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Extraordinary but fairly known British TV shows worth seeing?

Serientest: Good Cop

Mini-Spoiler
18. April 2017, 18:10 Uhr
Mini-Spoiler
Tobias
18.04.17

Manchmal hat man Serienschätze seit Jahren im Regal stehen und weiß es gar nicht. Warum man sich jene DVD angeschafft hat, weiß man dann meistens auch nicht mehr. So geht es mir mit „Good Cop“, dem UK Serientest im April. Mein englisches Amazon sagt mir, dass ich die DVD im Jahre 2014 erworben habe. Und seitdem lag die DVD unberührt im Regal. Erst vor kurzem fiel sie mir beim Umzug wieder in die Hände und wurde nach der Lektüre der Inhaltsbeschreibung sogleich auf einen besonderen Haufen gelegt. Dem UK Serientesthaufen 2017. Dass ich die vier Episoden dieser Miniserie dann aber so wegsuchte, wie geschehen, hätte ich dann doch nicht erwartet.

Von daher nehme ich meine Einordnung mal vorweg: unbedingte Serienempfehlung. Ohne Wenn und Aber.

Good Cop Trailer - BBC One

Seriensteckbrief

Name: Good Cop
Genre: Drama
Laufzeit: 60 Minuten
Folgen: 4
Ausstrahlung: 30. August – 13. Oktober 2012 (BBC)
Darsteller: Warren Brown, Michael Angelis, Stephen Graham, Aisling Loftus und many more

Handlung

Die Serie erzählt die Geschichte von Constable John Paul Rocksavage (ein cooler Serienname, wie ich finde) dessen Leben sich nach einem tödlichen Angriff auf seinen Partner völlig auf den Kopf stellt. Die Serie beginnt damit, dass John Paul und sein Partner Andy ihre Mittagspause in einem Diner verbringen. John Paul beobachtet dabei einen auffälligen Gast, der sogar eine der Kellnerinnen bedrängt und beleidigt. Sogar auf die Damen Toilette verfolgt er die junge Frau. Hier kann John Paul aber rechtzeitig eingreifen und dem Mann einen Platzverweis erteilen. Dieser ist aber nicht sonderlich beeindruckt vom Auftreten John Pauls, er droht ihm sogar, dass er dies lieber nicht noch einmal tun solle denn sonst ergeht es ihm schlecht.

Wie der Zufall es will, treffen sich die beiden Herren in der darauffolgenden Nacht wieder. John Paul und sein Partner werden zu einem abgelegenen Haus gerufen, da dessen Bewohner zu laute Musik hören. Da niemand die Tür öffnet, trennen sich John Paul und Andy. Andy bleibt an der Vordertür und John Paul geht zur Rückseite. Andy betritt dann den Flur, die Tür ist nicht verschlossen, und tappt in eine Falle. Er wird vor den Augen seines Partners, der wiederum im hinteren Bereich eingeschlossen ist und nicht helfen kann, zusammengeschlagen. Auf übelste Art und Weise. Und einer der Männer ist jener Mann aus dem Diner, der John Paul dabei aus der „Ferne“ anlacht. Was man hier noch zum Verständnis wissen muss, Andy und John Paul gehören einer reinen Streifenpolizeieinheit an, außer einem Schlagstock führen jene Polizisten keine Waffen bei sich.

Andy verstirbt ein paar Tage später an seinen Verletzungen und John Paul ist mehr als desillusioniert, verstört und wütend. Da er den Eindruck hat, dass die Mordermittlung seiner Kollegen zu zaghaft und zu langsam vorgeht, schließlich war er doch vor Ort und kann die Täter beschreiben und identifizieren, beschließt John Paul den Tatort bei Nacht selbst einmal zu untersuchen. Er findet dabei zufällig eine Waffe die unter einer Bodendiele versteckt ist. Dann hört er Geräusche im Haus. Er ist nicht alleine.

Der Mann aus dem Diner, jener Mann, der hauptsächlich für den Tod seines Partners verantwortlich ist, steht plötzlich vor ihm. Es kommt zu einem kurzen Austausch von Freundlichkeiten während John Paul die Waffe auf den Mann richtet. Da sich dieser nicht ergeben will und seinerseits Androhungen ausspricht und sich unmissverständlich auf John Paul zubewegt, muss dieser eine Entscheidung treffen.

Eine Entscheidung, die sein bisheriges Leben völlig auf den Kopf stellt.

Einordnung

Die Serie „Good Cop“ ist von der ersten bis zur letzten Minute spannend, düster, mitreißend, aufwühlend und gleichzeitig auch abstoßend. Die Themen Verrat, Rache und Gerechtigkeit umspannen eine unterhaltsame Story mit einem tollen und sehr gut agierenden Hauptdarsteller Warren Brown („Luther“). Brown legt einen absolut überzeugenden Auftritt hin. Seine innere Zerrissenheit, Traurigkeit, seine Abwägung von Gut und Böse, von Richtig und Falsch – all das packt er wohl dosiert in sein Spiel. Wirklich toll.

Zudem passt in meinen Augen sehr gut, dass auch im Leben drum herum bei John Paul so einiges im Argen liegt. So trifft er zufällig auf eine Ex von ihm, von der er sich unrühmlicher Weise getrennt hat, nachdem sie von ihm schwanger wurde und die nun wieder in der Stadt lebt. Mit der gemeinsamen Tochter. Und einen neuen Partner. Viele Gefühle durchwabern unseren Helden, der eigentlich nichts sehnlicheres will, als Gerechtigkeit. Vor allem eigene Gerechtigkeit. Nicht nur im beruflichen Alltag.

Die Gewaltspirale, in der sich John Paul ausgehend und resultierend aus den Ereignissen der ersten Folge in den weiteren drei Folgen befindet, harmoniert sehr gut mit seinem seelischen „Verfall“. John Paul weiß, dass er eigentlich etwas rechtlich falsches tut, meint aber moralisch gesehen auf der richtigen Seite zu stehen. Nicht, dass er das sagt, aber man spürt es. Sagen wir es mal so, ich habe die Figur und das Handeln des Constable John Paul Rocksavage genauso verstanden. Dennoch verliert er nach und nach das innere Gleichgewicht.

Was ein wenig zu kurz kommt, sind die anderen Figuren. Vor allem seine neue Partnerin Constable Amanda Morgan kommt in meinen Augen viel zu kurz weg. Vor allem, wenn man bedenkt, dass sie auf den meisten Plakaten zur Serie neben John Paul platziert wird (also genauso, wie in meinem Teaserbild) oder sogar das Menü der DVD ziert. Denn Amanda ist auf ihre Weise ebenfalls ein interessanter Typ. Jung, eine Anfängerin im Job, zielstrebig und karrierebewusst. Und ähnlich gerechtigkeitsorientiert wie John Paul. Aber mit einem anderen inneren Kompass. Hier hätte man in meinen Augen für mehr Reibung zwischen John Paul und den anderen Figuren sorgen sollen. Für mehr Konfrontation mit dem inneren Kompass von John Paul.

Das grds. Setting der Serie ist erwartungsgemäß recht düster, vieles erfolgt Abends oder Nachts und wird oft wenig ausgeleuchtet. Der musikalische Hintergrund ist ebenfalls düster und wirklich passend zur Handlung. Wie ich erst durch eine kleine Recherche zur Serie gelesen habe, gibt es sogar eine lose inhaltliche Verbindung zwischen den Büchern, aus denen John Paul seinem bettlägerigen Vater vorliest und der jeweiligen Serienhandlung. Ein schönes Detail.

Kommen wir zum Schluss noch zu einer Sache, die man wissen muss, wenn man sich für diese Serie entscheidet, mit offenen Enden aber nichts anfangen kann. Das Ende der Serie ist offen. Man wird ähnlich wie bei den Sopranos mit der letzten Einstellung mit seinen Gedanken und Erwartungen alleine gelassen. Dies ist kein Spoiler, der den Genuss der Serie großartig beeinflussen sollte, denn die Handlung bis dahin ist hochspannend und zieht einem in meinen Augen auch so in den Bann.

Ich finde es nur fair, dass man dies als Serieninteressierter wissen sollte. Wer übrigens hofft, dass es eine 2. Staffel geben könnte, dem muss ich diese Hoffnung leider nehmen. Denn die BBC hat schon vor längerer Zeit klargestellt, dass Constable John Paul Rocksavage für keine weitere Staffel auf den Bildschirm zurückkehren wird. Leider. Denn die ambivalente Figur des John Paul Rocksavage könnte noch weitere Folgen dieser spannenden Serie füllen.

Bilder: BBC

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