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Die Suche nach dem Sinn

Review: The Walking Dead S08E14 – Still Gotta Mean Something

ACHTUNG: SPOILER !!
2. April 2018, 21:54 Uhr
SPOILER !!
Maik
02.04.18

Heute bin ich mal wieder aushilfsweise dran, eine Folge der momentan am wenigsten enttäuschenden Serie der Untotenwelt zu rezensieren. Die Erwartungen sind seit meinem Review-Absprung vor rund anderthalb Jahren nämlich auf ein Niveau gesunken, das deutlich erschreckender als die Schicker-Szenen und tiefer als die Story in „The Walking Dead“ sind. Hatte ich zu Beginn der Episode zunächst Angst, ich bekäme so eine Exkurs-Einzelpersonen-Folge zu sehen, die brückenhaft Storylücken füllt, stellte sich doch heraus, dass ich wohl eine der besten Folgen der bisherigen Staffel erwischt habe. Wobei das halt auch keine wirkliche Glanzleistung bedeutet.

Dabei beginnt es sogar noch recht originell und kreativ (für Schrottplatzverhältnisse): Milla Jovovich‘ Flucht als Ersatzleiche hatte was. Dann erfährt sie ein kleines Make-Over, so dass sie kaum mehr wieder zu erkennen ist (da normal aussehend…). Neues Accessoire: Lucille.

„What the shit?!“ (Negan)

Negans Blut-Make-up war dagegen mal wieder etwas unspektakulär, oder? Ein großer Blutfleck auf dem weißen Shirt, ein kleiner Blutrinnsal an der Schläfe – nach DEM Kampf und der Ruhigstellung in der vergangenen Woche hätte es anders aussehen müssen. Die kleine Lucille-Drohungsaktion Von Schrott-Milla war auch unnötig, was man aber schnell vergisst, als Negan auf utopische Art und Weise liegend und mit den Zehen manövrierend binnen Sekunden ALLE wichtigen Dinge aus der Umgebung formschön zusammengelegt bekommt. Ernsthaft?! Dazu dieser unsagbar unsinnige und effekthaschende „90 Grad“-Walker Geschobenwerder, der dann noch nicht mal in Aktion zu sehen ist.

Sehr enttäuscht war ich dann, dass Negan die eigentlich emotionale „Lucille-Bombe“ einfach mal in einer unwichtigen Schrottplatzszene fallen lässt. Das wurde in den Comics deutlich später und vor allem charmanter, da viel emotionaler, gelöst. Wohlgemerkt mit ein paar Schwarz-Weiß-Zeichnungen. Selbst die Darstellung Jeffrey Dean Morgans wirkte an dieser Stelle ungewohnt lasch. Dass Negan dann aus 10 Zentimetern keinen Kopf trifft, fällt da kaum mehr ins Gewicht.

Aber siehe da: der Hubschrauber! Haben die Macher sich jüngst noch vergesslich darüber geäußert, wird zeitlich auffällig passend doch wieder Nährboden für Spekulationen geschaffen. Flare und Uhrenpiepen zeigen ja, dass Schrott-Milla eine Verbindung zu dieser noch unbekannten Seite haben dürfte. Dass der Hubschrauber jedoch kurz vor knapp direkt nach Erlischen der zuvor sichtbaren Lichtquelle abdreht – naja.

Mila packt ihren Reisekoffer wieder aus, während Negan nicht nur wieder mit Jacke und Lucille, sondern auch mit „allerlei Überraschungen“ im Ärmel da steht. Eine davon könnte Laura sein, die er da vielleicht am Wegesrand aufgegabelt hat? Das könnte wenigstens für Trubel bei Saviors sorgen.

„If shit could shit it still wouldn‘t look as shitty as you!“ (Negan)“

A pro pos Dwight: Der hat einiges an Kredit gewonnen, zumindest bei Tara, die eben nicht unnötigerweise „zur Sicherheit“ umgebracht worden ist. Parallel geht es in der KOAAARRL’schen Respektzollung weiter. Michonne hat den rührenden Brief an sie gelesen, Rick ziert sich vorerst noch und entscheidet sich, zunächst lieber auf Menschenjagd zu gehen. Dabei trifft er auf Morgan, der zunächst von Carol beschützt werden sollte, die aber auf einmal nicht mehr da ist. Aus der Not heraus tut Rick so, als würde er KOAARRLs Ratschlägen Folge leisten, aber wie er dann sehr ausführlich erläutert, ist sein Wort nicht mehr wirklich etwas wert:

„I lied.“ (Rick)

„We‘re done. Let‘s dump‘em and bounce. I want a sandwich.“ (Jared)

Morgan dreht ein bisschen durch und plötzlich kommt (wie aufs Stichwort) eine Herde aus dem Nichts. Ja, sie wurde angekündigt und ein wenig mit uns Zuschauern gespielt, aber wirklich sinnig war das nicht (und eine Herde wohl auch nicht wirklich, eher ein Grüppchen). Natürlich entkommt der rebellische Idiot Jared zunächst auf unnachahmlich billige Art und Weise. Action und The Walking Dead gehen diese Staffel so gar nicht zusammen. Dann der arschige „geht vor“-Trick, der uns Zuschauern wohl einfach zeigen soll, dass Rick moralisch wie psychisch auf einem Tiefpunkt angelangt ist. Hätte er doch nur vorher den Brief gelesen… Und dann hat Morgan auch noch das Signalwort „Sohn“ genannt – wie passend! Das einzig wirklich Positive an diesem ganzen Ausflug: der Savior-Idiot ist tot. Yay!

„You like sticks, right?“ (Jared)

Am Ende liest Rick natürlich doch noch. Und weint. Also, höchstwahrscheinhlich, denn der Schnitt kommt dem Ganzen zuvor.

„The Walking Dead“ hat es aktuell nicht leicht. Aufgrund selbstverschuldeter Erwartungshaltungs-Senkung ist es ja mittlerweile Volkssport, so ziemlich alles durch den Kakao zu ziehen, was passiert. In dieser Folge war wirklich nicht alles schlecht, man könnte gar von einer kleinen Stabilisierung der Qualität in den vergangenen Wochen reden. Leider noch immer auf sehr überschaubarem Niveau, aber man nimmt ja in der Post-Apokalypse, was man kriegen kann. Also erwähne ich einfach mal Leichentrick, Helikopter und Jared-Tod (nicht die Art und Weise, sondern der Fakt!) als positive Aspekte. Neben diesen eher inhaltlichen Punkten macht die Serie aber weiterhin ungemein viele Fehler, was die Inszenierung angeht und allgemein herrscht noch immer verdammt viel Langweiliges. Diese ganze Moral-Einbilderei bei Morgan will mich nicht berühren, die Action wirkt billig und keinesfalls spannend. Ein potenziell starker Negan-Moment wurde dazu auch noch total verramscht, was mich noch immer sehr ärgert. Auch wenn ich mich dabei irgendwie falsch und schlecht fühle, gibt es mal solide drei Kronen.

So war es eine bessere Folge, aber eben noch lange keine gute. Und ich habe kein Problem, kommende Woche wieder wen anders ans Rezension-Schreiben zu lassen.

Bilder: amc

Vorherige Folge

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3 Kommentare

  • Tobi-Wan-Kenobi

    Ok. Ich musste mir nach dieser Review die Folge ansehen. Aber auch nur weil ich nicht mehr wusste wer dieser Jared war. Und was sind Rick und Morgan nur für dreckige Husos. Ich habe (auch wenn es nur fiktive Story ist) ein problem mit gebrochenen Worten. Und vor allem wenn sie so hinterhältig gebrochen werden wie in diesem Fall. Die beiden sollen zur Hölle fahren. (passiert das eigentlich auch in den Comics?)
    Henry lebt ja immer noch. Mist. Warum sind eigentlich alle Kinder in dieser Serie so gottverdammt nervig. Carl war es ja auch. Allerdings kann ich den Hass der in letzter Zeit ihm zuteil wurde nicht mehr nachvollziehen. Er hatte sich langsam gemacht und war zum Teil weniger nervig als der Rest der Crew. Vor allem die ehemals so süße Maggie. Mittlerweile warte ich immer auf den roten Punkt auf ihrer Stirm mit dem passenden Air-System am Hinterkopf. Zum Glück wurden wir diesmal von ihr verschont.
    Negan: fängt an mich zu nerven.
    Geht es eigentlich nur mir so das 99%, der Darsteller so unsymphatisch geworden sind? (ausser Michonnne der Dreadhead)
    Ich habe das Gefühl die haben alle keinen Bock mehr auf die Serie und wollen nur noch raus. Würde man in der nächsten Folge den Cast komplett austauschen, würde es wohl nichtmal jemanden jucken. Echt traurig…

    btw. Ich habe gestern einen echt guten Gyrosteller bestellt. Und in den mitgelieferten Salat musste ich für die Gabel mal wieder mehr Kraft aufwenden als Morgan als er einem toten (noch Menschen) den Stab in die Stirn…zu sagen „drücken“ klingt zu kraftaufwendig. Einführen…ja. Das passt…

    • Ja, man merkt, wie man Charakterentwicklungen erzwingt, indem man ein unnötig überzogenes unsympathisches Bild zeichnet, nur um dann später sagen zu können, man habe sich geändert. Das passt nicht wirklich überall, gebe ich dir Recht. Dass man DarstellerInnen fehlende Motivation ansehen könne, würde ich dagegen mal frech zurückweisen. Da darf man gerne Regisseure oder Drehbuchautoren kritisieren, sollte einem ein Gesichtsausdruck nicht passen, aber ich fürchte, die Apokalypse ist in so einer Kriegs-Situation halt einfach nicht so lustig wie Gyrosteller-Futtern. ;)

  • Tobi-Wan-Kenobi

    Wahrscheinlich wirkt es für mich nur so weil das Drumherum nicht auf dem selben Level wie die Darstellungen sind. Mit lustlos meinte ich eher auch das die Serie deren Mühen einer guten Darstellung nicht mehr gerecht wird. Die können mir nicht erzählen dass sie die abgedrehten Folgen nicht selber sehen und sich denken: Was? Ich habe mir solche Mühe gegeben bei meinen Parts und das habt ihr daraus gemacht?
    Ich würde auch gern mal ein Interview sehen in denen die Darsteller mal zu der echt stark gesunkenen Qualität der Folgen befragt werden. Aber wahrscheinlich kann der Interviewer auch gleich fragen was deren neues Projekt ist, jetzt wo sie aufgrund der Antwort (sehr wahrscheinlich) arbeitslos sind…


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