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Freddie Highmore überzeugt in neuer Serie

Review: The Good Doctor – Staffel 1

ACHTUNG: SPOILER !!
19. Mai 2018, 12:19 Uhr
SPOILER !!
Michael
19.05.18

Vor kurzem ist die erste Staffel von „The Good Doctor“ zu Ende gegangen, mit Freddie Highmore in der Hauptrolle. Zur Pilotfolge hatte ich ja bereits ein Review verfasst, mit dem Fazit, dass die Serie durchaus Potenzial hat, aber a einigen Stellen vom Piloten ausgehend durchaus noch Luft nach oben war. Nach Ende der ersten Staffel kann man sagen, dass diese Luft durchaus mit Qualität gefüllt worden ist.

Nochmal ein kurzer Rückblick: In „The Good Doctor“ geht es um den autistischen Assistenzarzt Shaun Murphy, der sich dank einer Inselbegabung im angesehenen San Jose St. Bonaventure Hospital beweisen kann. Er wird protegiert vom Klinikleiter Dr. Aaron Glassman und muss sich vor allem gegen die Vorbehalte einiger etablierter Oberärzte wie Dr. Marcus Andrew behaupten. Murphy arbeitet in einem Team von insgesamt vier Assistenzärzten, bei denen klar ist, dass nur zwei nach der Lernphase in den regulären Dienst übernommen werden. Shaun Murphy hängt sehr an seinem Mentor, findet aber auch in seinem privaten Umfeld erste Freundschaften. Das gefüge droht aber durch die Herausforderungen im Klinikalltag zu zerbrechen.

Damit ist die dramaturgische Basis gelegt für eine Krankenhausserie, die mal etwas anders angelegt ist. Einerseits fokussiert man sich hier besonders auf die Abbildung des Charakters der Hauptfigur, andererseits legt man großen Wert auf medizinische Details und Korrektheit. Diagnosen, Behandlungen und ihre Auswirkungen werden ausführlich diskutiert und – als Visualisierung von Shaun Murphys Gedankengängen – auch optisch stark dargestellt. Das Schöne ist, dass das Thema Autismus nicht überzogen dramatisch dargestellt wird, sondern gefühlsmäßig recht realistisch und im Kontext verschiedener anderer Erkrankungen der Patienten. o ergibt sich ein schönes Wechselspiel zwischen dem kranken, genialen Arzt, der durch seine tägliche Arbeit mit den Patienten viel lernt – über seine Arbeit und über sich selbst. Das ist ganz schön gemacht, und hier passt auch der persönliche Aspekt hinein, der rund um den Klinikalltag von Shaun Murphy gelegt wird. Seine Freundin als neuer Ankerpunkt, der die Bildung zu seinem Murphy arg strapaziert, das abrupte Ende der Bindung mit der Freundin und die Rückbesinnung auf Dr. Glassman, dann das Ausnutzen von Shaun durch seinen neuen Nachbarn und schließlich die dramatische Wendung durch das persönliche Schicksal des Klinikleiters – das alles ergibt ein schönes Gesamtgefüge.

Dabei fallen die gesellschaftskritischen Aspekte, die man eingestreut hat, dramaturgisch etwas ab. Rassenkonflikte, sexuelle Belästigung, die Auseinandersetzung mit dem Stellenwert von Familie – vieles davon hätte es meiner Ansicht nach nicht gebraucht. Einiges davon war auch zu gewollt und zu stereotypisch eingebaut – darunter leidet die Qualität der Serie. Dafür sind die einzelnen medizinischen Fälle im Großen und Ganzen solide angelegt – die Lösung ist nicht immer offensichtlich, und nicht nur wir als Zuschauer rätseln das eine oder andere Mal mit, sondern auch die medizinischen Teams selbst konkurrieren mit ihren Diagnose- und Behandlungsansätzen.

Auch der Cast gewinnt im Laufe der Serie an Qualität. Freddie Highmore ist natürlich großartig, aber wie schon im Review zum Piloten erwähnt, ist Richard Schiff als Klinikleiter richtig stark. Vor allem im Konflikt mit Shaun spielt er toll, und wenn es um das persönliche Schicksal des Dr. Glassman geht, liefert Schiff eine großartige Leistung ab. Der Moment, wenn er merkt, dass mit seiner Konstitution offensichtlich etwas nicht stimmt – das ist schon richtig gut gespielt.

Eine tolle Entwicklung nimmt auch Nicholas Gonzalez als Dr. Neil Melendez. Nicht nur schauspielerisch spürt man einen starken Wandel im Verlauf der Staffel – auch die Figur selber gewinnt ungemein an Tiefe. Dagegen sind die restlichen Teammitglieder und Klinikmitarbeiter leider recht durchschnittlich besetzt und umgesetzt. Da sind leider viele Klischees bedient worden, was der Freude an der Serie insgesamt aber keinen großen Abbruch tut.

Aus dramaturgischer Sicht muss man das Staffelfinale noch loben. Hier kehrt Showrunner David Shore als Drehbuchautor noch einmal zurück und legt eine exzellente Doppelfolge hin. Die Ideen, mit Dr. Glassmans Schicksal umzugehen und die Konflikte von Shaun Murphy so zu zeigen, sind wirklich gut, und auch das offene Ende passt dazu. Offen ist übrigens das Stichwort: Von „The Good Doctor“ wird es im Herbst eine zweite Staffel geben, und wir können uns jetzt schon freuen, wieder ans San Jose St. Bonaventure Hospital zurückzukehren.

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