Serien Reviews Programm Trailer Podcasts Über uns
Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen Teilen abbrechen... Auf Pinterest teilen In Pocket speichern Per Mail versenden

Jedem Ende wohnt ein Anfang inne

Kommentar: Hurra! Diese Serien enden 2020

Spoilerfrei
18. Dezember 2019, 15:30 Uhr
Spoilerfrei
Leonie
18.12.19

„Keine Fortsetzung: Serien, mit denen 2020 Schluss ist“, „Abgesetzt: Von diesen Serien müssen wir uns 2019 verabschieden“, „Netflix zieht den Stecker für diese Serien“ – so und ähnlich lauten die Schlagzeilen dieser Tage, die uns mental darauf vorbereiten sollen, dass einige Serien im nächsten Jahr enden werden. Auch Maik hat im Oktober einen Kommentar zu dem Thema geschrieben und tatsächlich waren es einige der „großen“ aka laaaangen Serien, die dieses Jahr ihr Finale hatten – darunter „Game of Thrones“, „The Big Bang Theory“ und „Mr. Robot“. Von „Dark“ und „The Rain“ müssen wir uns nächstes Jahr ebenfalls verabschieden, und laut Kino.de sind das nur ein paar Beispiele von insgesamt 103 (!) Serien, die 2019 und 2020 ihr Ende fanden oder finden werden.

Aus 6 à 13 mach 3 à 10

Besonders bei den Streaming-Anbietern geht der Trend zu weniger Episoden pro weniger Staffeln. Wer das Gefühl hat, dass vor allem Netflix eine schier unüberschaubare Menge neuer Serien auf den Markt wirft, die aber zum Großteil ein eher frühes Ende finden, der täuscht sich nicht. Ein Großteil der neuen Serien beim „Gefalteten N“ folgen der Regel, dass nach spätestens drei Staffeln Schluss ist – egal, wie groß die Beliebtheit ist.

Während früher die Verträge für erfolgreiche Serien meist über sechs Jahre gingen, lohnt es sich für Netflix kaum noch, für mehr als drei Staffeln produzieren zu lassen. Das liegt laut „Deadline“ an der hauseigenen Vergütungsstruktur: Netflix trägt von Anfang an die Produktionskosten – die Produzenten können sich also auf die eigentliche Arbeit konzentrieren und müssen nicht ständig der Kohle hinterher rennen. Außerdem erhalten die Produzenten schon zu Anfang eine Prämie. Wer würde da nicht am liebsten für Netflix arbeiten? Für jede abgeschlossene Staffel gibt es außerdem einen Bonus, welcher auch noch von Staffel zu Staffel steigt – und hier liegt wohl der Hase im Pfeffer. Jede neue Staffel wird für Netflix teurer und teurer. Da macht man dann auch ganz gerne einfach mal auf dem Zenit Schluss.

Einmal Netflix, immer Netflix

Vielleicht habt ihr euch schon gefragt, warum die Produzenten nicht einfach ihre Ideen und das Geld nehmen und bei einem anderen Streamingdienst weitermachen? Nun, so läuft das natürlich nicht. Die Verträge sehen vor, dass Netflix-Serien noch viele Jahre nicht von anderen Anbietern weiterproduziert werden dürfen. Das ist natürlich für Fans schade, aber aus unternehmerischer Sicht auch verständlich. Schließlich hat Netflix dafür gesorgt, dass die Serien überhaupt entstanden und bekannt geworden sind, auf der Erfolgswelle soll dann natürlich vor allem in diesem heiß umkämpften Markt kein anderer mitschwimmen. Man darf bei alldem nicht vergessen, dass es Netflix vor allem darauf ankommt, neue Abonnenten zu gewinnen und keine zu verlieren.

Insgesamt liegt also die Vermutung nahe, dass Netflix möglichst viel und möglichst schnell produzieren lassen will, und die guten Serien laufen dann eben auch noch mit weniger Marge ein paar Staffeln weiter, aber bevor sie zu teuer werden, gibt es schon genug Neues, was die User bringt oder hält.

Aber ist das alles überhaupt so schlimm? Ist es nicht sogar auch aus Usersicht total in Ordnung, dass Netflix uns unsere Lieblinge nimmt, wenn wir gerade so richtig in Love sind?

Lieber ein Ende mit Schrecken…

Mal ehrlich – wie viele anfangs richtig gute Serien wurden einfach nur zu Tode geritten? Noch eine Staffel, und noch eine Staffel, und noch eine Staffel, mit jeder Staffel wird der Plot mieser, die Story schleicht nur so vor sich hin, es gibt Füll-Episoden, aber dann gibt es NOCH eine Staffel, weil die Einschaltquoten sind ja immer noch gut, die Leute wollen ja schon wissen, wie es weitergeht. Und hinterher fühlt man sich benutzt, weil man wieder die Hoffnung hatte, dass es doch nochmal gut wird, dass die Serie zu alter Qualität zurückfindet. Aber das tut sie nie. Oder zumindest sehr selten.

Und wie sollte das auch überhaupt weitergehen bei der Menge guter neuer Serien, die jeden Monat bei Netflix und Co starten? Wieviel Zeit soll ich denn mit Streamen verbringen? Angenommen, die angesprochenen 103 Serien würden weiterlaufen, bis in die achte, neunte, zehnte Staffel – rechnet das mal hoch! Davon gefallen mir bestimmt 30 so gut, dass ich die auch sehen möchte, 10 Folgen pro Staffel, im Schnitt 45 Minuten pro Folge – das sind ungefähr 225 Stunden, die ich nur mit Serien verbringen würde, die nicht neu sind! 225 Stunden! Über eine halbe Stunde pro Tag! Und dann habe ich noch nicht eine Minute das ganze neue Zeug geschaut. Und noch kein Trash-TV. Gut, im ersten Jahr geht das vielleicht noch. Aber es kommen ja wieder bestimmt 15 Serien dazu, die richtig gut sind. Im zweiten Jahr schaut man dann schon eine Stunde pro Tag bekannte Serien und so weiter. Am Ende muss dann Marie Condo kommen und meine Watchlist aufräumen.

Platz für Neues!

Es muss also einfach wieder was weg aus der Watchlist. Es muss Platz gemacht werden für Neues, man darf nicht im „Nein, bevor wir „Dark“ nicht zu Ende geschaut haben, fangen wir nicht „Daybreak“ an“ hängen bleiben, und wenn, dann muss das Ende da auch irgendwann mal kommen, es muss genug Zeit bleiben, dass man auch mal drei Staffeln von einer Serie, die man neu entdeckt hat, hintereinander wegbingt (und damit dann auch durch ist) und auch Zeit für die wenigen Serien, bei denen die vierte, fünfte und achte Staffel immer noch gut und sehenswert ist. Und in diesem Sinne kann man Netflix finde ich einfach nur „DANKE“ sagen, danke, dass du uns die Entscheidung abnimmst, ob nun „Stranger Things“ oder „The Rain“ auf der unendlichen Watchlist versauert, ob ich mich über eine neue tolle Serie freuen kann oder sie mich eher in Verzweiflung stürzt und auch danke, dass du uns so oft vor der Erkenntnis bewahrst, dass die eine Staffel nun doch einfach zuviel des Guten war.

Was allerdings nicht geht, und da rücke ich auch keinen Millimeter von meiner Meinung ab: Serienstaffeln mit Cliffhangern beenden und dann einfach nicht fortführen. Netflix, was du mit „Santa Clarita Diet“ gemacht hast, das war eine ganz miese Nummer und das werde ich dir nie verzeihen.

The End.

Bilder: giphy.com

Kommentiere


Abo ohne Kommentar

Hinweis: Bei Kommentar-Abgabe werden angegebene Daten sowie IP-Adresse gespeichert und ein Cookie gesetzt (öffentlich einsehbar sind - so angegeben - nur Name, Website und Kommentar). Alle Datenschutz-Informationen dieser Website gibt es hier zu sehen.
Beitrag teilenBeitrag teilen
 

MEISTGESEHEN

Serienbilderparade #130
Yellowstone: Der Stammbaum der Familie Dutton von 1883 über 1923 bis heute
Welcome To Wrexham: Starttermin und Infos zu Staffel 3 mit Ryan Reynolds und Rob McElhenney
Dieses Programm haben Joko & Klaas für ihren ProSieben-Tag gestaltet
Burn Notice S07E13 - Reckoning
 
 

  • „Jerome told his brother his plan was to turn Gotham mad. How the hell is he gonna do that, Harvey?“ – „I don‘t know. I thought it already was.“ Jim & Harvey (Gotham S04E17)
 
 

Neue Kommentare

 
 

DER Serien-Blog

Hier gibt es AWESOMENESS serienmäßig! Wir bloggen täglich zu den besten Fernsehserien der Welt und die Serienkultur rund um sie herum. Serien-News, Serien-Trailer, Serien-Rezensionen und alles zu den besten TV-Shows. Persönlich, meinungsstark und von Serienfans für Serienfans. sAWE.tv - Das Blog-Zuhause Deiner Lieblingsserien!

Serien-Kategorien

Blog unterstützen!