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Dramatisches Unterlippenzucken

Review: Game of Thrones S07E04 – The Spoils of War

ACHTUNG: SPOILER !!
7. August 2017, 14:39 Uhr
SPOILER !!
Maik
07.08.17

Bei den mittlerweile gewohnten Überstündlern kamen schon erste Vorahnungen, als der Blick auf die Laufzeit der aktuellen Folge „Game of Thrones“ fiel. Nur 47 Minuten?! Das bedeutet in der Regel packende Handlung. Und ja, kurzweilig war die Episode dann schon irgendwie, der ganz große Knall bezog sich dann aber eher auf das letzte Drittel von ihr.

Zunächst zum familiären Klassentreffen, das sich weiterhin in Winterfell abspielt – quasi „The place to be right now“ in Winterfell (außer für Meera). Dort setzt es die ein oder andere schöne Erinnerung und Referenz an sommerliche Zeiten, in denen die Stark-Welt noch in Ordnung war. Littlefingers dubiose Valyrian Steel-Schenkung in Form des Attentat-Dolches aus Staffel Eins (welch tolles Souvenir!) wird vom gefühlstoten Bran mit einem netten „Chaos is a ladder“-Reminder gekontert.

„You died in that cave….“ (Meera)

Die kleine Geschichte, dass Arya bei ihrer Rückkehr nicht rein gelassen wird, empfand ich als überflüssig. Aber hey:“Home Sweet Home“ – Zeit für eine weitere Stark-Umarmung!

Das erste Highlight der Folge war für mich der schwesterliche Dialog in den Katakomben. Wie beide über die Entwicklungen der vergangenen Staffeln tratschen und jeweils traurig bis sauer darüber sind, nicht jene gewesen zu sein, die Joffrey umgebracht hat, war großartig zu beobachten. Und tatsächlich kam ich aus dem Notieren möglicher Zitate gar nicht mehr heraus…

„I remember how happy he was to see me, when he sees YOU his heart will probably stop.“ (Sansa)

„It doesn’t look like him. It should have been carved by someone who knew his face.“ – „Everyone who knew his face is dead“ – „We’re not.“ (Arya & Sansa)

„Who else is on your list?“ – „Most of them are dead already.“ (Sansa & Arya)

Bei Aryas Stelldichein mit Brienne kamen dann noch ein paar Erinnerungen an die Lehrstunden mit Syrio Forel in King’s Landing hoch. Unglaublich, wie lang her sich das mittlerweile anfühlt.

„Who taught you how to do that?!“ – „No one.“ (Brienne & Arya)

Kommen wir aber zur ganz großen Dramatik: Das Zittern von Littlefingers Unterlippe war vermutlich das erste Ungewollte von ihm. Statt von Aryas Fähigkeiten beeindruckt, dürfte das vielmehr ein Zeichen seiner Unsicherheit (=Angst) sein, woher Bran von seiner damaligen Lektion gegenüber Varys erfahren haben könnte. Hat er zum ersten Mal nicht den Überblick über alles und jeden?

Auf Dragonstone gibt es (Überraschung!) Dragonglass en masse. Noch größer als die Tatsache, dass niemand mehr den anscheinend fußläufig recht easy zu erreichenden Berg an Glitzerstein erinnern konnte, überrascht, dass nie jemand die Wandmalereien entdeckt hat. Klar, die alten Schlossbewohner sind alle tot, aber seltsam wirkt es dennoch irgendwie. Wenigstens hatten die Children of the Forrest die Farbe Blau für die Augen der White Walker.

„Would you forgive me if I switch sides?“ (Davos)

Weiterhin stimmt die Chemie zwischen Daenerys und Jon im Dialog ungemein. Interessant fand ich, wie sie die Stolz-Karte ausspielt, nur um ihren eigenen wahren zu können. Im Gegenzug erhält sie jedoch keinen Kniefall (John hat den Ring bestimmt noch nicht ausgesucht…), sondern ein paar weise Worte.

„Enough with the clever plans. I have three large dragons, I am going to fly them to the Red Keep!“ (Daenerys)

Nachdem wir eine weitere Zusammenkunft zweier „Halbstarker“ inklusive Theon in ungewohnt dynamischer Aktion (so selbstsicher wie beim Schiff-Heranziehen hat man ihn seit Jahre nicht gesehen!) erleben, sind wir uns eigentlich sicher: Daenerys überlegt erst einmal in Ruhe, was sie macht. Hm…

In Highgarden beginnt die Episode mit dem Abzug der Lannister-Armee, die genug Gold eingesackt hat, um nicht nur den Schuldenausgleich via Einmalzahlung an die Iron Bank zu zahlen, sondern auch Bronn etwas zu geben. Der ist aber mittlerweile zickiger als Cersei unterwegs und will mehr und mehr. Soll er haben. Zumindest in Sachen Gegnern.

„Men shit themselves when they die – didn’t they teach you that at ‚Fancy Lad School‘?!“ (Bronn)

Die Dothraki stürmen an – plus Drachen-Unterstützung. Wir könnten jetzt hier wieder über die Geschwindigkeit von Armeen diskutieren, aber das gebe ich mittlerweile auf. Sagen wir einfach mal, Jaime hat sehr lange gebraucht, das viele Gold zu zählen.

Die Aufnahmen der brennenden Truppen war sehr gut gemacht – allgemein empfand ich die Aufnahmen des Kampfgeschehens als sehr intensiv und gelungen. Bogenschützen werden mal nicht als bescheuerte Idioten dargestellt und allgemein sind viele effiziente Manöver zu beobachten. Das war Meilen besser als „Blackwater“ vor Jahren, eher auf dem Niveau des „Battle of the Bastards„. Alleine dieser Shot hier – Zucker (karamelisiert)!

Auch Bronns zwischenzeitliche Desorientierung fand ich erfrischend realistisch inszeniert. Was mich dann eher (ein bisschen) gestört hat, sind so Mini-Nebengeschichten wie mit RDickon (hihi!). Und schon kam die fette Drachen-Harpune zum Einsatz und machte meine „Hobbit“-Erinnerung perfekt. Das war aber nichts, was ein satter Schwanzhieb nicht hätte lösen könnte. Okay, dass dann niemand mitzubekommen scheint (vielleicht waren alle mit „Brennen“ beschäftigt?), dass der Drache gelandet ist und er wie Daenerys somit angreifbar waren, naja… Einer hat es ja dann doch noch gesehen.

„Flee, you idiot. You fucking idiot!“ (Tyrion)

Es folgt also die „Ah, fuck it!“-Aktion von Jaime, die eigentlich eine Art Selbstopferung darstellte. Und auch wenn ich auf einen Schokobon’schen „Mit einem Happs ist er im Mund!“ gerechnet hatte, wäre das Ende wohl seiner nicht würdig geworden und Bronn rettet ihn gerade noch vor dem sicheren Tod. Oder doch nicht? Droht nun etwa Ertrinken statt Verbrennen? Cliffhanger…

Ich wundere mich etwas, dass das Internet scheinbar auf diese Episode total abgeht. Klar, die letzten Minuten waren intensiv und gut gemacht, aber davor war dann doch sehr viel Leerlauf und eben nur (für GoT-Verhältnisse) „solide“ Kost. Da fand ich The Queen’s Justice in seiner Gesamtheit, Dramaturgie und Erzählweise dann doch deutlich besser. Von mir gibt es für diese Episode dann doch eher ein kaltes „Danke“.

Dennoch war sie natürlich absolut nicht schlecht, wusste (auch aufgrund der Kürze) zu unterhalten und hat vor allem im Bezug auf den Norden einiges in Stellung gebracht, was die letzten drei Episoden (ja, ihr müsst stark sein!) dieser Staffel von Bedeutung sein dürfte. Episch ist aber anders. So bleibt aber spannend, ob Jaime überlebt, wie Daenerys‘ brenzlige Tat bei Volk und Cersei ankommt und wieso Littlefinger so hibbelig ist…

Bilder: HBO

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11 Kommentare

  • Abseits der guten Folge wundere ich mich über mich selbst; während mich früher oft die Längen der Serie nervten, wünsche ich mir fast schon wieder etwas Ruhe.

    • Zu viel „Better Call Saul“ gesehen? ;) Ne, aber stimmt schon. Durch die limitierte Anzahl an Folgen und die gefühlt Notwendigkeit, liefern zu müssen, wird deutlich mehr aufs Gas gedrückt, was nicht immer hilfreich sein muss.

  • Sehe ich wie Du: Solide Folge, aber sicher nicht DAS Highlight. Jamie wird wiederkommen, da bin ich sicher. Obwohl, kann man mit der Rüstung wieder nach oben schwimmen…?

    • Genau das ist ja das Problem. Gehe allerdings auch davon aus, dass ihm Jemand irgendwie hoch- oder aus der Rüstung helfen kann.

  • Super Folge, aber für mich auch nicht DIE beste der Serie oder Staffel. Auch mir hat da die dritte Episode besser gefallen. Nichtsdestrotrotz gab es echt einige super Szenen. Ich fand Aryas Darbietung ihrer Kampfkünste toll und hab mir die ganze Zeit vorgestellt, wie Sansa beim Zuschauen denkt: Hm, was habe ich eigentlich in der Zwischenzeit so gelernt? Die unheimlich lange Einstellung, während Bronn durch das Feuer-Dothraki-Meer zur ultimativen Drachenwaffe läuft, hat mir auch richtig gut gefallen. Und vom CGI war ich auch positiv überrascht. Nur noch drei Folgen. Ahhhh.

  • „Wir könnten jetzt hier wieder über die Geschwindigkeit von Armeen diskutieren, aber das gebe ich mittlerweile auf. “

    Waren das noch Zeiten als die Stark Armee wochenlang unterwegs war, einen Deal mit den Freys machen mussten um eine strategisch wichtige Brücke zu überqueren und die Lannister Armee geschickt umging.

  • Stirnadler

    Weiß jemand welches Gewässer das am schluss wwar ? Das es länger dauert einen trail mit erschöpften Soldaten nach hause zu bringen kann iich durchaus nachvollziehen. Die genaue oder auch nur ungefähre position von Jami nicht wirklich… in der ersten einstellung ist das Gold noch da. Sie sind nicht sehr weit von Rosengarten weg. In der zweiten scene ist das Gold in Kings Landing. Also ist Jami beim langsamsten teil des trails ganz hintwn geblieben…aber wo genau befinden sie sich??? Das kann doch unmöglich der Black water sein..oder..?

    • Natürlich kann man es sich irgendwie zurechtbiegen, was die zeitlichen Abläufe angeht, es bleibt aber zumindest mal gehetzt in der Darstellung. Der Fluss dürfte der „Blackwater Rush“ gewesen sein.

  • Stirnadler

    Gerade noch mal geschaut. …um den Kommentar des Reviewers aufzugreifen: Wenn sie sich die nühe machen würden in diesem fall genau zu zuhören um zu überprüfen warum Jami soweit zurück ist wüssten sie das noch Getreide und andere vorräte aus der umgebung geplündert wurden. Das kostet eben Zeit ;-) Eben diese werden dann von Drogon zerstört.

    • Die Geschwindigkeit ist nur ein Teilaspekt, allgemein ist es halt seltsam, dass die Lannister Armee so völlig überrumpelt wird und buchstäblich erst vom Hufgetrappel mitbekommt was Sache ist. Normalerweise würde man eine entsprechende Wache aufstellen, so eine Dothraki Armee zu Pferd und ein Drache sind ja nicht zu übersehen.

      Natürlich kann man argumentieren, dass die Lannisters halt sorglos sind, aber in der letzten Folge waren sie noch die genialen Strategen die den Angriff auf Casterly Rock in’s Leere laufen lassen und währendessen mühelos Highgarden einnehmen. Und sie haben außerdem die Anti-Drachen Harpune dabei, müssen also irgendwie mit diesem Angriff gerechnet haben. Vielleicht hat Daenerys ein tolles Manöver durchgeführt um etwaige Wachen zu umgehen, aber man sieht davon halt nichts. Stattdessen zerstört man offensichtlich Vorräte, was erstmal auch nicht so einleuchtet.


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