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Perfekter Moment nach "Andor" Staffel 2, Folge 9

Rewatch-Review: „Star Wars Rebels“ S03E18 – „Secret Cargo“ („Die geheime Fracht“)

11. Mai 2025, 22:23 Uhr

Star Wars ist ja gerade mal wieder in aller Munde, dank der hervorragenden Serie „Andor“ (Staffel-Review folgt nach dem Serienfinale). Vor allem mit der Veröffentlichung von Folge 9 der zweiten Staffel, „Welcome to the Rebellion“, erleben wir Fans aktuell einen bemerkenswerten Moment im Star Wars-Universum: Die Ereignisse dieser neuen Live-Action-Episode laufen parallel zur animierten Folge 18, „Secret Cargo“, in Staffel 3, von „Star Wars Rebels“ und greifen deren Handlung direkt auf. Grund genug für mich, mir die Folge in einem Rewatch nochmal vorzunehmen (ein Review aller „Star Wars Rebels“-Staffeln gibt’s hier im Blog).

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Einzigartige Verbindung zwischen „Star Wars Rebels“ und „Star Wars: Andor“

Es ist eine spannende Phase in der Star Wars-Timeline – und quasi die Geburtstunde der Rebellion als eine vereinigte Initiative von Planeten und Völkern gegen das Imperium. Während Mon Mothma in „Andor“ nach ihrer öffentlichen Anklage gegen Imperator Palpatine zur Zielscheibe des Imperiums wird, erleben wir in „Rebels“ ihre in „Andor“ nur angedeutete Flucht und die entscheidende Transformation zur Anführerin der Rebellen-Allianz. Diese bemerkenswerte Verzahnung zweier Serien, die stilistisch und tonal kaum unterschiedlicher sein könnten, ist für mich ein tolles Beispiel für die kreative Weiterentwicklung des Star Wars-Kanons. Die Verantwortlichen haben inzwischen wirklich einen guten Überblick über das große Ganze – und verzahnen alles mittlerweile sehr solide. Besser macht’s für mich nach wie vor nur Marvel.

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„Secret Cargo“ – Die Geburt der Rebellion im jugendlichen Animationsstil

„Secret Cargo“ markiert in „Star Wars Rebels“ einen Wendepunkt, den man erst durch den Background aus der später veröffentlichten Serie „Andor“ versteht: Mon Mothma, bislang als Senatorin und Stimme der Vernunft bekannt, wird zur Symbolfigur des aktiven Widerstands gegen das Imperium. Nach einer dramatischen Rede, die im Holonet ausgestrahlt wird, muss sie mit Hilfe der Ghost-Crew und Gold Squadron vor imperialen Verfolgern fliehen. Die Macher der Folge (Erstveröffentlichung immerhin schon am 4. März 2017) inszeniert diese Flucht als klassisches Abenteuer, mit temporeichen Weltraumgefechten, Teamwork und der für „Rebels“ üblichen, etwas klamaukigen Portion Humor – alles eingebettet in den für die Serie typischen, farbenfrohen Animationsstil.

Die Animation erlaubt es, große Raumschlachten und Raumschiffe wie die Nebulon-B-Fregatte oder die TIE Defender spektakulär in Szene zu setzen. Gleichzeitig bleibt die Serie in ihrer Tonalität familienfreundlich: Die Charaktere, allen voran natürlich Ezra und Zeb, bringen Lockerheit und Optimismus ein, während Mon Mothmas Transformation zur Rebellenführerin als besonderer Moment inszeniert wird – und zwar in beiden Serien, nur auf jeweils ganz unterschiedliche Weise. Beides ist für sich klasse, wie ich finde. Und erst mit dem Betrachten beider Folgen beider Serien erschließt sich uns Zuschauer:innen der Gesamtkontext.

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Kontrast: Der erwachsene Realismus von „Andor“ und die Neudeutung der Geschichte

Im direkten Vergleich dazu präsentiert „Andor“ denselben historischen Moment – Mon Mothmas Bruch mit dem Imperium und ihre Flucht – in einem deutlich erwachseneren, düsteren Live-Action-Stil. Hier steht nicht das Abenteuer, sondern die politische Intrige, persönliche Opferbereitschaft und die Grautöne des Widerstands im Mittelpunkt. Die Serie zeigt, wie Cassian Andor Mon Mothma nach ihrer Rede aus dem Senat rettet, während das Imperium versucht, die Übertragung zu unterbinden. Die Atmosphäre ist angespannt, die Bedrohung durch das Imperium allgegenwärtig, und Mon Mothmas Rede erhält eine neue, noch schärfere politische Dimension – obwohl die Angriffe auf den Imperator in ihrer Rede in „Rebels“ tatsächlich noch forscher und direkter sind.

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Andor nutzt die Möglichkeiten des Live-Action-Formats, um den Figuren mehr Tiefe und Ambivalenz zu verleihen. Mon Mothmas Entscheidung, sich offen gegen Palpatine zu stellen, ist hier kein heroischer Moment im klassischen Sinne, sondern ein Akt der Verzweiflung und des Mutes, der mit realen Konsequenzen für sie und ihr Umfeld einhergeht. Die Serie greift dabei auch auf Elemente zurück, die in „Rebels“ nur angedeutet wurden, und erweitert den Kontext: Cassian Andor wird zum aktiven Retter, und die Rolle von Bail Organa und anderen Rebellen wird eher nuanciert beleuchtet. Mon Mothma wird in „Rebels“ derweil schon als Heldin inszeniert. Die gesamte Crew steht ehrfürchtig vor der Senatorin, als diese das Schiff betritt. Vor allem der Dialog zwischen Hera und Mon Mothma im Cockpit sticht heraus – ein richtig erwachsener Moment in einer eher jugendlichen Serie. Tatsächlich ist es sehr bedauerlich, dass es die Macher von „Andor“ nicht gewagt haben, die Ghost-Crew in der Serie unterzubringen – zumal diese ja ihr Live-Action-Debut bereits in „Ahsoka“ hatte.

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Zwei Perspektiven, ein Kanon – klasse Fan-Service

Die aktuelle Überschneidung von „Andor“ und „Rebels“ zeigt, wie flexibel und vielschichtig Star Wars seine eigene Geschichte erzählen kann – mittlerweile, muss man sagen, denn das war nicht immer so. Während „Rebels“ die Geburt der Allianz als eines der vielen Abenteuer eher beiläufig inszeniert, bietet „Andor“ eine erwachsene, politisch dichte Neuinterpretation desselben Moments, nur viel größer, dramatischer, erwachsener – inklusive kleiner Kanon-Anpassungen, die beide Versionen nebeneinander bestehen lassen. Für uns Fans ist dies eine Einladung, beide Perspektiven zu erleben und zu vergleichen – was mir beim Rewatch der Folge gleich nach dem Schauen der „Andor“-Folge wirklich Spaß gemacht hat: Die animierte Leichtigkeit von „Rebels“ und die realistische Ernsthaftigkeit von „Andor“ ergänzen sich zu einem spannenden, unerwarteten Bild und machen deutlich, wie lebendig und wandelbar das Star Wars-Universum auch nach Jahrzehnten noch ist. Und es ist definitiv eine Einladung für alle, die bisher jegliche Animationsproduktionen aus dem Star Wars-Universum verschmäht haben und denen auch die indirekte Einladung durch „Ahsoka“ noch nicht gereicht hat, sich endlich mit diesem wirklich tollen Stoff zu beschäftigen.

Bilder: Disney

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Sonntag, 11. Mai 2025, 22:23 Uhr
AnimiertReviewStar WarsStar Wars Rebels
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