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Noch eine Ermittler-Serie? Ja schon, aber...

Serien-Tipp: Stalker

ACHTUNG: SPOILER !!
9. März 2015, 11:22 Uhr
SPOILER !!
Michael
09.03.15

Stalker

Noch eine Ermittler-Serie – muss das denn sein? Das war mein erster Gedanke, als bei mir die US-Serie Stalker auf den Bildschirm flackerte. Da ich weder mit den CSI-Sachen noch mit so Serien wie Bones oder Criminal Minds etwas anfangen kann, war ich eher skeptisch, ob sich Stalker lohnen würde (wird in den USA immerhin im Doppelpack mit Criminal Minds gezeigt). Da ich aber den Ansatz interessant fand, hatte ich der Serie eine Chance gegeben – zurecht, bis jetzt zumindest. Aber der Reihe nach…

Stalker – wer ist dabei?

Im Mittelpunkt steht ein Ermittlerteam der „Threat Assessment Unit“ des Los Angeles Police Departments, das sich mit Fällen von Stalking beschäftigt. Geleitet wird die Abteilung von Beth Davis, gespielt von Maggie Q, unter anderem bekannt für ihre Rollen in Filmen wie Mission: Impossible III, Stirb langsam 4.0 und Deception. In der Serie Nikita spielt sie die Hauptrolle. Zu ihrem Team gehören Janice Lawrence, gespielt von der bislang eher wenig in Erscheinung getretenen Mariana Klaveno (man mag sich am ehesten an ihre Rolle in Devious Maids erinnern), und Ben Caldwell (Victor Rasuk, zuletzt in Fifty Shades of Grey zu sehen). Dieser sollte eigentlich die frei gewordene Stelle des Stellvertreters von Beth Davis bekommen, doch diese wird extern besetzt – von Jack Larsen, gespielt von Dylan McDermott, der bekanntlich in der ersten Staffel von American Horror Story als Hauptdarsteller glänzte. Er wird von der Mordkommission in New York nach Los Angeles versetzt, und damit nimmt die Serie Stalker Fahrt auf.

Stalker Team

Denn Jack Larsen möchte eigentlich niemand haben – in New York nicht, weil er sich dort durch mehrere Frauengeschichten im Department disqualifiziert hat. In Los Angeles nicht, weil er nicht die erste Wahl seiner neuen Chefin war und zudem im Team mit Ben Caldwell gleich auf denjenigen trifft, der nach Qualifikation für den Job vorgesehen gewesen wäre. Und dann ist da noch Staatsanwältin Amanda Taylor (gespielt von der in Düsseldorf geborenen Elisabeth Röhm), die ebenfalls über eine unglückliche Geschichte mit Jack Larsen verbunden zu sein scheint.

Ein Fall pro Folge – und ein bisschen mehr

In jeder Folge ermittelt das Team des LAPD in einem Stalker-Fall – und löst ihn in der Regel am Ende jeder Episode. Soweit, so gewöhnlich. Was Stalker jetzt aber so unterscheidenswert von vielen anderen Ermittler-Serien macht, sind die persönlichen Betroffenheiten der einzelnen Mitglieder des Ermittler-Teams und das Entfalten eines Beziehungsgeflechts unter ihnen im Laufe der ersten Folgen. Denn wie sich herausstellt, hat Beth Davis selbst eine Stalking-Geschichte zu verarbeiten. Sie hat ihre Identität gewechselt und geht im Alltag behutsam und nach immer gleichen, Sicherheit gebenden Ritualen vor. Das bleibt Jack Larsen nicht verborgen, der sich gleich im ersten Fall (um bei seiner Chefin Eindruck zu schinden) von seiner besten Ermittler-Seite zeigt und Wesenszüge des mutmaßlichen Stalking-Opfers aufdeckt, die an eben Beth Davis‘ eigene Züge erinnern, was diese bemerkt – und schließlich auch Larsen.

Davis und Larsen

Apropos Larsen: Auch er ist schon mit Stalking in Kontakt gekommen – allerdings von der anderen Seite. Er wird selbst zum Stalker, wenn es um seinen siebenjährigen Sohn und dessen Mutter geht – natürlich ausgerechnet Staatsanwältin Amanda Taylor. Sie ist aus einer bislang unbekannten Geschichte von Larsen nach LA geflüchtet. Larsens Vergangenheit wird in der Folge nicht weiter aufgedeckt – da bleibt viel Potenzial, diesen Handlungsstrang zu entwickeln. Der eigentlich zu große Zufall des Wiedersehens wird aber gleich dadurch relativiert, als das im Plot glaubwürdig dargestellt wird, dass sich beide unabhängig voneinander auf ihre jeweiligen aktuellen Jobs beworben haben. OK, genehmigt.

Die beiden Nebenpersonen des Teams werden immer wieder mit Jack Larsen in Kontakt gebracht – sei es bei mitunter unfreiwillig komischen gemeinsamen Ermittlungsversuchen von Larsen und Caldwell, oder durch eine gemeinsame Nacht zwischen Larsen und Lawrence – wobei es die Nebengeschichte eher nicht gebraucht hätte.

Eine dritte Ebene – und jetzt lohnt’s sich

Neben dem jeweils aktuellen Fall und der Beziehungsebene im Ermittlerteam ziehen die Showrunner dann aber noch eine dritte Ebene in die Serie ein – und jetzt wird’s richtig interessant. Chef-Ermittlerin Beth Davis hilft einem jungen Studenten, der von seinem ehemaligen WG-Mitbewohner verfolgt wird. Dadurch zieht Beth Davis allerdings selbst das Interesse des Stalkers auf sich – der sie ab sofort mit allen möglichen Mitteln ausspioniert; sei es über eine Scheinbeziehung zu Davis‘ bester Freundin oder durch das Zusammensuchen von Daten zu Davis‘ altem Ich. Immer wieder flammen hier parallel zu den eigentlichen Fällen die Konflikte zwischen Davis und ihrem Stalker auf – ich bin gespannt, wie sich das im Laufe der Staffel entwickelt.

Was sonst noch? Ach ja, die Serie stammt von Kevin Williamson

Stalker

Dass die Serie auch dramaturgisch eines zu bieten hat, dürften die meisten Serienfans glauben, wenn sie erfahren, wer der Serienschöpfer ist: Kevin Williamson. Genau, DER Kevin Williamson, der in Sachen Popcorn-Horror mit der Scream-Reihe und den „Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast“-Filmen Maßstäbe gesetzt hat. Entsprechend setzt auch Stalker mitunter auf verschiedene Horror- und Schock-Effekte, wenn’s bei den Stalking-Fällen ans Eingemachte geht – ich finde, das steht der Serie gut. Williamson ist hier Serienschöpfer, Produzent und von Zeit zu Zeit auch Drehbuchautor. Nette Idee am Rande: Jede Folge schließt mit einer jeweils eher bedrückenden Coverversion von bekannten Songs. Wem hier und da in den Sinn kommt: „Den Song kenn‘ ich doch, was ist das nochmal?“, dem kann mit einer Spotify-Playlist zur Serie geholfen werden, die alle Coversongs enthält.

Alles in allem muss man sagen, dass sich Stalker wirklich angenehm vom restlichen Ermittlerserien-Einheitsbrei abhebt. Die Folgen sind spannend erzählt, und es macht Spaß zu beobachten, wie sich das Geflecht zwischen den Fällen und den handelnden Personen ausbreitet. Einzelne Handlungsideen und Dialoge sind wirklich clever angelegt, so dass man über leichte Schwächen hinwegsehen kann. Auch, wenn’s die Stalking-Abteilung selbst womöglich nicht gerne hört – heftet Euch unbedingt an die Fersen von Stalker!

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