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Kommentar-trash-tv

In meinem TV-Aufreger letzten Samstag hatte ich es ja bereits als potenzielles Thema angerissen, da ich heute recht spontan zum Kommentar-Schreiberling auserkoren wurde, will ich es (auch aufgrund fehlender Alternativen) dann doch nochmal separat aufgreifen. Reality-TV-Formate mit lauter Reality-TV-„Stars“ sind eineaufkeimende Seuche dieses Jahr, die weggesperrt gehört!

Nichts gegen Trash-TV…

Ich bin wahrlich kein Moralapostel, der naserümpfend aus seinem mit Feuilleton-Seiten tapezierten Elfenbeinturm heraus auf die niedere TV-Gesellschaft hinabblickt. Auch ich schaue immer wieder sogenannte Trash-TV-Formate. Sei es „Der Bachelor“, „Ich bin ein Star, holt mich hier raus!“ oder andere Klassiker. Auch soll es hier gar nicht darum gehen, dass aktuell (auch dank Internationalisierung durch Streaming-Angebote) gefühlt deutlich mehr sehbare Formate dieser Art aufplöppen. Leonie hatte neulich ihre AWESOME 5 der besten neuen Reality-TV-Formate vorgestellt und ich hatte bereits „The Circle“ und „Finger weg!“ („Too Hot To Handle“) hier als Tipps im Blog.

Neue Formate bringen neuen Schwung in die verstaubte Genre-Kiste und neue Settings bieten Brisanz. Natürlich darf man darüber streiten, ob die sexuell triefende Prämisse einer Gruppe Lüstlinge, die ein Sex-Verbot verpasst bekommen, nun wirklich hochwertige Unterhaltung sei, aber all diese Formate bedienen den ursprünglichen Kern des Reality-TV-Schemas: echte Menschen mit echten Geschichten, denen wir dabei zuschauen „dürfen“. So weit, wo klar.

Was mir jedoch in den letzten Jahren vermehrt aufgefallen ist, ist der Drang, für alles und überall Prominente einzusetzen. Und mittlerweile wird es gar noch schlimmer, stellen die doch oftmals den ausschließlichen Inhalt der Sendungen dar.

…aber das ist TV-Trash!

Hat uns früher noch „Big Brother“ mit Normalos gereicht, kräht heutzutage nur noch ein TV-Hahn nach dem Format, wenn sich Prominente darin zeigen. Das ist aber immerhin noch aus einem laufenden Format entsprungen und analog zum „Dschungelcamp“ als Sozialexperiment getarnt. Aktuell habe ich aber das Gefühl, überall geben sich die gleichen C- bis Y-„Promis“ die Klinken in die Hand. Aus Normalos werden Reality-TV-Stars, deren Hauptberuf darin zu bestehen scheint, eben das zu sein. In möglichst vielen Sendungen der entsprechenden Senderfamilie. “
Ranking the Stars“ auf Sat.1 ist kein Reality-TV-Format, sondern eine pseudo-interessante Entertainment-Show, die beinahe ausschließlich aus alten „Promi Big Brother“-Kandidat*innen besteht. Die bestehen dann ja auch zum Großteil – wie beim RTL-Schwesterformat – aus Reality-TV-Sternchen. „Love Island“, „DSDS“ (für mich auch nichts anderes als ein Musik-Reality-Format), „Temptation Island“ – was auch immer. Mit dem „Sommerhaus der Stars“ hat vor ein paar Jahren aber ein ganz anderer Trend begonnen: Das Format-Basteln um die Charaktere herum.

Es scheint nicht zunächst ein einigermaßen interessantes Konzept erdacht zu werden, in das man Normalos stecken kann, sondern es gilt „Reality-Stars first!“. Also packen wir einfach mal ein bis drei Hände F-Promis auf einen Haufen, die bereits erwiesen haben, Konfliktpotenziale auszuschöpfen und Fettnäpfchen möglichst treffsicher anzuvisieren. Sind wir mal ehrlich, auch Recycling-Formate wie „Bachelor in Paradise“ sind doch nichts anderes, nur eben vor dem Vorhang der „Liebesfindung“. Ja, klar, wer’s glaubt…

Und so gibt es diesen Sommer eine ganze Reihe neuer Formate, die den Abgrund der TV-Unterhaltung nochmals einige Stockwerke tiefer sinken lässt. „Like Me – I’m Famous“ lässt Genre-Vertretende wie Sarah Knappig, Helena Fürst oder Aurelio in einer Luxus-Villa und in Challenges aufeinandertreffen, „Promis unter Palmen“ lässt u.a. Désirée Nick, Janine Pink und Carina Spack in einer Villa am Strand und in Challenges aufeinandertreffen und „Kampf der Realitystars – Schiffbruch am Traumstrand“ lässt Leute wie Ex-Bachelor Oliver Sanne, Jürgen Milski oder gar eine „Bauer sucht Frau“-Kandidatin (Tayisiya Morderger) vermutlich auch in einer nicht allzu schlechten Behausung in Challenges aufeinander treffen. Wer hat denn da von wem abgeschrieben?!

Zu viel ist zu viel

Nein, da bin ich raus. Selbst die durch den Pandemie-Einfluss gesteigerte Content-Ärme des sonst schon schlimmen Sommerlochs kann mich nicht dazu bewegen, dort hinein zu schauen. Das ist einfach zu viel. Immer die gleichen (Nicht-)Konzepte, ständig die gleichen Nasen und vor allem hat das mit „Reality“ noch weniger zu tun als eh schon immer. Denn aus Normalos wurden „Stars“, denen vor allem eines wichtig ist: Sendezeit. Und dafür verhalten sie sich alles, nur nicht real. Vielleicht sollten wir daher eine Unterkategorie einführen, mit Betonung auf „unter“. Nebst Trash-TV-Formaten gibt es jetzt noch „Unverwertbaren Sondermüll“.

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Mittwoch, 23. September 2020, 15:45 Uhr
KommentarReality TVTV
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