Letztens bin ich zufällig in „Single Parents“ reingeraten – eine Sitcom von ABC, die aktuell bei Sky zu sehen ist. Und ich muss sagen – ich war direkt eingenommen von Will Cooper, Angie D’Amato, Douglas Fogerty, Poppy Banks und Miggy Park – fünf Singles, die nicht nur mit diesem Umstand zurecht kommen müssen, sondern irgendwie auch versuchen, das Thema Erziehung zu meistern. Damit befinden wir uns natürlich im Schulumfeld, und „Single Parents“ ist damit nicht die erste Sitcom in diesem Setting. „Single Parents“ macht das aber sehr geschickt, einen für die 20-Minüter zu begeistern – unter anderem dadurch, dass die Showrunner J. J. Philbin und Elizabeth Meriwether von der ersten Minute an aufs Tempo drücken. Vorstellung der Charaktere, einsortieren in das Setting und die Umgebung – alles quatsch, braucht „Single Parents“ nicht. Wir erleben gleich den abgedrehten Will, der sich das Thema Klassenorganisation zu einer Art Lebensaufgabe gemacht hat. Dann die leicht verstrahlte Angie, die gleich durchschaut, dass Will ganz schön nerven kann – aber ein gutes Herz hat. Solche Eigenschaften interessieren Douglas im Prinzip gar nicht: Er ist Witwer und muss irgendwie das Leben mit seinen Zwillingen organisiert bekommen. Da er mindestens eine Generation weiter ist als die anderen Eltern, kommt durch ihn natürlich auch eine besondere Farbe ins Spiel. Das gilt auch für den noch ziemlich jungen Miggy, der eigentlich gar nicht zur Klassengemeinschaft gehört, weil sein Kind noch ein Baby ist – er ist aber der Mieter von Poppy, die sich um Miggy fast so gut kümmert wie um ihren eigenen Sohn.
Apropos Sohn: Poppys Sohn Rory Banks sticht aus der Riege der Kinder heraus – er ist star extrovertiert angelegt, achtet auf Stil, Formen, Garderobe und die vielen anderen Dinge, die eigentlich Erwachsene interessieren. Ja, die Kinder sind auch irgendwie ganz witzig, aber die Eltern liegen wirklich nochmal eine Ebene darüber. Sonst kennt man das ja eher, dass die Kinder in den Vordergrund geschoben werden und für die spaßigen Aspekte zuständig sind. Hier sind’s wie gesagt die Erwachsenen – und das macht wirklich großen Spaß, weil es keine platten Gags sind, sondern absolut auch Sachen, die überraschen und zum Mitdenken auffordern.
Ich mag vor allem das Tempo und den Wortwitz. Die Akteure lassen sich keine Sekunde Zeit, sondern alle Aktionen und Dialoge sind stark durchgetaktet. Von dem Tempo profitiert die Serie vor allem am Anfang, ebenso von den witzigen Einfällen bei den Dialogen. Es macht auch deswegen Spaß, weil die Autoren immer wieder andere Figuren miteinander verknüpfen und in den Mittelpunkt der jeweiligen Folge schieben. Das sorgt auch im späteren Verlauf der Staffel noch für Abwechslung.
Man muss natürlich zugeben, dass J. J. Philbin (kennen wir von „The O.C.“) und Elizabeth Meriwether (kennen wir von „New Girl“) gerade in die ersten Folgen richtig viel reingepackt haben. Danach flacht es ein wenig ab, aber man wird immer noch auf einem soliden Nuíveau unterhalten, so dass „Single Parents“ hier definitiv als Serientipp durchgehen kann. 2 Staffeln gibt es insgesamt, mit 45 Folgen.
Bilder: ABC
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