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California - here we come

Rewatch Review: The O.C. S01E01 – Pilot (Fremde Welten)

Mini-Spoiler
1. Oktober 2023, 08:59 Uhr
Mini-Spoiler
Kira
01.10.23

Welche Serie würde sich nach einem Kalifornien-Urlaub besser für ein Rewatch Review eignen als „The O.C.“ bzw. „O.C. California“? Richtig, keine! Vor ein paar Wochen noch bin ich durch Orange County gefahren und hab am Redondo Beach (im Kopf und möglicherweise auch für ein Foto) die Skate- und BMX-Rad-Szene von Ryan, Marissa und Seth am Pier nachgespielt und mir war klar: Ich muss dringend mal wieder in diese in meiner Jugend so geliebte Dramaserie reinschauen. Und wie das immer so ist beim Erleben nostalgischer Momente: Die Sorge, dass die Erinnerung an das Erlebnis am Ende viel besser ist als das Erlebnis selbst, ist groß.

Here we come!

Wir befinden uns in Chino. Zwei junge Männer, die sich schnell als Brüder herausstellen, brechen ein Auto auf und stehlen es. Natürlich werden sie sofort von der Polizei verfolgt, bauen einen Unfall und landen im Gefängnis. Ryan Atwood (Ben McKenzie) hat Glück, dass er noch nicht 18 Jahre alt ist, denn er, ganz im Gegensatz zu seinem Bruder Trey, bekommt einen Anwalt an die Hand gestellt. Sandy Cohen (Peter Gallagher) erkennt das Potenzial in Ryan, fragt ihn nach seinen Absichten und seinen Zukunftsplänen.

„Look, I can plea this down to a misdemeanor. Pretty fine, probation, but know this stealing a car because your big brother told you to, it‘s stupid and it‘s weak and those are two things you can‘t afford to be anymore.“ (Sandy Cohen)

Ryan wirkt allerdings eher resistent gegenüber Sandy. Als Ryans offensichtlich alkoholkranke Mutter ihn nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis abholt und eine Szene macht, ist Sandys (vorerst) letzte Amtshandlung, Ryan seine Visitenkarte an die Hand zu geben. Er spürt, dass diese nochmal zum Einsatz kommen könnte. Und da in dieser Pilotfolge wirklich alles Schlag auf Schlag geht, kommt dieser Moment viel schneller als gedacht. Ryans Mutter schmeißt ihn aus ihrem spärlichen Zuhause raus und er steht auf der Straße. Und damit erklingen auch schon die ikonischen „O.C.“-Töne von Phantom Planet. Wer es bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, weiß nun: „California, here we come!“

Ryans Versuch bei Bekannten unterzukommen, scheitert kläglich und so holt Sandy ihn einige Zeit später von der Telefonzelle seines Vertrauens ab. Zusammen machen sie sich auf den Weg von Chino Richtung Küste. Aufnahmen vom Strand, Highway, surfenden Menschen und einer bewachten Nachbarschaft zeigen, das Leben hier scheint ein Traum und die Menschen, die hier wohnen, scheinen mehr als gut betucht zu sein. Doch Sandy versichert Ryan, dass nicht er es ist, der das ganz große Geld in der Familie verdient, sondern seine Frau Kirsten (Kelly Rowan). Erfrischend! Sandy diskutiert mit Kirsten, ob Ryan die Nacht bei ihnen verbringen kann. Und auch wenn sie sehr skeptisch ist, diesen rebellischen Jungen aufzunehmen, darf er im Poolhaus übernachten. Doch nicht, ohne dass er vorher noch auf Marissa (Mischa Barton) trifft, die praktischerweise nebenan wohnt und bei der uns die Musik bereits verrät, dass hier bald noch mehr passieren wird – bevor ihr Freund Luke (Chris Carmack) sie im dicken Auto abholt.

„Who are you?“ (Marissa)
„Whoever you want me to be.“ (Ryan)

Und so sind wir also nach nur wenigen Minuten schon mittendrin: in Ryans zerrütteten Familienverhältnissen, im Leben der Reichen und Schönen, im sonnigen Kalifornien, im Love Triangle – in Orange County. Ryan lernt Seth (Adam Brody) kennen, Sandys und Kirstens Sohn, der im gleichen Alter ist wie er. Der redet viel und ist dabei unfreiwillig komisch, sieht sich nicht als Teil der anderen Kids, die nur auf Partys gehen und als Fundraising für den guten Zweck getarnte Schickimicki-Veranstaltungen organisieren. Doch wenn es um Summer (Rachel Bilson) geht, dann ist er sprachlos. Marissas beste Freundin hat zwar noch nie mit ihm gesprochen, doch schon bald möchte er mit ihr nach Tahiti segeln.

Welcome to the dark side

Kaum angekommen in Newports High Society darf Ryan auch schon sein erstes Event mit anschließender After Show-Party miterleben. Und wie es sich für einen schwierigen Jugendlichen gehört, lässt der erste Kampf nicht lange auf sich warten. Um Seth zu verteidigen („You were like, out of Fight Club or something“), legt Ryan sich am Strand mit Marissas Freund Luke an und die beiden prügeln sich.

„Welcome to the O.C., bitch. This is how it‘s done in Orange County.“ (Luke)

Der Vorfall ist natürlich Anlass genug für die sich sorgende Kirsten, den neuen Störenfried direkt wieder vor die Tür zu setzen. So bringt Sandy Ryan nach Hause, doch der findet sein altes Zuhause verlassen vor. Keine Spur von seiner Mutter. Sichtlich berührt von seinem Schicksal fasst Sandy sich ein Herz und nimmt den Jungen wieder mit.

Home

Die erste Episode von „The O.C.“ fühlt sich an wie ein Rausch. Die Geschehnisse ereignen sich Schlag auf Schlag und die aufgemachten Erzählstränge eröffnen viel Raum für die weiteren 26 (!) Folgen der ersten Staffel. Da wäre zum einen die sich jetzt schon abzeichnende Liebesgeschichte zwischen Ryan und Marissa und das Konfliktpotenzial mit ihrem derzeitigen Freund Luke. Zum anderen haben wir Seth und Summer, die aktuell noch in zwei völlig verschiedenen Welten leben, doch einfach zueinander finden müssen – immerhin hat Seth sein Boot nach ihr benannt. Da hätten wir Ryans schwierige Beziehung zu seiner Mutter und seinen noch im Gefängnis steckenden Bruder, Marissas oberflächliche Mutter Julie (Melinda Clarke), ihren in Geldsorgen steckenden Vater Jimmy (Tate Donovan), das noch nicht zu greifende Verhältnis zwischen Jimmy und Kirsten, Kirstens Geheimnisse gegenüber Sandy, Marissas sich abzeichnende Kaufsucht und ihr für ihr Alter sehr ungesundes Verhältnis zu Alkohol. Und natürlich die große Frage: Darf Ryan nun bleiben und wenn ja, wie lange?

Auch wenn sich die Pilotfolge auf den ersten Blick so mancher Stereotype bedient, um die Figuren und uns in die Geschichte einzuführen, so positiv überrascht war ich auch von einigen Momenten, die vermuten lassen, dass hinter der Serie doch ein bisschen mehr steckt als nur eine Klischeeschlacht. Das Fundraising wurde beispielsweise für die Beschaffung von Geld für das Frauenhaus für misshandelte Frauen ausgerichtet. Jimmy, Marissas Vater, scheint mit seiner aktuellen Lage überfordert zu sein und bricht zusammen, auch wenn er dies natürlich nicht nach außen zeigen möchte – aber es ist für uns Zuschauende zu sehen. Die Welt der High Society wird zwar als ansehnlich, aber auf menschlicher Ebene sehr makelhaft und nicht unbedingt erstrebenswert dargestellt. Von Oberflächlichkeit der Inszenierung sind wir hier weit entfernt.

Fazit

So sehr ich mich an das anfängliche Overacting von Rachel Bilson als Summer, Ryans immerwährenden, dramatischen Blick aus dem Augenwinkel, Klapphandys und diese damals trendigen knappen Hüfthosen gewöhnen muss, macht „The O.C.“ Spaß – auf irgendwie düstere Art und Weise. Das sommerliche Kalifornien-Feeling wird mit den Aufnahmen des Poolhauses, dem Ausblick auf das Meer und dem immerwährenden Surf-Thema transportiert und weckt Fernweh. Ich bin beim Rewatch überrascht, wie jung die Schauspieler:innen sind und merke, dass der Start der Serie tatsächlich einfach schon zwanzig Jahre zurückliegt (waaaaaas?!).

Nach der ersten Episode bin ich schon wieder voll drin in „The O.C.“ und verliebt in Seths Humor, die Strandaufnahmen und die Musik, die sich, sofern meine Erinnerung mich nicht täuscht, grandios durch die ganze Serie zieht und den Durchbruch so mancher Bands versprach. Als Songtipp möchte ich euch daher schon mal „Into Dust“ von Mazzy Star mitgeben.

Ich hatte anfangs Sorge, in der Serie nicht mehr das zu erkennen, was mich damals gefesselt hat. Doch die war wohl unberechtigt. Wer von euch Ryan also auch noch zahlreiche Male dabei zusehen will, wie er Marissa aus einer misslichen Lage heraus irgendwo hinträgt: Go go go! Ich glaube jedenfalls nicht, dass ich nach Episode eins nun wieder aufhören kann.

„The O.C.“ gibt es derzeit kostenlos mit Werbung auf Freevee zu sehen.

Bilder: Fox

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