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Wuff Wuff! Mauz! Miau! Mäh!

Gebt den Tieren eine Hauptrolle!

Spoilerfrei
6. Juni 2018, 15:56 Uhr
Spoilerfrei
Jessie
06.06.18


Als Tierliebhaberin und Hundebesitzerin gibt es da so eine Sache mit den Serien. Es gibt kaum oder gar keine Tiere. Punkt.

Was soll das heißen? Nun, in meinem Leben spielt mein Hund eine große Rolle. Das beginnt mit dem morgendlichen Gassi gehen, der Wochenendplanung und natürlich neben allem Organisatorischen vor allem der Hauptgrund: die Gesellschaft.

Wer selbst eine Katze oder einen Hund besitzt, weiß, was ich meine. Es ist ein Familienmitglied. Es ist kein Spielzeug, sie haben ihren eigenen Charakter und haben eigene Bedürfnisse. Aber sie geben auch sehr viel zurück. Und, auch wenn es manchmal anstrengend ist, so ist es mit ihnen immer schöner als ohne sie. Ich jedenfalls würde meinen Flauschball für kein Geld der Welt hergeben.

Und da bin ich wieder beim Thema. Serien werden immer realistischer, zeigen uns Abgründe, Beziehungen zwischen Menschen und bleiben nicht mehr nur an der unterhaltsamen Oberfläche wie noch vor 20 Jahren. Nur die Tiere spielen dabei keine Rolle. Und das ist eben kein Abbild unser Gesellschaft. Denn es werden doch eher mehr Tierbesitzer als weniger und jeder von uns kennt doch einige Personen, die entweder eine Katze oder einen Hund zuhause haben. Eine ganze Industrie kümmert sich nur um Tierbesitzer, aber nicht so in Serien: Da gibt es keine, die die Bedeutung unserer flauschigen Vierbeiner mit Liebe umsetzt und zeigt.

Natürlich nehme ich da jede Zeichentrickserie raus. Denn Die Simpsons haben einen Hund und eine Katze, Adventure Time wäre nichts ohne Jack und über BoJack Horseman muss man gar nicht erst reden…

Nein, ich meine natürlich gedrehte Serien. Und ich arbeite selbst in der Produktion – deswegen weiß ich auch das Hauptargument: Tiere und Kinder sind am Set unberechenbarere Faktoren. Trotzdem sehen wir viele Kinder in Serien. Aber eben keine Tiere.

Dirk Gently’s Holistische Detektei macht in meinen Augen eine kleine Ausnahme. Aber das macht diese Serie sowieso. Dort ist der kleine Corgi und natürlich auch die Baby-Katze. Und gerade der Corgi wird gerade in der ersten Staffel immer wieder in die Story mit aufgenommen. Er ist wichtig, ohne Frage. So wie die Baby-Katze. Aber trotzdem hatte ich nie das Gefühl, dass er nur zu sehen ist, wenn er da sein muss. Nein, er war irgendwie auch mal da, wenn es für die Story nicht ganz so wichtig war. Und selbst in der zweiten Staffel – wo er nun wirklich keine Bedeutung hatte – wird er immer wieder gezeigt. Douglas Adam liebt einfach Tiere… :)

Das ist aber für mich eine Ausnahme. Was mir immer wieder auffällt, wenn ich Serien (oder auch Filme) schaue, in denen ein Hund einen einmaligen Auftritt hat: sie bellen. Und warum weiß ich das so genau? Weil dann mein Hund mit bellt und man als Hundebesitzer schon eine kleine Panik vor Hunden in Medien hat. Denn mein Hund bellt bei Weitem nicht so häufig wie seine Fernsehabbilder uns weismachen wollen. Ich denke, es geht darum zu sagen: „Ich bin auch noch hier! Wuff! Falls Ihr mich noch nicht gesehen habt. Wuff!“. Damit auch wirklich jeder mitbekommt, dass ein Hund mitspielt. Oder eben eine Katze. Oder ein Pferd.

Ein Beispiel für einen Hund in einer Familie ist Parenthood – eine Serie, die ich eigentlich sehr mag. Aber in Sachen Hund machen sie es wie viele andere Serien: manchmal ist er da, manchmal nicht. Eben nur, wenn man ihn braucht. Ansonsten ist er (praktischerweise) nicht da. Ganz ähnlich auch bei Gilmore Girls mit Paul Anka – wenn Lorelai gerade einen Hund braucht, ist er da. Aber ansonsten lebt er… tja, keine Ahnung wo…

Und das ist eben mein Problem mit Serien. Denn das ist in vielen Familienserien so – sie schreiben einen Hund rein, weil ein Familienmitglied ihn möchte/braucht, aber dann liegt er entweder nur da (wie bei Einer schrecklich netten Familie) oder er taucht nur auf, wenn er zum Witz oder zur Story passt. Er ist nicht, wie ein weiteres Familienmitglied einfach immer da oder man vermisst ihn, wenn er fehlt.

Und damit wird allen Zuschauern ein absolut unrealistisches Bild von Tieren verkauft. Selbst Lassie wurde nicht wie ein Hund behandelt. Aber heutzutage weiß man es doch besser, ist Realismus und Authentizität doch alles und trotzdem verzichtet man auf diese Möglichkeit einer Beziehung. Und dabei ist Beziehung eben nicht ‚Zucker auf die Zehen-Streuen, damit er Dich mag‘ (Gilmore Girls) oder ‚Der Hund hat wieder auf den Teppich gemacht‘ (Parenthood). Sondern Beziehung ist ein miteinander. Wie Tim und Struppi. Wie Finn und Jake. Man geht zusammen durch dick und dünn und versteht sich auch ohne Worte.

Aber vielleicht habe ich auch hier noch nicht die richtige Serie entdeckt? Wer also eine Serie kennt – abseits von Lassie und Fury -, die Tiere liebt und ihre Beziehung mit Menschen zeigt und sie nicht nur in eine abstrakte Nebenrolle drängt, kann es gerne in die Kommentare schreiben. Ich bin sehr, sehr gespannt.

Für mehr Flausch im TV!

5 Kommentare

  • Interessanter Punkt, gerade das Thema „ist nur da wenn es gerade passt“. Mir fällt das immer extrem bei Kindern auf.

    Sehr gemocht habe ich „New Girl“ in der Winston seine Katze Ferguson geradezu vergöttert. Sie kommt zwar nicht in jeder Folge vor, aber es gibt einige Highlights die man sich rauspicken kann:
    https://www.ranker.com/list/best-winston-ferguson-new-girl-moments/machk

  • Ich finde, dass Kinder schon mehr dazu gehören. Wie eben bei Parenthood oder Fuller House. Nur Babys sind eben seltener – was ich tatsächlich doch sehr verständlich finde :)

    „New Girl“ habe ich leider nie richtig geschaut – aber Ferguson scheint sehr wichtig zu sein und vor allem gibt es eine Beziehung zwischen Winston und Ferguson <3

    Das schau ich mir definitiv mal genauer an... :)

  • Schmaal

    Hi,

    das mit den Babies liegt doch, zumindest in amerikanischen Serien, an den ziemlich strikten Regelungen, oder? Also meines Wissens drehen die doch da drüben nur mit Zwillingen, selbst wenn nur ein Kind zu sehen ist. Das liegt wohl daran, dass die pro Baby nur maximal 3 Stunden arbeiten dürfen, was für Proben und Dreh nicht ausreicht. Daher wird mit einem Baby geprobt und mit dem anderen dann gedreht.

    Was das Thema Hunde angeht: Was genau soll es denn sein? Denn so, wie es oben beschrieben ist, weiß ich es nicht. Zugegeben, ich habe selber keinen Hund, aber ich habe genug im Freundeskreis. Und wenn ich das so beobachte, dann ist die Variante aus der schrecklich netten Familie am nächsten dran an der Realität. Klar begrüßt ein Hund einen meistens sehr überschwenglich. Und auch wenn der Streicheleinheiten möchte oder etwas knistern hört, was auf etwas zu essen hindeuten könnte, steht er mit erwartungsvollem Blick und schwanzwedelnd vor einem, aber sonst liegen die auch nur in der Ecke und pennen. Wenn wir uns wirklich eine Serie mit realistischem Hund in der Hauptrolle vorstellen wollen, dann wird das ziemlich eintönig: Liegt da, liegt da, fressen, trinken, liegt da, liegt da, Gassi, liegt da, liegt da, spielen, liegt da, liegt da, usw.

    Ansonsten schwebt mir etwas in der Richtung Bolt – Ein Hund für alle Fälle oder, als Realverfilmung, Bailey, ein Freund fürs Leben, nur halt in Serienform vor. Und ob ich das dann auf Dauer ernstnehmen könnte, weiß ich nicht. Also, was soll es sein?

  • Hey Schmaal,

    schön, wieder von Dir zu lesen :)

    Genau, das mit den Babys ist (zum Glück!) überall streng geregelt und das will ich auch gar nicht ändern. Und auch mit kleineren Kindern und Zwillingen ist es gut so, wie es ist.

    Du hast natürlich völlig Recht: Ich möchte keine Serie, die AUSSCHLIESSLICH mit einem Haustier in der Hauptrolle spielt. Aber so, wie es bspw. in Parenthood viele Hauptcharaktere gibt (fast schon 10), könnte darunter ja durchaus auch ein Hund eine Haupt- oder eher eine ernstzunehmende Nebenrolle haben. Also wie ein Kind in die Familie eingebunden sein. Man soll nicht die Kamera auf den schlafenden Hund halten – wir wollen ja auch keine schlafenden Eltern sehen. Aber vielleicht kann man einfach auch mal mehr Dialoge beim Gassi gehen stattfinden lassen oder wenn das Kind traurig ist und mit niemanden reden will, lässt es sich von der Katze trösten…

    Sowas in diese Richtung. Dass eben auch die positiven Seiten eines Tieres wie eben die Beziehung zum Menschen in kleinen Szenen gezeigt werden. Und nicht nur bedrohliche Hunde wie jüngst in Black Mirror, wo der Hund in der ganzen Folge als Angstfaktor galt. Denn das sind doch die wenigstens Hunde. Die meisten bringen Freude… Und das fehlt mir noch ein wenig.

    Oder wie eben bei Dirk Gently: eine obskure Rolle, in der der Hund aber auch einfach nur existiert und hier und da im Dialog bellt. Aber eben nicht nur Requisit ist, sondern Nebendarsteller…

    Bitte keine Serie à la Mr. Ed, Fury oder Lassie. Das möchte ich nicht. Ich möchte einfach in kleinen Nebensequenzen und Szenen ein Tier hier und da haben. Wie im echten Leben, wenn ich Freunde besuche… Zum Beispiel wäre es doch auch schön gewesen, wenn bei FRIENDS immer eine Katze rumgestromert wäre. Keine große Story. Einfach da, manchmal auf dem Schoß, manchmal klaut sie was – aber sie ist eben da.

    So wie der ausgestopfte Hund bei SCRUBS. Das war irgendwie morbide, aber liebevoll-witzig ^_^

    Nur eben in lebendig. Das ist eh cooler. Für alle!

    • Schmaal

      Also idealerweise eine Mischung aus den Garfield-Comics und dem Film „Kuck mal, wer da spricht“, allerdings halt in Serienform? :)


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