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Ganz nette Schurk:innen

Review: „Super Crooks“ – Staffel 1 (Netflix-Animeserie)

Mini-Spoiler
29. September 2022, 17:35 Uhr
Mini-Spoiler
Maik
29.09.22

Ich bin etwas spät dran, aber die letzten Wochen habe ich immer mal wieder eine Folge „Super Crooks“ geschaut und heute dann das Finale der 13-episodigen ersten Staffel abgehakt, die am 25. November letzten Jahres auf Netflix erschienen war. Kenner:innen sowie aufmerksame Besuchende unseres Blogs dürften spätestens seit dem Trailer-Beitrag von Fabio wissen, dass es sich bei der animierten Produktion um ein Spin-Off der Serie „Jupiter’s Legacy“ handelt. Beide basieren auf Comic-Vorlage, die „Kick-ass“-Erfinder Mark Millar geschaffen hat. Die Graphic Novel „Super Crooks: Der Coup“ (Partnerlink) wurde 2012 in vier Bänden veröffentlicht und von Artist Leinil Francis Yu illustriert. Die Netflix-Serie basiert auf der Comicvorlage, zeigt allerdings lediglich in den letzten vier Episoden deren Geschichte – die neun ersten Folgen dienen als Vorgeschichte, weshalb auch einige jüngere Charakter-Designs erschaffen werden mussten.

Fraglich ist, weshalb „Super Crooks“ im Gegensatz zur Schwester-Serie „Jupiter’s Legacy“ nicht als Realfilm-Produktion, sondern als Anime daher kommt? Wie Fabio bereits mutmaßte könnte das an den Kosten liegen – dann hätte man aber ja auch direkt beides animieren können? Vielleicht wollte man hier auch einfach nur näher an der Vorlage bleiben? Im vergangenen Sommer wurde dann sogar vor dem Start der Anime-Serie bekanntgegeben, dass eine Realfilm-Version zu „Supercrooks“ (ist das bewusst ein anderer Titel ohne Leerzeichen? So wird teilweise auch die Vorlage geschrieben…) von Netflix in Auftrag gegeben worden ist. Ihr merkt: Das ist alles etwas verwirrend, bevor ich überhaupt zum Inhalt der Staffel komme…

Der Inhalt der Staffel

Möglichst spoilerfrei möchte ich euch meine Meinung mitteilen, was die 13 Folgen umfassende erste Staffel von „Super Crooks“ anbelangt. Im Zentrum der Geschichte steht Johnny Bolt, ein vielleicht etwas zu selbstbewusster Mann, der eine Superkraft hat. Doch statt ein Held wie seine Vorbilder der „Union of Justice“ zu werden, zieht es ihn auf die schiefe Bahn…

„As you all know, having a superpower doesn’t necessarily make you a superhero. There are those who abuse their superpower to be supervillains.“

Die kurze Findungsphase wird zu Beginn unterhaltsam aufgezogen, so dass wir schnell im eigentlichen Superschurk:innen-Wirrwarr landen. Und das macht für mich den größten Reiz von „Super Crooks“ aus, mit all seinen skurrilen und abwechslungsreichen Superkräften. Das hat mich schon sehr an „The Boys“ bzw. vor allem die Kurzgeschichten aus „The Boys: Diabolical“ erinnert. Aussehen der Kostüme sowie eine gewisse Gruppierungs-Konstellation hat mich dagegen eher bei „Invincible“ sein lassen, das könnte aber auch schlicht an der Animation liegen.

Die Superkräfte sind wunderbar divers, so dass man vor allem zu Beginn nie genau weiß, was einen gleich erwartet. Mein Highlight sind die beiden an Bud Spencer und Terrence Hill erinnernde Diesel-Brüder, die ihre Körperteile nachwachsen bzw. Wunden heilen lassen können. Die beiden sind auch für die ekligsten Szenen zuständig, die die Serie dann doch zur Erwachsenensache werden lassen (ansonsten wäre das auch sicher bis FSK 12 runter gegangen, hätte man hier und da ein bisschen gekürzt.

Grafik-Misch-masch

So abwechslungsreich die Superkräfte sind, so variantenreich zeigt sich der Darstellungsstil, was ich ausnahmsweise nicht positiv meine. Es gibt wunderbar detailliert gestaltete Hintergrundbilder, sogar sehr gelungene Figuren-Bewegungen zu sehen, aber eben nicht immer. Vor allem hat mich aber gestört, dass das alles recht uneben gehandhabt wird. Dass Figuren nicht ganz so aufwendig gestaltet sind wie statische Elemente, ist an sich in Ordnung und verständlich, hat hier aber teilweise extreme Deltas zu überwinden. Auch gibt es mal kleine Effektschleier zu sehen, Tiefenschärfe und andere Spielereien, dann wieder nicht. Das wirkte auf mich nicht immer stringent. Vielleicht habe ich mich aber auch einfach nur mit dem Grundstil schwer getan.

Ganz gut kann man das bereits am skurrilen Intro erkennen, das irgendwo zwischen absoluter Kult und Dauer-Skip-Tanz steht. Irgendwie hat die Tanzeinlage der Figuren schon was für sich und der smoothe Soundtrack (vor allem mit den Signalartigen Starttönen) passt hervorragend. Hier zeigt die Serie aber auch ihre leicht sexualisierte Ader, wenn es um (vor allem den Hintern von) Kasey geht…

In der eigentlichen Geschichte gibt es ein paar angenehm clevere Einfälle und durchaus vielschichtige Entwicklungen zu sehen. Vor allem der Heist-Charme macht viel aus, auch wenn dieser erst recht spät und durch die Vorgeschichte beinahe gedoppelt daher kommt. Insgesamt wird das alles sehr locker bis humorvoll überbracht und man schafft es, dass uns die eigentlich bösen Schurk:innen sympathisch erscheinen. Hier und da kommt der typisch japanische Anime-Touch ein bisschen zu sehr vor, wie ich finde, wenn Figuren recht lange im Standbild ihre Emotionen ertönen lassen, aber das geht alles noch.

Allgemein hat mich „Super Crooks“ gut unterhalten können, was vor allem an den kurzweiligen Superkräften sowie den charismatischen Charakteren liegt. Der Heist-Aufbau war clever, ohne jetzt über-komplex und langatmig zu werden, Spannung war auch da und trotz der lediglich 13 jeweils 25 Minuten langen Folgen ist eine Menge passiert. Mehr als in der Comicvorlage und es gab wohl auch ein paar Unterschiede im Direktvergleich.

Abzüge gibt es für die nicht immer konsequent erscheinende grafische Darstellung, ein paar etwas holprig dargestellte Szenen und die Tatsache, dass man trotz der ausgefallenen Superkräfte insgesamt nicht wirklich das Gefühl hatte, etwas revolutionär Neues zu sehen. Das war gute Unterhaltung, die gerne weitere gehen kann, aber auch kein absolutes Must-See.

2. Staffel „Super Crooks“

Aktuell hat Netflix weder offiziell eine zweite Staffel der Serie in Auftrag gegeben, noch bekannt gegeben, dass es keine Fortsetzung geben wird. Mit der Realfilm-Produktion dürfte aber eh anzuzweifeln sein, ob man es sich leisten möchte und vor allem kann, zwei unterschiedliche Serien parallel laufen zu haben. Entsprechend gehe ich davon aus, dass man die Live-Variante zunächst umsetzen möchte und sollte die nicht umzusetzen sein oder scheitern, man ggf. wieder auf Plan B „Animation“ umsteigt. Wir halten euch auf dem Laufenden!

Bilder: Netflix

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