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I would call it rude!

Review: White Gold – Staffel 1

ACHTUNG: SPOILER !!
16. September 2017, 11:15 Uhr
SPOILER !!
Kira
16.09.17

Ein bloß in roter Buchse gekleideter, gestriegelter Ed Westwick, den einige vielleicht als Chuck Bass aus Gossip Girl kennen, tanzt sein Morgenritual zu Laura Branigans „Gloria“. Mit dieser Szene werden wir im Essex der 1983er Jahre willkommen geheißen, im Leben von Vincent Swan, einem Top Salesman. Was er verkauft? Na, das weiße Gold des Titels der neuen Netflix-Serie. Aber das ist nicht, wie man etwa vorher oder auch im Verlauf der Serie noch manchmal denken könnte, eine Droge, sondern es sind Fenster. Doppelglasig versteht sich. Ein Luxus, den man sich in den 80ern nicht unbedingt in jedem Haushalt gegönnt hat.

„Good morning, assholes!“ – Vincent Swan

Vincent Swan ist kein Einzelgänger. Naja. Doch, eigentlich schon. Aber offiziell arbeitet er mit seinen beiden Kollegen Brian Fitzpatrick (James Buckley) and Martin Lavender (Joe Thomas) bei Cachet Windows zusammen. Mal im Showroom, mal laufen sie ganz klassisch Vertreter-haft von Tür zu Tür und erklären Hauseigentümern, warum genau sie neue Fenster brauchen. Und das auf ziemlich fiese, manipulative Art und Weise. Und das Besondere dabei? Swan spricht zu uns, bezieht uns in seine Pläne, seine fiesen Machenschaften, seine Taktiken mit ein. Er durchbricht die vierte Wand und weiß, dass wir Zuschauer ihn für seine Taten verurteilen. Und es ist ihm vollkommen egal.

„What? This is what I do.“ – Vincent Swan

Ed Westwick ist wirklich großartig. Der Gang, der Blick, das eitle Auftreten, die superschnelle Aussprache der extrem Britisch-Akzent-lastigen Wörter, die zudem auch noch überwiegend beleidigend oder unter der Gürtellinie sind, alles passt perfekt zu der Figur des Vincent Swan, wie sie wohl kaum jemand besser spielen könnte als er. Und dazu das Zweiergespann Buckley und Thomas, die sich gegenseitig (in schrecklichen Frisen) zu überbieten und beweisen zu versuchen und sich dabei oft blöder anstellen, als es überhaupt möglich ist. Drei Männer, deren große Kunst es ist, zu verkaufen. Doppelverglaste Fenster, Lügen, sich selbst. Und die dabei von einem Problem ins nächste hopsen. Fremdschämen pur.

„I could sell anything to anyone.“

Vor allem die erste von den nur sechs dreißig-minütigen Folgen macht Spaß. Auch wenn man sich erstmal an den groben Grundton gewöhnen muss, ist gerade der Rückblick auf Swans Anfänge als Salesman interessant und unterhaltsam. Und auch die Challenge zwischen Fitzpatrick und Lavender, ob erster es wirklich schafft, einer Frau, die erst vor wenigen Wochen neue Fenster gekauft hat, die gleichen nochmal als neue, bessere Version zu verkaufen, ist an Absurdität kaum zu übertreffen. Und wie großartig ist der Schreibtisch von Ronnie Farrell bitte? Den brauch ich!

Alle Figuren – mit Ausnahme von Vincents Frau Sam Swan – sind Karikaturen ihrer selbst. Auf dem Weg zur Rekordwoche, zum Bonus am Ende des Monats. Die Steuern umgehend. Die gutgläubigen Kunden manipulierend. Die Liebsten hintergehend. Fluchend. Und immer Face to Face mit dem Zuschauer.

„Salesmen are like vampires. Never invite one into your home. Once you do we won’t leave your side until we taste blood. Not even for a piss.“ – Vincent Swan

White Gold ist ein kleiner Ausflug in die 80er, aber ganz anders, als wir ihn beispielsweise bei Stranger Things erleben. Die Serie ist so skrupellos, dass es nach kurzem Aufwärmen Spaß macht und so Ausdrücke wie „Fuck Face, Door!“ mich ziemlich zum Lachen bringen. Definitiv keine revolutionäre Serie. Aber anders als andere Comedies und irgendwie doch auch neu. Mit vielen Schimpfwörtern, krassem britischen Akzent, Fremdschämen ohne Ende, aber durchaus auch einigen ziemlich emotionalen Momenten – und schicken Anzügen.

Mir gefielen besonders die Musik und die schönen Kamerafahrten, in denen die Kamera an Westwicks Gesicht klebt und ihn während seines Dialogs – mit uns – verfolgt, während er uns seine manipulative Taktik erklärt. Nicht für Zuschauer unter 18 Jahren geeignet.

„You know what makes us different to the rest of the plebs in this town? It simply is: We will not take no for an answer. And every time we knock on a door and some knob tells us he doesn’t need new windows, we’re gonna sell that prick more windows than he got holes in his fucking walls for.“

White Gold läuft seit dem 14. September auf Netflix. Shhhh …

Bilder: Netflix

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