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Erwachsener und düsterer als alles bisher Dagewesene!

Jessica Jones S01: Staffelreview

Mini-Spoiler
26. November 2015, 09:00 Uhr
Mini-Spoiler
Tobias
26.11.15
Knapp eine Woche ist es nun her, dass Netflix die erste Staffel von Marvels „Jessica Jones“ freigegeben hat. Da wir hier alle bei sAWE.tv gerade etwas in Zeitnot sind und wir euch aber dennoch so schnell wie möglich eine starke Meinung zur neuesten Marvelserie anbieten wollen, hatten wir einen guten Freund von sAWE.tv und noch größeren Comic Nerd gebeten, sich die Serie stellvertretend für uns anzuschauen und hier bei sAWE.tv darüber zu schreiben. Und Peter hat sofort zugesagt und nach einer kleinen Einführung kommt nun das mit Spannung erwartete Review zur ersten Staffel. Danke Peter.

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Wow!

Das musste ich jetzt erst einmal sacken lassen. Nachdem Netflix am vergangenen Freitag alle 13 Folgen „Jessica Jones“ online gestellt hat, habe ich mir diese aufgeteilt in ein 7er- und 6er-Paket angesehen und war danach erst einmal platt. Die Serie hat in vielerlei Hinsicht meine Erwartung nicht erfüllt. Nein, das klingt negativ, besser wäre wohl zu sagen „anders erfüllt, als erwartet“. Ich werde versuchen hier ein spoilerarmes Review der ersten Staffel zu schreiben und hoffe, dass ich die passenden Worte finde um meine Begeisterung auszudrücken.

Peter

Handlung

Jessica Jones (Krysten Ritter) arbeitet als Privatdetektivin in Hell´s Kitchen, New York und wird oftmals von der Anwältin Jeryn Hogarth (Carrie-Anne Moss) engagiert um dieser Material über die Prozessgegner liefern zu können. Daneben nimmt sie aber auch Aufträge von „normalen“ Klienten an und so wird sie in der ersten Folge von den Eltern einer jungen Frau in ihrem „Büro/Wohnung“ angeheuert, deren Tochter – die verschwunden ist – zu finden. Schon in der ersten Folge gelingt ihr dies und es hat den Eindruck, als würde hier quasi ein Abschluss des Falls der Woche stattfinden, doch dann passiert etwas, das zumindest mir aufgerissene Augen und einen offenen Mund bescherte!

Jessica hat auch im weiteren Verlauf der Serie noch mit der jungen Frau aus Folge 1 zu tun und kommt dahinter, dass der in den Trailern schon gezeigte Kilgrave (David Tennant), mit dem sie eine gemeinsame Vergangenheit hat, wieder in Hell´s Kitchen und somit in ihrem Leben aufgetaucht ist und hinter allem steckt.

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Er hat es erneut auf sie abgesehen, aber seine Motive werden erst im Laufe der folgenden Episoden enthüllt. Um hinter seinen Plan zu kommen und sich gegen ihn wehren zu können, benötigt Jessica die Hilfe ihres Umfelds. So unterstützen sie mit der Zeit zum Beispiel der Barbesitzer Luke (Cage), ihre Freundin und (Stief)Schwester Trish „Patsy“ Walker oder ihr drogensüchtiger Nachbar Malcolm … aber gerade letzterer durchläuft in der Serie eine Reihe von Wandlungen.

Wieder und wieder scheitern die Pläne um Kilgrave zu fassen und ob es Jessica am Ende doch noch gelingt, das sei an dieser Stelle mal verschwiegen. Wer sich diesbezüglich spoilern will, findet die Infos auf den einschlägigen Seiten.

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Setting

Die Serie ist von Stimmung und Bild her eher düster gehalten und viel ruhiger als ich es erwartet hätte. Auch wenn hier ebenso wie in Daredevil mitunter heftig geprügelt wird, merkt man deutlich, dass Jessica keinen Spaß daran hat. Während Daredevil quasi ein Actiondrama mit leichten Psycho-Anleihen war, ist Jessica Jones eher ein Psychodrama mit Action-Anleihen. Die gewählten Farbfilter sind grau und blau, was (mit Sicherheit absichtlich) einen eher kalten Eindruck hinterlässt. Der Anzug des Purple Man hebt sich hier deutlich vom restlichen Bild ab. Auf eine Einfärbung der Haut von Kilgrave, wie sie in den Comics gezeigt, haben die Produzenten mit Ausnahme eines klitzekleinen Augenblicks gegen Ende der Serie verzichtet. Für einen Augenblick sieht man in dieser Szene einzelne Adern des Antagonisten lila schimmern, nachdem ihm eine Injektion verabreicht wurde. Das war´s!

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Unterschiede zum Comic / Anspielungen auf´s MCU

Mittels Rückblenden wird der Background von Jessica und Kilgrave, sowie ihre gemeinsame Geschichte, erklärt und weicht dabei in einigen Punkten von der Comic-Storyline ab. Beispielsweise ist es in den Comics so, dass Kilgrave die Menschen via Hormonen kontrolliert, in der Serie mittels eines Virus. In den Comics hat Jessicas Familie einen Unfall mit einem Gefahrguttransporter, in der Serie kommen ihre Kräfte wohl eher durch Experimente von IGH. Die Figur des/der Jeryn Hogarth ist in den Comics ein Mann, in der Serie eine Frau (Carrie-Ann Moss). Meiner Meinung nach, gehen all diese Änderungen aber in Ordnung und sicherlich gibt es noch mehr Unterschiede, die mir aber beim ersten Ansehen der Serie ob meiner Tränen in den Augen eventuell entgangen sind.

Neben zwei Figuren, die auch schon in Daredevil dabei waren, gibt es noch weitere Anspielungen auf Serien / Filme aus dem MCU, wenn beispielsweise „der große Grüne und seine Freunde“ erwähnt werden oder Claire Temple sagt, dass sie auch einen „besonderen Freund“ hat. In einer sehr schönen Szene (Rückblende) schlägt Trish ihrer Freundin Jessica vor, einen Superheldennamen zu nehmen. Jewel trifft dabei nicht deren Geschmack („Sounds like a name for a stripper“) und auch das Kostüm, das Trish ihr zeigt, lehnt sie direkt ab.

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In den Comics allerdings, trägt Jessica Jones zu ihrer Superheldenzeit sowohl den Namen wie auch ein ähnliches Kostüm. Es gibt weiterhin ein kleines Cameo von Stan Lee (bei der Szene im Polizeirevier mal auf ein Bild an einer Wand im Hintergrund achten!), Anspielungen auf Emergency Room („Ich bin Dr. Carter…“) und Grey´s Anatomy („… aus dem Seattle Grace Hospital!“), Hinweise auf die Marvel Figuren Hellcat (Trish auf Droge) und The Nuke (Simpson auf Droge), sowie einige Einstellungen (zum Beispiel die erste Szene aus Folge eins, in der Jessica einen Klienten durch die Tür ihres Büros wirft), die so eins zu eins auch als Panels in den Comics vorhanden sind. Als Marvel-Kenner wird man also seine helle Freude an der Serie haben. Die kaputte Türscheibe mit dem Schriftzug ist übrigens eine Art Running Gag.

Fazit

Ich spreche hiermit eine klare Empfehlung für Jessica Jones aus. Es ist sicher kein Nachteil, wenn man auch sonst im MCU bewandert ist, eine Voraussetzung ist dies aber nicht. Was man allerdings vermeiden sollte, ist mit falschen Erwartungen an die Serie heranzugehen. Sonst kann es einem gehen, als wenn man nach dem Anschauen von „Resident Evil“ bei „The Walking Dead“ ebenfalls hauptsächlich wildes und splatteriges Zombiegemetzel erwartet.

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Jessica Jones arbeitet viel mehr mit den Gedanken der Zuschauer, was ja ganz gut dem Antagonisten entspricht. Man versucht dahinter zu kommen, warum Kilgrave handelt, wie er es tut und selbst nachdem er sich erklärt hatte, blieben bei mir immer noch der Zweifel, ob das wirklich sein Antrieb ist, oder er noch ein anderes böseres Spiel spielt.

Manchmal wirkt er sogar beinahe sympathisch, nur um uns im nächsten Moment wieder zu zeigen, wie böse er sein kann. David Tennant hat sichtlich Spaß beim Spiel und damit das auch richtig wirken kann noch ein letzter Tipp – oder vielmehr eine Bitte:

Wenn ihr könnt, dann schaut euch die Serie im Originalton an! Die Synchronfassung ist nicht schlecht, kommt aber was die Wirkung betrifft (Tennant!!!) nicht an die englische Tonspur heran!

Fotos: Netflix

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