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Serien-Highlights des Jahres

Mein Serienjahr 2021: Michael

Spoilerfrei
27. Dezember 2021, 08:00 Uhr
Spoilerfrei
Michael
27.12.21

Wenn man so auf die Entwicklungen im Serienbereich in den letzten Jahren schaut, stellt man fest, dass das Angebot mit Aufkommen der Streamingdienste nahezu explodiert ist. Und wir haben viele richtig hochwertige Serien präsentiert bekommen. Haben früher Schauspieler:innen den Karriereweg von der kleinen Fernsehserie zum großen Hollywood-Film genommen, ist es mittlerweile mindestens gleichwertig wenn nicht sogar umgedreht: Immer häufiger tauchen in den Hauptrollen der Serien Akteure auf, die man sonst nur aus großen Kinofilmen kennt. Gut für uns Zuschauer:innen, wobei ich da auch immer ein bisschen daran denken muss, wo jetzt die aufstrebenden Schauspieler:innen bleiben, die sonst den ‚alten‘ Karriereweg genommen hätten.

Die Corona-Pandemie hat das ein bisschen ausgebremst: Produktionsstopps, Absagen an neue Staffeln oder gleich ein Canceln von eigentlich solide laufenden Serien – alles schon erlebt in den letzten zwei Jahren. Tatsächlich bin zumindest ich persönlich sowieso nicht mehr hinterhergekommen, die ganzen Serien auf meiner Watchlist abzuarbeiten. Insofern hat mir die Pandemielage da wirklich geholfen, den so konnte ich an ein paar Serien rangehen, die ich schon ein Weilchen auf dem Zettel hatte. Bedeutet auch: In meinem Serienjahr finden sich nicht nur taufrischen Serien, sondern mitunter auch Serien, die ursprünglich aus 2020 stammten, es jetzt aber erst in Deutschland oder auf meinen Schirm geschafft haben.

Most AWESOME Drama: „Normal People“

Gleich zu Beginn des Jahres galt das zum Beispiel für „Normal People“, eine irische Serie, die von BBC Three ausgestrahlt wurde und zu uns über STARZ kam. Eine außergewöhnliche Drama-Serie, die sich um Marianne Sheridan (gespielt von Daisy Edgar-Jones) und Connell Waldron (Paul Mescal) dreht, die wir in den Jahren von Jugendliche sein zum Erwachsenwerden begleiten. Die Serie basiert auf dem hervorragenden Roman von Sally Rooney und präsentiert an vielen Stellen genau die Bilder, die man beim Lesen des Romans im Kopf hatte – so etwas mag ich ja. Zudem ist einfach alles an der Serie großartig: Cast, Soundtrack, Inszenierung, Drehbuch – ein definitiver Serientipp und für mich im Prinzip auch die Serie des Jahres.

Und sonst: Ein paar weitere Drama-Serien möchte ich noch herausheben: Da wäre das Apple Original „Mosquito Coast“ mit Justin Theroux (da haben wir wieder diesen Vom-Kino-ins-TV-Effekt), eine Serie von Paul Theroux (Onkel des Hauptdarstellers), die jede Menge Spannung und clevere Einfälle aufweist, am Ende aber leider etwas nachlässt. Dann muss man noch die HBO-Krimiserie „Mare of Easttown“ empfehlen, mit Kate Winslet (merkt man den trend?) in der Hauptrolle. Toll gespielt, nicht nur von ihr, mit einem interessanten Twist (da fällt mir ein, ich vermisse „Sherlock“) und HBO-typischer, herausragender Produktionsqualität. Am Ende möchte ich noch „MAID“ erwähnen, eine Netflix Produktion mit Margaret Qualley und Andie MacDowell (…), die es schafft, uns als Zuschauer:innen beeindruckt zurück zu lassen, auch wenn mich die Gesamtserie eher enttäuscht hat, da zu viele Länge und zu viele extreme Wendungen in der Handlung. Hätte man einen Zweistundenfilm gemacht, wäre es vermutlich dichter und nachhaltiger gewesen.

Most AWESOME Comedy: „Trying“

Das Apple Original „Trying“ hätte ich im Prinzip auch mit auf die Drama-Liste setzen können, aber die Serie wird konsequent in „Comedy“ einsortiert – also gibt’s hier den Platz 1. Die Serie ist auch witzig, ja, aber sie ist vor allem so unglaublich warmherzig und rührend gemacht. Es geht um Jason und Nikki, die in London leben und ein Kind adoptieren möchten. Nach der Diskussion darüber und der Entscheidung dafür in Staffel 1, geht’s jetzt in Staffel 2 an die Umsetzung. Es ist einfach so schön, welche tollen Einfälle die beiden immer haben, wie sie sich aufeinander einlassen und gegenseitig aufeinander aufpassen.

Und sonst: „The Kominsky Method“ ist im Prinzip so ein ähnlicher Fall: Viel Drama, eigentlich mehr als es Lacher gibt, mit warmherzigen Charakteren und jede Menge Mitgefühl. Und, der Cast, um nochmal eine Bestätigung für das Hollywood-to-Series-Thema zu liefern: Michael Douglas, Alan Arkin, Kathleen Turner, Danny De Vito, Morgan Freeman usw. Die 2021er Staffel 3 der Serie bildete leider das Ende, aber erfreulicherweise hat Showrunner Chuck Lorre die Netflix-Serie solide zu Ende gebracht. Ansonsten kann ich noch zwei ältere Serien nennen, die ich aufgearbeitet habe, einmal „Baskets“ mit Zach Galifianakis (bei Disney+) und dann „Superstore“, eine sehr witzige Comedy, die schon in die sechste und letzte Staffel gegangen ist (zu sehen bei Netflix) und die von mir bisher unentdeckt war. Eine Überraschung war die französische Serie „Derby Girl“ in der ZDFmediathek, manchmal etwas derb, aber mitunter mit richtig witzigen Einfällen, und dann war da noch „Monsters at Work“, die animierte Serie zu „Monsters, Inc.“, die auch richtig viele witzige Einfälle hat und wo ich definitiv auch die deutsche Synchronfassung empfehlen kann mit einem unglaublich gut aufgelegten Ilja Richter als Mike Glotzkowski.

Most AWESOME SciFantasy: „WandaVision“

Tja, mangels neuem „Star Wars“-Content dominiert hier Marvel diese Kategorie. Ich weiß, bei Apple TV+ sind auch einige mutmaßlich herausragende Science Fiction-Serien gestartet, aber dazu habe ich noch keine Zeit gefunden. Also hebe ich hier „WandaVision“ heraus, die als Serie mal ganz anders funktioniert hat, als man es sonst so kennt. Am Anfang sind die Episoden jeweils in der für eine Epoche typischen Art und Weise inszeniert, und man hangelt sich von der Schwarz-Weiß-Inszenierung der 50er durch den bunten Mix der 70er bis in die Neuzeit. Die Serie bereitet viel für die Phase IV des Marvel Cinematic Universe vor und liefert auch haufenweise Easter Eggs mit – ein großer Spaß für Marvel-Fans. Das gilt auch für „Hawkeye“, die zum Jahresende nochmal ein Highlight bedeutete. „The Falcon and the Winter Soldier“ dazwischen hat mich nicht so überzeugt, dafür wiederum „WHAT IF…?“.

Ach, Moment, ein bisschen „Star Wars“ war dann doch noch: „Star Wars: The Bad Batch“ hat mich absolut positiv überrascht (siehe unten). Die animierte Serie erzählt die Zeit zwischen der Order 66 und den ersten Tagen des neuen Imperiums, liefert also so viele Einblicke in die damalige Zeit, die bislang kaum thematisiert wurde.

Most AWESOME Webserien: „Lu von Loser“

Letztes Jahr hatte ich in meinem Jahresrückblick noch die Kategorie „Webserien“ eingefügt – um „FETT UND FETT“ würdigen zu können – wovon es ja 2022 endlich eine weitere Staffel geben wird. Auch dieses Jahr war wieder eine wirklich sehenswerte Webserie dabei – „Lu von Loser“, die es auch in die ZDFmediathek geschafft hat. Sie lebt von der schnellen Erzählweise und der tollen Hauptdarstellerin Alice Gruia, die die Geschichte der Hauptfigur Lu auch geschrieben hat – macht Spaß.

Most AWESOME Doku: „Kevin Kühnert und die SPD“

Ja, auch eine neue Kategorie musste ich dieses Jahr mit reinbringen – einfach weil die Doku „Kevin Kühnert und die SPD“ so phantastisch war. Zu finden in der ARD Mediathek, wird Kevin Kühnert über mehrere Jahre bei seinem politischen Leben begleitet. Und er gewährt viele wirklich tiefe Einblicke in die SPD. Begünstigt wird die Doku-Serie natürlich durch die unglaubliche Dramaturgie der realität – kann man sich nicht ausdenken.

Most AWESOME Neustart: „Die geheime Benedict Gesellschaft“

Ich hatte gehofft, dass „Die geheime Benedikt Gesellschaft“ wirklich gut wird – nach allem, was man an Fotos und Trailern gesehen hat. Am Ende kann man sagen: Auftrag erfüllt, ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und die vielen kleinen, wunderbaren Details geliebt. Fällt in die Kategorie „Pushing Daisies“, „Eine Reihe betrüblicher Ereignisse“ oder auch – Film – „Die fabelhafte Welt der Amelie“.

Größte Überraschung: „Star Wars: The Bad Batch“

Im Prinzip ist die Entwicklung des „Star Wars“-Universum in der letzten Zeit an sich schon eine Überraschung – so positiv, wie es sich mit „The Mandalorian“ entwickelt hat. Und da tut die animierte Serie „Star Wars: The Bad Batch“ der Entwicklung keinen Abbruch. Bislang bin ich nicht auf den Animationsserien-Zug bei „Star Wars“ aufgesprungen, hier bin ich aber nach dem ersten argwöhnischen Blick auf den Piloten dabeigeblieben. Ist sehr unterhaltsam, macht Spaß zuzuschauen und liefert wie gesagt jede Menge Hintergrundinfos zur Zeit rund um die Order 66.

Größte Enttäuschung: „Big Sky“ – Staffel 1B

„Big Sky“, von Disney+ als erstes großes STAR Original angekündigt, startete extrem spannend und gut inszeniert und lieferte ein solides Mid-Season-Finale ab, so dass man gespannt auf Staffel 1B wartete. Und die zweite Hälfte der Staffel wurde dann eine große Enttäuschung. Seicht inszeniert, mit jeder Menge Logik-Fehlern, konfusen Handlungssträngen und überzeichneten Charakteren – zum Abgewöhnen. Ich wähnte mich schon in einem Spin-Off von „The Walking Dead“, so mies war die Entwicklung.

Ebenfalls eine Enttäuschung: Amazons „Solos“, eine Anthologie-Serie, die jeweils die Geschichte einer einzelnen Person erzählt. Hier und da ganz unterhaltsam, insgesamt aber eher fad und langweilig. Schade, Chance vertan.

Most AWESOME Episode: „Atlanta“ S02E06 – Teddy Perkins

Ich weiß, ich weiß, alte Folge, aber ich muss wirklich sagen, das war wirklich eine Episode, die mich in den letzten Jahren am meisten mitgenommen hat. Donald Glovers Dramedyserie liefert hier eine außergewöhnliche Bottleneck-Episode ab, bei der man ständig versucht ist, einfach abzuschalten, weil’s so schwer zu ertragen ist. Es ist düster, zermürbend, bedrohlich – einfach unangenehm zu schauen. Und trotzdem ein Must-see für Serienfans, weil die Folge wirklich ein Meisterwerk ist. Hat auch zurecht zwei Emmys bekommen, sowie drei weitere Emmy-Nominierungen – für eine einzelne Episode, wie gesagt, nicht für die ganze Serie oder Staffel.

Most AWESOME Scene: One-Shot Take in „Loki“ S01E03 – Lamentis

Ich liebe ja so One-Shot Takes, wie es immer wieder mal vor allem im Marvel-Produktionen vorkommt. Vor ein paar Jahren habe ich eine Szene aus „Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D.“ gelobt, jetzt ist die Marvel-Serie „Loki“ dran. In der 3. Episode mit dem Titel Lamentis gibt es am Ende eine mehrminütige Szene, bei der Loki und Sylvie versuchen, vom Planeten zu flüchten und dabei gegen Wachen kämpfen, sich vor einstürzenden Häusern in Sicherheit bringen und zwischen Trümmern hin und her springen – alles inszeniert als One-Shot, gedreht an einem echten Set. Das sieht richtig gut aus und hat mich wirklich beeindruckt zurückgelassen.

Es gibt noch eine zweite Szene, die ich richtig mochte, und zwar in Staffel 2 von „Modern Love“, die Episode „Strangers on a train“, bei der sich Lucy Fishback und Kit Harrington als Paula und Michael in einem Zug nach Dublin treffen und ins Gespräch kommen. Plötzlich fangen die anderen Zuggäste an, einen Song anzustimmen, was im Laufe der Episode eine wirkliche Überraschung ist. Überhaupt ist die Episode ziemlich gut gemacht unds gehörte zu meinen Lieblingsepisoden in diesem Jahr.

Most AWESOME Character: Jason Ross aus „Trying“

Jason Ross ist so nett. Im Laufe der zweiten Staffel von „Trying“ bemerkt man immer wieder so liebenswerte Dinge an dem Charakter, gerade wenn es um seine Freundin Nikki geht und die potenziellen Kinder, die das Paar adoptieren könnte. Er tut einfach alles, damit es Nikki gut geht, und auch um die Freunde kümmert er sich rührend – jedoch nie offensichtlich, sondern immer im Hintergrund, vollkommen zurückhaltend. Exzellent gespielt wird er von dem englischen Schauspieler Rafe Spall.

Most AWESOME Quote: „Superstore“

„Superstore“ liefert wirklich viele schöne Zitate, die einem in Erinnerung bleiben. Ich bin bei dem Apotheker Tate Staskiewicz hängen geblieben, der von Josh Lawson wirklich hervorragend gespielt wird. In einer Folge wird er von Store Manager Glenn gefragt, ob er nicht so etwas wie ein Doktor sein, worauf Tate Staskiewicz antwortet:

„“Viel besser, ich bin Apotheker!““

Leider gibt es Tate Staskiewicz nur in den ersten drei Staffeln. Die Figur ist wirklich exzellent entwickelt, obwohl es nur eine Nebenrolle in der Serie ist. Man spürt richtig, wie unglücklich der Apotheker mit seinem Dasein in dem Cloud 9 Store ist. Diese Arroganz, Gehässigkeit, Selbstverliebtheit – herrlich.

Nachzuholen in 2022

Obwohl ich in diesem Jahr einiges abarbeiten konnte, gibt’s noch diverse Einträge auf meiner Watchlist: Da wäre einmal das HBO-Drama „Euphoria“, von dem ich gerne noch die 1. Staffel schaffen möchte, bevor es demnächst in Staffel 2 geht. Dann möchte ich noch die restlichen Staffeln „Superstore“ aufholen, außerdem „Star Wars: Visions“, eine Anime-Serie auf Disney+, die ich bislang noch nicht in Angriff genommen habe. Außerdem werde ich mich dann wohl doch mal an die Science-Fiction-Serien bei Apple TV+ begeben.

In 2022 freue ich mich auf…

… natürlich auf „Star Wars: The Book of Boba Fett“, aber auch auf die hoffentlich anlaufende 3. Staffel von „Star Wars: The Mandalorian“. Dann auf die Obi-Wan Kenobi-Serie und „Andor“, beides ebenfalls aus dem „Star Wars“-Universum. Dann freue ich mich auf die neue „Star Trek“-Serie „Strange new Worlds“ mit Anson Mount und Ethan Peck sowie Staffel 2 von „Raised by Wolves“. Hab‘ ich noch etwas vergessen?

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