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Schöner Schein

Review: Big Little Lies S01E01 – Somebody’s dead

ACHTUNG: SPOILER !!
24. Februar 2017, 08:39 Uhr
SPOILER !!
Kira
24.02.17

♪ Did you ever want it? Did you want it bad? ♪

Mit einem tollen Intro, das, untermalt von einem starken Song, ein unheimlich schönes, naturgewaltiges Setting zeigt, aber auf unterschwellige Art und Weise einen düsteren und bitteren Beigeschmack mit sich bringt, steigen wir in die neue HBO-Serie Big Little Lies ein. Doch kaum haben wir uns an die Fahrt entlang der Küste des schönen Ortes Monterey in Kalifornien, USA, gewöhnt, erfolgt auch schon der harte Cut. Es ist Nacht, wir sehen das Polizeilicht aufflackern, entsetzte Menschen, die befragt werden und hören das nahezu panische Atmen der Person, aus deren subjektiven Blickwinkel wir die Situation betrachten. Zwei Officer nähern sich einem abgesperrten Bereich. Doch was sie sehen, das bleibt erstmal unserer Fantasie überlassen.

„Oh my god.“

Es erfolgen zwei Zeitsprünge, denn im Wechsel sehen wir nun die sich an den Vorfall, von dem wir recht schnell erfahren, dass es sich dabei um Mord handelt, anschließende Vernehmung von Zeugen auf der Polizeistation und werden gleichzeitig in das Leben der vier Protagonistinnen eingeführt. Madeline Martha Mackenzie, gespielt von Reese Witherspoon, ist eine toughe, hübsche, wenn auch sehr aufgesetzte Mutter, die ihre ziemlich selbstsichere kleine Tochter Chloe zur Schule fährt – denn es ist ihr allererster Schultag. Auf dem Weg dahin setzt Madeline sich auf offener Straße mit ihrer älteren Tochter Abigail auseinander, die den Schulweg mit einer während des Autofahrens textenden Freundin angetreten ist. Vor Wut vermutlich zu sehr stampfend knickt sie auf dem Rückweg zu ihrem Auto in ihren teuren High Heels um – und wird aufgrund daraus folgender Fahruntüchtigkeit samt Tochter von der netten Jane Chapman (Shailene Woodley) zur Schule kutschiert. Jane ist mit ihrem Sohn Ziggy gerade erst nach Monterey gezogen und ist überrascht von der Freundlichkeit Madelines und ihrer guten Freundin Celeste (Nicole Kidman), die sie direkt in ihren Clan der Schönen und Reichen aufzunehmen scheinen.

Doch nachdem die Eltern ihre Kinder nach den ersten paar Schulstunden wieder abholen, wird es unangenehm – nicht, dass es nicht sowieso schon merkwürdig ist, den ununterbrochen in einem Konkurrenzkampf stehenden Eltern und ihren verwöhnten Kindern bei ihrem gewöhnungsbedürftigen Auftreten zuzuschauen. Während des ersten Kennenlernens unter den Kindern hat sich bereits ein schlimmer Vorfall ereignet: Amabella, die Tochter von Renata Klein (Laura Dern), wurde von einem Kind stranguliert – und soll nun, vor allen Eltern und Kindern mit dem Finger auf den Schuldigen zeigen. Unschöner Start für Newcomer Ziggy und seine Mama Jane.

„Why did she say I did?“ – Ziggy

Auch wenn er abstreitet, es getan zu haben, und Madeline Jane und ihren Sohn verteidigt, herrscht eine geladene, betretene und einfach unangenehme Stimmung. Und wo alles zunächst noch so sonnig und glamourös und unbefleckt schien, blicken wir nun allmählich hinter die schöne Fassade der Mütter und ihres „perfekten“ Lebens.

Auch wenn die Erzählweise, mit einem Ereignis einzuleiten und dann wieder zurückzuschauen und sich diesem erst nach und nach wieder zu nähern, nicht neu ist: sie ist durchaus interessant. Wir wissen nun, dass sich ein Mord ereignet hat. Wir spüren, dass jede der Figuren ein „großes kleines Geheimnis“ mit sich trägt. Und wir sehen, dass jede der Frauen an einer Last zu knabbern hat – sei es die Angst, die eigenen Kinder zu verlieren, weil sie ihren eigenen Weg gehen; die Unsicherheit, ob „nur Mutter zu sein“ im Leben genug ist; die Erschöpfung, Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen und trotzdem nur verurteilt zu werden oder die Furcht vor dem eigenen Mann.

Wir Zuschauer nehmen zunächst die Position von Jane ein: Wir sind neu in Monterey, lernen alles erstmal kennen und versuchen unseren „Platz“ zu finden. Die Stimmen der Zeugen des anfänglichen Ereignisses, die wir meistens aus dem Off hören, tragen ihren Teil dazu bei und versuchen uns ein wenig zu lenken – oder unsere spontanen Gedanken zu unterstreichen (ertappt! Auch ich habe die Kombi aus Nicole Kidman und Alexander Skarsgard erst einmal intuitiv mit einem „die passen doch nicht zusammen!“ verurteilt). Und dann sind da immer wieder die kleinen Rückblicke in Janes Vergangenheit, die uns ahnen lassen, dass mit ihrer Mutterschaft vermutlich ein ziemlich düsteres Ereignis zusammenhängt.

Ich fand den Auftakt von Big Little Lies sehr solide und habe mich gut unterhalten gefühlt. Allein das Setting – der Strand, die Gewalt des Meeres, die Natur überhaupt – ist beeindruckend. Die Schauspieler sind gut, was man bei diesem Staraufgebot schon vermuten konnte – auch wenn ich Alexander Skarsgard nach True Blood wohl immer irgendwie als den blassen Vampir sehen werde. Und die Kameraarbeit ist wirklich super. Es gibt einige interessante Einstellungen, in denen viel mit Spiegelungen gearbeitet, immer wieder in die subjektive Perspektive oder aber auf Fußhöhe gewechselt oder gar mit Horrorfilmelementen wie „und dann steht da plötzlich jemand neben meinem Bett“ gespielt wird.

Auch wenn ich mich frage, ob es solche Kinder wie Chloe, die mit ihren sechs Jahren schon David Bowie kennen und das Verhalten und Aussehen eines anderen Kindes der Musik dieses Künstlers zuordnen können oder ihre Mutter „woman!“ nennen, wirklich gibt, ist die Überzeichnung der Charaktere nicht albern – und das bleibt hoffentlich im Verlauf der Serie auch so. Ich hab jedenfalls Lust herauszufinden, wie es weitergeht.

„None of us really see things as they are. We see things as we are.“

Big Little Lies ist seit Kurzem in der Originalfassung auf Sky On Demand, Sky Go und Sky Ticket verfügbar. Ab dem 7. April wandert die Serie dann ins lineare Programm von Sky Atlantic HD.

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