Schon wieder „Die Verräter“…?! Ja, vor zwei Wochen hatte sich Nils bereits über die Ausstrahlungs-Taktik aufgeregt, bei mir soll es aber diesmal um den Inhalt der neuen Manipulations-Sendung gehen. Da am vergangenen Mittwoch nun auch endlich die sechste und finale Folge im linearen RTL-Programm ausgestrahlt wurde, kann ich als jemand, der seit zwei Wochen weiß, wie es ausgeht, endlich über das Ende lästern! Aber keine Angst, ich belasse es abstrakt und kennzeichne konkrete Spoiler, solltet ihr die letzte Episode noch aufzuholen haben.
Eigentlich ein tolles Konzept
Meinen Ersteindruck nach den ersten beiden Folgen der Show hatte ich ja bereits mit euch geteilt. Bei der neuen RTL-Show „Die Verräter – Vertraue Niemandem!“ handelt es sich im Grunde genommen um eine abgewandelte Realversion des Gesellschaftsspieles „Die Werwölfe vom Düsterwald“. Rundenweise werden Gute („Loyale“) von Bösen („Verräter“) umgebracht, ehe gemeinschaftlich in der Diskussion entschieden wird, wer aus der Gruppe verbannt wird. Das funktioniert erstaunlich gut in der langen TV-Fassung, vor allem, weil das Spiel selbst auch langgezogen wird, findet jede Runde tatsächlich über den Lauf eines Tages statt. Soweit, so gut.
Leider scheint der Großteil der Teilnehmenden noch nie „Werwölfe“ oder ähnliche Spiele gespielt zu haben, so dass ich bereits einen längeren „Aufreger“-Beitrag über die „Taktiken“ einzelner Personen schreiben könnte. Aber so ist das halt bei derartigen Reality-Formaten und das macht den Reiz der Sendung ja auch mit aus, dass man sich in die Spieler:innen hineinversetzt und überlegt, was clever war und was man selbst NATÜRLICH anders gemacht hätte.
Wenig zufriedenstellendes Ende
Was mich aber wirklich genervt hat, war das Ende. Zum einen gibt es da eine groß aufgefahrene Final-Session, die im Grunde genommen nichts anderes als eine weitere Diskussions- und Verbannungs-Runde ist. Nur, dass wir ständig beobachten müssen, wie Leute kleine Säcke in ein Feuer werfen, um zu zeigen, ob sie weiterspielen möchten oder nicht. Das ist vor allem in der ersten Runde sowas von dämlich, weil Moderatorin Sonja Zietlow etwa zwei Minuten zuvor noch sagt, ob sich Verräter:innen im Spiel befinden. Entsprechend ist die Feuer-Abstimmung komplett unnötig. Allgemein fühlte sich diese Abschluss-Zeremonie nicht wirklich gut an, aber das mag auch mit der speziellen Entwicklung des Spieles zusammengehangen haben.
Unabhängig von Spiel-Taktiken und Abschluss-Mechanismen hat mich aber extrem gestört, dass es dann einfach vorbei ist. Mir hat hier persönlich vor allem die Auflösung gegenüber den Spielenden gefehlt, wer denn nun wann Verräter:in war und wer nicht. Die meisten dürften zum Final-Zeitpunkt bereits den Drehort verlassen haben und zurück nach Deutschland geflogen/gefahren sein, aber das geht doch heutzutage auch mit einem nachgezogenen Reunion-Special, in dem man auch nochmal einzelne Szenen gemeinsam besprechen und diskutieren kann. Das gibt es doch sonst gefühlt zu jeder 08/15-Reality-Show, wo es wenig bis nichts Interessantes zu enthüllen gibt, aber hier, wo etliche Leute früh rausgeflogen und kaum etwas vom Spiel mitbekommen haben, wären interessante Offenbarungen und entsprechende Reaktionen einzufangen gewesen.
UPDATE: Diesen Beitrag hatte ich vor der linearen TV-Ausstrahlung des Finales geschrieben, in der Zwischenzeit ist dann doch noch eine Aussprache in Form eines Sondervideos auf dem YouTube-Kanal von RTL (und leider (noch) nicht auf RTL+, wo ich zwischenzeitlich immer mal geschaut hatte) bereitgestellt worden. Dabei wird mit 74 Minuten wunderbar ausführlich über die Geschehnisse geredet. Dennoch gibt es keine weiteren direkten Reaktionen auf das Offenlegen der Identitäten zu sehen und lediglich sechs der insgesamt 16 Teilnehmenden kommen zu Wort. Da ist also noch immer gewaltig Luft nach Oben.
Hoffentlich macht man das in einer zweiten Ausgabe besser. Denn bis auf das wenig zufriedenstellende Ende hat mit „Die Verräter“ sehr gefallen und ich würde lieber früher denn später eine zweite Staffel anschauen wollen. Dann am besten ohne großen Versatz zwischen Streaming- und TV-Bereitstellung, damit man gemeinsam mit Freunden und Blog-Leser:innen über die Entwicklungen reden kann.
Bilder: RTL
ich fand die sendung gut, zeigt sie uns doch das es so einfach ist als böser andere zu manipulieren. wir sollten alle daraus lernen die motive der menschen die etwas von uns wollen immer zu hinterfragen.
Absolut! Ich fand sie wie gesagt auch super, nur das Ende (bzw. Nachspiel) war unwürdig. :)
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