Juhu! Der fehlte noch und anläßlich der zweiten (und finalen) Staffel auf Netflix schreibe ich einfach mal einen Serientipp für diese grandiose Serie. Denn obwohl ich meine Liebe schon in diversen anderen Artikeln beschrieben und zelebriert habe, gibt es sie hier einfach nochmal kompakt. Falls also was fehlt, einfach nochmal in die anderen schönen Artikel schauen.
Seriensteckbrief
Originaltitel: Dirk Gently’s Holistic Detective Agency
Genre: Fantasy / Krimi
Basierend auf den Büchern von Douglas Adams
Laufzeit: 42 Minuten
Staffeln: 2
Folgen pro Staffel: 8 – 10
Ausstrahlung: Oktober 2016 – Januar 2018
Verfügbar auf: Netflix, iTunes
Wie alles beginnt
Es beginnt alles mit Todd Brotzman (gespielt vom wunderbaren Elijah Wood), der einen megamiesen und dazu auch noch schlechten Tag hat. Er braucht Geld, weil ihm sein Vermieter aufs Dach steigt und bittet deswegen bei seinem Job um einen Vorschuss. Er arbeitet als Page in einem Hotel und soll dabei in einer Penthouse-Suite nach dem Rechten schauen. Auf dem Weg dahin begegnet er für einen Sekundenbruchteil sich selbst. Völlig verwirrt geht er in die Suite und steht mitten in einem skurril-verrückten Tatort zwischen zerbissenen Menschen und Möbeln und viel, viel Blut.
Damit beginnt die Serie. Was ich schon wunderbar finde. Denn man kann nicht glauben, was man da sieht und vor allem kann man es absolut nicht verstehen.
Auf seiner weiteren Reise durch eigenartigste Erlebnisse trifft Todd dann zuhause auf Dirk Gently (gespielt vom ebenfalls wunderbaren Samuel Barnett), der Todd einfach mal als seinen Assistenten benennt. Und bei ihm einzieht.
Und so beginnt das Abenteuer dieses ungleichen, irgendwie doch sehr gleichen Duos. Der eine will nicht da sein und versucht immer wieder zu fliehen. Der andere vertraut auf Intution und Schicksal – ganz nach dem Motto ‚Es wird sich alles schon richten‘. Und so kommt dann eins zum anderen und immer mehr spannende Charaktere ins Spiel.
Wen gibt es noch?
Da wäre zuallererst die absolut coole, aber leider auch schwer erkrankte Schwester von Todd – Amanda Brotzman. Und die Millionärs-Tochter und auch noch entführte Lydia Springs mit ihrer Bodyguard-Frau Farah Black, die unser Duo später zu einem Trio macht und den beiden hilft. Die irre Massenmörderin Bart Curlish zusammen mit ihrem anfänglichen ‚Opfer‘ Ken. Das geniale Detektive-Team bestehend aus Estevez und ‚Die Augenbraue‘ Zimmerfield. Der Bösewicht Gordon Rimmer mit all seinen tierisch-dummen Handlangern (und damit möchte ich keinem Tier zu Nahe treten). Und natürlich meine Favoriten: die Jungs vom Rowdy 3 – eine Gang von vier Männern, die gefühlt einfach mal willkürlich Dinge und Wohnungen und Autos zerstören. Aber – wie alles in dieser Serie – haben auch sie ihre eigene Aufgabe.
Denn das ist das Großartige an dieser Serie. Sie nimmt alle Charaktere und haucht ihnen Leben ein. So abgefahren sie eben sind. So unrealistisch, aber trotzdem irgendwie authentisch. Nicht flach, sondern voller Facetten. Und so gibt es Figuren, die einem am Anfang Angst machen, die man gruselig oder sogar widerlich findet, die aber am Ende die volle Sympathie bekommen. Weil sie eben nicht ‚nur‘ böse sind. Sie haben alle ihren Sinn. Sie haben alle ihre Aufgabe. Sie sind nicht grundlos böse, auch wenn es natürlich anfangs so scheint. Was es eben so großartig macht.
Man weiß am Anfang noch lange nicht, wo das alles endet. Man teilt ein, wie man es gewohnt ist – in ‚gut‘ und ‚böse‘. Aber merkt im Verlauf der Serie, dass das nicht passt und ist immer wieder gezwungen seinen eigenen Moral-Kompass zu justieren.
Spannend bis zum Schluß
Und das ist nur die zweite Ebene der Serie. Natürlich ist die erste die fantastische Story. Denn – wie gesagt – man ist als Zuschauer immer gebannt, fragt sich, wie es weitergehen soll und wird immer wieder überrascht. Jedenfalls ging es mir so. Bis zum Ende hin war ich begeistert und freue mich ja auch gerade deswegen auf die zweite Staffel. Ich hoffe, sie haben das Geheimrezept beibehalten und genau so viel Liebe reingesteckt.
Denn alles hängt zusammen. Und es gibt einen größeren Zusammenhang, den man als Zuschauer nur erahnen kann. Wo kommen diese eigenartigen Figuren her? Und wie sieht die Vergangenheit des fröhlich-optimistischen Dirk Gentlys aus? Wenn man ganz genau aufpasst, bekommt man einige Hinweise. Aber für mich war es bei weitem nicht genug, um komplette Zusammenhänge oder gar Erklärungen zu finden. Es gibt also noch viel Raum für die zweite Staffel, Licht ins Dunkel zu bringen.
Aber natürlich ist es hier, wie bei den meisten guten Serien oder Filmen (es gibt auch jede Menge Ausnahmen!): sie beruht auf einer Buchvorlage. Und zwar nicht von irgendwem – sondern von dem sehr bekannten Douglas Adams. Aus seiner Feder ist ‚Per Anhalter durch die Galaxis‘. Und mit eben diesem Humor funktioniert die Serie auch. Ganz anders. Ohne Weltall, ohne Handtücher, ohne Delfine oder Mäuse, aber der Humor ist derselbe. Und die Liebe zum Detail.
Denn wer seine Bücher kennt, weiß, dass es Spaß macht, sie zu lesen. Und so schafft es diese Serie auch diesen Spaß auf die Leinwand zu packen. Oder auf den Fernsehbildschirm. Oder Laptop-Screen.
Und was ich auch toll finde: Es ist kein Frodo mehr bei Elijah zu erkennen. Er ist absolut Todd. Verwirrt, ängstlich, lustlos, sauer, wütend, fröhlich, mutig, voller Ehrgeiz. Super! Wenn auch die Schauspieler es schaffen, ihre großen, prägenden Rollen hinter sich zu lassen und neue Figuren verkörpern – ohne dabei immer wieder die alten zu sein.
Fazit
Was soll ich sagen…? Sie ist einfach nur unterhaltsam. Und wenn ihr Fan von Serien seid, die ein bisschen rätselhaft sind, hier und da ein wenig brutal, mit einem gewissen Witz um die Ecke kommen, facettenhafte Figuren haben und einer spannenden Story besitzen – dann solltet ihr Dirk Gentlys holistische Detektei auf jedenfall mal eine Chance geben.
Also stellt das Popcorn warm, macht das Telefon aus und schaut in diese Serie rein.
Ihr werdet es nicht bereuen!
Die Bücher von Douglas Adams habe ich sehr gern gelesen und von der Serie habe ich (dank dem Artikel) zum ersten Mal gehört. Vielen Dank dafür. Deine Beschreibung macht auf jeden Fall Lust darauf sich die Serie anzuschauen. Wenn man mit den Büchern vertraut ist und den Humor versteht, denke ich, dass man auch an der Serie gefallen findet. Vielen Dank dafür. Ich werde auf jeden Fall mir die ersten Folgen anschauen.
Hey Jan,
klasse. Das freut mich sehr :) Ich bin großer Fan des Buches ‚Per Anhalter durch die Galaxis‘ und mag vor allem seinen Schreibstil. Ich habe allerdings nach der Serie ein Buch von Dirk Gently probiert und bin nicht direkt reingekommen. Aber wenn Du ein gutes empfehlen kannst, wäre ich sehr dankbar. Vielleicht hatte ich einfach nur das falsche ;)
Und ja – schau unbedingt rein. Und sag mir gern, ob es Dir gefallen hat. Und was Du gut fandest und was nicht. Ich bin sehr gespannt auf weitere Meinungen ^_^
Hey Jessie!
Auch wenn es jetzt bereits ein paar Tage her ist nachdem ich die erste Staffel beendet habe, wollte ich noch mitteilen, dass mir die Staffel sehr gefallen hat. Die Charaktere sind sehr tiefgründig und liebevoll dargestellt. Sie wachsen einem richtig ans Herz.Schwächen kann ich absolut nicht finden, kann aber auch daran liegen, dass ich bei guten Serien/Filmen die Schwächen sehr gerne übersehe. Den Dirk Gently, wie ich aus dem Büchern mir ausgemalt habe, konnte ich in der Serie nicht wieder finden. Das ist aber keine Schwäche. Ich trenne gerne Buch und Serie/Filme. Das Problem dabei ist aber immer, dass man sich den Charakter, nie wieder so wie ursprünglich im Buch vorgestellt, zurück denken kann. Habe aber fast das Gefühl, dass mir dass beim erneuten Lesen der Bücher gelingen könnte. Ist auch schon ein Weilchen her, dass ich die Bücher gelesen habe. Der Humor der Serie hat mir sehr gefallen und ich denke, dass es Douglas Adams auch gefallen hätte. Wenn du nochmal den Büchern eine Chance geben möchtest, dann fange mit „Der elektrische Mönch“ an, gefolgt von „Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele“. Das leider unvervollständigte Werk „Lachs im Zweifel“ ist nicht notwendig. Die Staffel hat mich auf jeden Fall überzeugt und ich bin sehr gespannt auf Staffel 2. Leider wird danach ja Schluss sein :( Vielleicht ist es aber auch gut so. Ich kann mir vorstellen dass es im Sinne von Adams wäre eine gute Serie zu beenden, anstatt ewig und alle Tage daran zu arbeiten.
Hey Jan,
juhu – darüber freue ich mich. Denn gerade die Bücherliebhaber sind ja sehr kritisch mit den Serien. Ich kenne das von mir…
Ich werde den Büchern auf jedenfall nochmal eine Chance geben und habe sie auf meiner ‚To Read‘-Liste notiert.
Und Deinem letzten Satz stimme ich zu. Lieber etwas Gutes früh beenden, als es zu lange künstlich am Leben erhalten!
:)
Also ich hab‘ mir die Serie jetzt vor dem Start der zweiten Staffel angesehen und bin sehr angetan. Ist wirklich mal was anderes und sehr witzig umgesetzt. Zum Ende hin (Folge 6/7) wird’s teilweise ein bisschen zu platt für meinen Geschmack, aber vor allem die letzten Minuten der Staffel holen dann alles wieder raus. :-)
Juhu! Noch ein Fan!!!! ^_^
Ich hab mir die Serie nach dem Türchen im Adventskalender auf die Watchlist gesetzt. Gestern habe ich mir die ersten zwei Folgen angesehen.
War positiv überrascht und hab mich köstlich amüsiert :D
Freu mich schon auf die nächsten Folgen! :>
Hey Mery, klasse. Das freut mich sehr ^_^ Bleib unbedingt dran – es lohnt sich ;)
Also, ich habe jetzt beide Staffeln gesehen und gebe zu, ich bin schon ein bißchen verliebt. In alle Figuren! Ich bin ein großer Adams-Fan und hatte ein bißchen Angst. Habe ich immer bei Buchverfilmungen. Aber ich wurde nicht enttäuscht und die Auswahl der Schauspieler ist echt gut gelungen! Das war mal ein echter Treat nach den Weihnachtsfeiertagen!
Das freut mich doch mal sehr zu hören. Die zweite Staffel bewahre ich mir noch ein bisschen auf, denn Vorfreude ist doch schließlich die schönste Freude ^_^
Aber wenn Adams-Fans die Serie mögen, dann haben sie doch einiges richtig gemacht :) Und das finde ich auch!!! Juhu!
Trackbacks
Autor:innen gesucht!
Neueste Beiträge
TV-Aufreger der Woche: Die Generation „Smartphone-Gucker“
sAWEntskalender 2024 – Tür 14
Review: „Dexter: Original Sin“ S01E01 – „Wie alles anfing…“
Zufalls-Serientipp
Review: Final Space – Staffel 1
Aufreger der Woche
TV-Aufreger der Woche: Die Generation „Smartphone-Gucker“
Partner
WERBUNG
seriesly AWESOME - Das Blog-Zuhause Deiner Lieblingsserien!