Kann ein Montag schöner starten als mit einer kleinen neuen Reihe zur Mittagszeit? Ein Blick „hinter die Kulissen“? Die AWESOMER ganz persönlich? Nö! Geht nicht. Da könnte selbst George Raymond Richard Martin – formally known as the langsamste Romancier von Fantasybüchern – daher kommen und erzählen er hätte am vergangenem Wochenende schnell mal die fehlenden Romane fertiggestellt. Es würde kaum einen interessieren. Zurecht. Denn diese Woche gehört uns. Auf der persönlichen Ebene.
Denn das wir vor einiger Zeit Zuwachs bekommen haben, dürftet ihr alle bereits mitbekommen haben. In dieser Woche wollen wir die Neuen im AWESOME Cast vorstellen, allerdings anders als sonst. Im Doppelpack. Denn wer bei uns das harte Auswahlverfahren durchlaufen hat (wer sich berufen fühlt ein Teil der AWESOME Familie zu werden, der darf sich gerne weiterhin melden) bekommt für den ersten Monat einen Paten gestellt der über die Internas berichtet, das System vorstellt; etc. pp.
Wir haben uns nämlich gedacht es wäre doch ganz cool wenn sich diese Beiden zwei, drei Fragen stellen und wir dies dann in einem Beitrag verwursten. Und genau das starten wir heute. Den Anfang machen Jessie und Tobias. Das Beide eher für ihre Zurückhaltung (Wortanzahl in Ton und Bild) stehen, haben sie mal wieder gleich zu Beginn unserer Reihe unter Beweis gestellt.
Also Vorhang auf für Jessie und Tobias – mir fällt gerade auf, es ist sehr komisch von einem selbst in der dritten Person zu schreiben.
Jessie & Tobias
Jessie: Fallen wir doch mal gleich mit der Tür ins Haus. Warum Serien? Und keine Filme oder Videogames?
Tobias: Wer behauptet denn sowas? Es stimmt zwar, dass mein Konsum an Filmen oder Videogames deutlich hinter dem von Serien anstinkt, aber ein gewisses Faible für Filme oder Games habe ich seitdem ich denken kann. Im Filmbereich übrigens mit einem gewissen Fokus auf Filme aus dem asiatischen Bereich. Sowohl was die alten Kung Fu Filmen angeht in denen die Kämpfer minutenlang durch die Luft springen als auch moderne Klassiker wie „Mother“ von Bong Joon-ho oder „Sympathy for Mr. Vengeance“ von Park Chan-wook. Im Gamesbereich hänge ich gerade sehr häufig auf einer nicht ganz so einsamen Insel herum und muss mich anderer Kämpfer erwehren. Die Rede ist von „Playerunknown’s Battlegrounds“. Groß geworden bin ich aber mit den Nintendo Konsolen und Spielen wie „Zelda“ oder „Super Mario“. Aber ich schweife ab.
Warum es dann aber Serien im Schwerpunkt geworden sind, kann ich wahrscheinlich gar nicht so genau sagen. Serien gehörten schon immer zum Familienwochenende. Vor allem natürlich der Sonntag. Was habe ich auf die neueste Folge der „Lindenstraße“ hingefiebert. Von daher steckt in meiner Leidenschaft bestimmt auch ein Schuss Nostalgie. Vor allem aber mag ich das Konzept einer Serie. Bei Filmen ist es ja nun mal so, dass man rund 90 Minuten mit einer Hauptfigur mitgeht, mitleidet und sich am Ende freut oder noch mehr zerstört ist da der Charakter den Abspann nicht mehr lebend erreicht hat. Und oft wünscht man sich doch, dass man weiterhin am Leben des Charakters teilhaben könnte. Und genau das geht bei Serien. Meine Lieblingsserie „Cheers“ lief 11 Jahre und der Spin-off „Frasier“ noch einmal 11 Jahre. Da immer wieder auch Charaktere der Mutterserie bei „Frasier“ zu sehen waren konnte man deren Leben über eine Zeitspanne von 22 Jahren verfolgen. Zeige mir ein Film bei dem das auch geht?
Tobias: Aber kommen wir doch mal zu dir. Ich kann mich wie erwähnt noch sehr gut an unsere Familien-TV-Serien Samstage und Sonntage erinnern. Wie sieht deine erste TV Serienerfahrung aus?
Jessie: Da meine Eltern seitdem ich denken und vor allem Serien schauen konnte, in unserem Imbiss gearbeitet haben, war gerade am Wochenende viel freie Zeit zum Fernsehen. Deswegen habe ich meist mit meinem Bruder zusammen „Parker Lewis“ geschaut. Die Serie hat mein Bruder total abgefeiert und ich als kleine Schwester dann natürlich auch. Obwohl die kleinen Schwestern darin gar nicht gut weggekommen sind. Und dann haben wir natürlich auch „Eine schrecklich nette Familie“ geschaut. Ein Muss an jedem Abend! Also war meine Serienkindheit eher von meinem Bruder und seinem Seriengeschmack geprägt. Später habe ich dann „Akte X“ gefeiert und dazu auch gerne mal Freunde eingeladen. Wenn die Folge ganz besonders gruselig oder spannend war. Und man sie am Vorabend auf Video aufgezeichnet hat.
Jessie: Die Frage nach der Serie die auf dich den größten Einfluss hatte, erübrigt sich dann wohl? Oder? Cheers. Aber warum?
Tobias: Stimmt. Hier würde ich wohl „Cheers“ nennen. Ich mag die Charaktere, die Idee, die einzelnen Stories. Aber auch Serien wie „Will & Grace“ oder eben auch die „Gilmore Girls“ stehen hoch im Kurs. Interessanterweise schaue ich heutzutage kaum noch Comedyserien und tummel mich eher im Crime- und Dramabereich. Von daher müsste ich diese Frage dann vielleicht doch mit einem „Nein“ beantworten, denn Serien wie „The Sopranos“ oder „The Wire“ haben definitiv einen größeren Impakt auf meinen aktuellen Serienkonsum als die Serien aus meiner Kindheit. Beide Serien stehen für mich stellvertretend für viele Charaktere mit unterschiedlichen Ansätzen die alle in einer großen Geschichte stecken. Und genau das mag ich an Serien. Es fordert mich ein wenig heraus und man braucht schon ein wenig Zeit sich die Serie zu erarbeiten. Und Serien wie diese wollen das auch.
Tobias: Werden wir doch mal kreativ und tiefenpsychologisch. Wenn du dich in eine stereotypische Serienfanschublade stecken müsstest, was stünde auf dieser Schublade für eine Bezeichnung und warum?
Jessie: Das ist ja mega-schwierig. Aber ich liebe Schubladen. Vielleicht nehme ich eine Schublade mit kleinen Schubladen drin: Comic-Britische-Superhelden-Serie. Hmm, gibt es sovwas? Mir fällt da direkt Dirk Gently ein. Kein wirklicher Comic, aber sehr überzeichneter Stil. Ja, das gefällt mir.
Jessie: Apropos tiefenpsychologisch. Was machst Du eigentlich sonst so – wenn Du mal keine Serien schaust? Welche Dinge verheimlichst du uns?
Tobias: Leben. Vor allem leben. Ich mag es lange zu schlafen aber auch bis in die Puppen aufzubleiben. Mich mit Freunden zu treffen, die urst gemütlichen Bars Nürnbergs (Mata Hari) zu besuchen, gelegentlich ins Kino zu gehen, meinem Stammjapaner (Haru) die Euronen nur so hinterher zuschmeißen. Man findet mich hier und da auch auf dem Minigolfplatz oder einfach mit einem Buch und einer Decke in einer der zahlreichen Grünanlagen der Stadt. Oder ich plantsche auf einem riesigen X-Wing Fighter (=Luftmatratze) in einem der vielen Seen hier in der Umgebung. Das Life ist nämlich echt eines der Coolsten! Früher habe ich noch viel Leistungssport betrieben (Lateinformation, Einzelpaartanz) aber da bin ich sehr, sehr faul geworden. Man wird ja auch nicht jünger. Was früher der Leistungssport war, wird wohl nun ein Mehr an Serien sein und ein Mehr an Musik. Meine Vinylsammlung (Rock, Jazz) wird gefühlt von Tag zu Tag größer.
Tobias: Zurück zu deinem Serienkonsum. Was war die letzte Serie die du ein zweites Mal komplett durchgeschaut hast? Und warum genau diese Serie?
Jessie: Oha. Ich schaue Serien nur sehr ungern ein zweites Mal. Denn dann weiß ich ja schon alles. Und eigentlich will ich schon seit langem mal wieder Parenthood sehen. Denn die lohnt sich wirklich. Aber zurück zur Frage: Es war Gilmore Girls. Ich habe zwar dann mittendrin aufgehört, weil ich die letzten Staffeln zu gut kenne. Und warum: Natürlich als Vorbereitung und Einstimmung für die neuen vier Folgen!
Jessie: Wie ich sehe ist deine Woche ja schon gut gefüllt. Wie schaffst Du es, das Schreiben für den Blog in Deinen Alltag zu integrieren?
Tobias: Schaffe ich das? Momentan habe ich eher das Gefühl, dass ich dafür überhaupt keine Zeit habe. Dies ist allerdings auf meinen beruflichen Alltag zurückzuführen, der aktuell etwas mehr verlangt als sonst. Grundsätzlich versuche ich aber schon alle zwei Tage etwas zu Papier zu bringen. Und ich nehme mir die Zeit einfach. Da ich ansonsten recht flexibel meine Arbeitszeit einteilen kann, habe ich meist ausreichend Zeit bis man Abends vielleicht noch etwas in der Stadt unternimmt. Die Serien an sich schaue ich immer wieder zwischendurch, seit geraumer Zeit fahren ich wieder mit der Straßenbahn ins Büro und es kam auch schon vor, dass ich ein paar Folgen auf dem Tablet gesehen habe. Die Fahrtzeit beträgt knapp 30 Minuten, das passt dann schon. Zumindest auf dem Heimweg habe ich dann auch die Folge gesehen. Aber grds. versuche ich mir einen Tag in der Woche für Serien zu reservieren, dass ist dann aber immer wieder ein anderer Wochentag.
Tobias: Lass uns doch mal in die nahe und ferne Zukunft von Serien schauen. Jeder Serienfan hat doch so seine eigene Serienidee in der Schublade liegen, oder, daher wie sieht deine Idee für den nächsten Serienhit bei HBO, Netflix und Co aus?
Jessie: Da sind sie wieder, die Schubladen. Hat das jeder Serienfan? Das wäre ja spannend. Ich wüsste auf Anhieb keine eigene Idee. Aber ich würde gern eine Serienverfilmung mit sehr viel Liebe von Stephen Kings „Der dunkle Turm“ sehen. Die Bücher haben soviel Potential – viel zuviel für einen Film. Und genug für eine Serie. Und weil es meine Jugend ist und die Bücher, die ich am häufigsten nochmal gelesen habe, wäre das klasse. Schließlich ist auch alles dabei, wenn man es richtig macht und nicht eins zu eins umsetzt. Ein Revolvermann. Riesenkrabben. Drogensucht. Schießerei. Türen am Strand. Dämonen. Wölfe. Wilder Westen in der Endzeit. Eine Prise „Westworld“ vom Setting. Ein Hauch „Game of Thrones“ für die Charaktere. Und „The Walking Dead“ für die Spannung. Aber da alle Stephen King Verfilmung bisher weit hinter dem Buch zurückblieben ist es vielleicht besser, wenn es in der Schublade und vor allem in meiner Fantasie bleibt.
Jessie: Abgesehen von deiner eigenen Serie, in welcher Serie würdest Du gerne mal selbst mitspielen?
Tobias: Wenn ich an bereits abgeschlossene Serien denke dann natürlich in „Cheers“. Ich würde mich auch mit einer stummen (hört! hört!) Rolle abfinden und zu den Stammgästen der Bar gehören, die einfach in einer Ecke ihr Feierabendbier trinken wollen. Und dabei würde ich vor allem Norm und Cliff beobachten. Live und in Farbe. Als Serie bereits abgeschlossen aber mit der Chance auf den Cast im kommenden Film: „Downton Abbey“. Ich bin ein großer Fan von Edith (Laura Carmichael), ihr würde ich als ungarischer Graf den Kopf verdrehen. Vorbild wäre hier wohl Graf Andrássy aus den „Sissi“ Filmen. Galant und in schöner Uniform. Wer kann da schon widerstehen?
Tobias: Vielleicht noch ein abschließender Blick in die Glaskugel: Jessie, 2030. Schaut Sie da noch Serien, und wenn ja, wie?
Jessie: 2017. Eins im Sinn. In 13 Jahren. Da bin knapp 40. Ich denke, ich werde auch da noch Serien schauen. Vielleicht dann schon interaktiv? Oder mit einer VR-Brille? Aber definitiv werde ich noch Serien schauen. Genau wie lesen, ist es eine wunderbare Unterhaltung für Zwischendurch. Ein Abschalten. Ein Moment in einer anderen Welt. Das macht doch Spaß. Das muss manchmal sein. Wenn die Realität zuviel wird. Außer die Roboter verbieten uns Serien in der Zukunft. Dann wohl eher nicht…
Tobias: Ne, dann wohl eher nicht …
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