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Aktuelles Beispiel: The Crazy Ones

Sind Sender zu ungeduldig mit Serien?

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25. Juni 2014, 16:32 Uhr
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Maik
25.06.14

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Was soll man dazu sagen: wie DWDL berichtet hat ProSieben nicht vor, die gerade erst in Deutschland gestartete Sitcom „The Crazy Ones“ nach der eingeschobenen WM-Pause wieder auf den Sender zu schicken. Das Aus nach nur fünf Folgen. Hat man sich da etwa von den USA einschüchtern lassen, wo die Serie nicht für eine zweite Staffel verlängert worden ist? Der nationale wie internationale Entschluss werfen jedenfalls erneut die Frage auf, ob die heutige TV-Sendelandschaft nicht einfach zu kurzentschlossen ist?

Rekordverdächtiger Sendestart, Abfall während der Season

Die Pilotfolge auf CBS hat am 26. September 2013 satte 15,52 Mio. US-Amerikanerinnen vor die Fernseher gelockt – die stärkste Quote für eine erste Folge des Herbstes! Kein Wunder, der Cast ist voll mit bekannten Gesichtern wie Robin Williams, Sarah Michelle Gellar und den aus Mad Men bekannten James Wolk, und auch das Setting ist modern und bietet eine weite Spielwiese für verpackte Gesellschaftskritik, Kreativität und Situationskomik.

ZuschauerTheCrazyOnesUs

Einen richtigen Nerv scheint man jedoch in den USA nicht ganz getroffen zu haben. Die zweite Folge schauen bereits 4 Mio. weniger, ab Episode 3 pendelt man irgendwo zwischen 8 und 10 Mio. Für die Staaten ein okayes Ergebnis. Zum Vergleich: bis dahin sind wir in etwa auf einem Niveau mit „How I Met Your Mother“ in den Staaten, das sich leider nie richtig gegen „Two And A Half Men“ durchsetzen konnte. Gegen Ende der Staffel sinkte es dann noch einmal gewaltig, was an einem Sendeplantausch mit eben jenem „Two And A Half Men“ lag. Am 10. Mai hat CBS dann bekannt gegeben, dass es keine weitere Staffel mehr gibt.

Ähnliche Entwicklung in Deutschland

Eine moderne hochbesetzte amerikanische Sitcom landet früher oder später bei ProSieben. Das ist so sicher, wie die Ankündigung, dass es sich um „DIE Erfolgsserie aus den Staaten!“ handelt. Dass die Werbetrommel richtig losgetreten wird, als die Serie in den Staaten bereits abgesetzt war, hat scheinbar niemanden recht interessiert. Am 21. Mai – und somit 11 Tage nach Absetzung – startet sie hier bei uns. Ebenso wie in den USA zunächst stark, dann leicht abbauend:

„Nach ordentlichen 11,1 Prozent Zielgruppenmarktanteil zum Auftakt fiel die Serie bereits in der zweiten Woche auf 9,9 Prozent zurück. Nach 8,5 und 9,0 Prozent stürzte Episode fünf sogar auf 8,0 Prozent ab, mit 0,95 Millionen verfehlte man hier auch erstmals die Millionenmarke.“ (Quotenmeter)

Ganz ähnlich lief es damals mit „How I Met Your Mother“, das sogar auf einem Wochenendplatz ohne viel Bewerbung gestartet ist – als in den USA bereits die vierte Staffel lief. Die Marktanteile waren trotz Wochenende mieser und jetzt wird die Serie das zweite „Friends“ und mit Über-Wiederholungen totgesendet. Und darf natürlich als Platzhalter für das abgesetzte „The Crazy Ones“ herhalten.

Sind die Sendechefs die „Crazy Ones“?

Klar, ein Sendeplaner muss liefern. Jeden Morgen stürzen sich die TV-Leute auf die Quoten des gestrigen Tages, müssen Ergebnisse, Zahlen liefern. Doch was ist aus dem Frischen und Neuen geworden? Ist eine Serie nur noch fünf Folgen lang frisch und neu? Darf sie sich nicht mehr entwickeln, eine Stammseherschaft aufbauen und darauf basierend wachsen? Darf man sie nicht auf anderen Sendeplätzen ausprobieren um die ideale Mischung zu finden? Mein Gott, ProSiebenSat.1 hat sogar weitere Sender, wo man es versuchen könnte. Wie war das noch mit dem X.-TV-Sender namens MyVideo? Ihr habt die Rechte, dann macht da was Großes im Netz draus! Aber nein, es gibt die X-ten Wiederholungen von „Altbewähren“ = Altbekannten = Risikolosem.

Wieso ist „sichere 10% Marktanteil“ besser als „hm, könnten 8 aber auch 13 sein“? Qualitätsserien noch und nöcher kommen entweder gar nicht mehr ins Breitenpublikum oder werden verhunzt. Das war schon bei „Dexter“ so, ein „Breaking Bad“ lief auf arte, ein „Masters of Sex“ läuft bald auf ZDF neo an, die bereits „Mad Men“ gebracht haben. „Zuschauermasse statt Klasse“ ist das Motto.

Klar, ein „The Crazy Ones“ ist sicherlich nicht DAS Qualitätsformat. Doch gerade durch den Wegfall von Sitcom-Größen wie „The Office“, „30 rock“ oder „HIMYM“ dürstet das (amerikanische) Volk nach Belachbarem und da gab es weitaus Schlimmeres zu sehen. Dass eine „The Michael J. Fox“-Show es schwer haben dürfte, hatte Jonas bereits zu Beginn der Season im direkten Serienvergleich mit TCO angedeutet. Die letzten Folgen davon wurden gar nur noch in Australien ausgestrahlt.

Mich nervt weniger, dass es gerade diese Serie erwischt hat, vor allem nicht in Deutschland. Und wenn Leute „Two And A Half Men“ lustig finden, sollen sie es schauen. Gibt ja scheinbar genug da draußen. Aber dass Wiederholungen solcher Sendungen mir und anderen die Möglichkeit nehmen, Neues sehen zu können, nur weil ein Sendeplaner Angst um seine Quoten hat, nervt mich an.

4 Kommentare

  • Bei Pro7 scheint der Hang zum Altbekannten inzwischen System zu haben, Peer Schader hat das mal schön zusammen gefasst:
    http://blogs.stern.de/programmstoerer/gewoehnt-pro-sieben-seinen-zuschauern-die-neugierde-auf-neues-ab/

    Die anderen Sender machen es kaum besser, die Liste hierzulande gescheiterter und vorzeitig abgesetzter Serien ist inzwischen Legion. Allein was RTL am Donnerstagabend alles verbrennt oder VOX mit seinem Montag/Freitag Sendeplätzen anstellt lässt einen erschauern. Und einmal verbannte Serien wie „White Collar“, „Sleepy Hollow“ oder „Elementary“ scheinen auch nie wieder irgendwo aufzutauchen, obwohl die beiden großen Privatsendergruppen ja zig Sender hätten die bespielt werden müssen.

    Für mich treibt man Serienfans damit massenhaft Richtung Pay TV oder Video on Demand und irgendwann bleibt wohl auch niemand mehr übrig, der etwas anderes als den immergleichen Einheitsbrei sehen will. Pro7 ist bestimmt todtraurig, dass „How I Met Your Dad“ nun doch nicht realisiert wird…

  • Ein schöne, relevanter und leider nur allzu wahrer Beitrag. Gerade „The Crazy Ones“ hätte unglaublich viel Potential gehabt und mit Sicherheit sein Publikum gefunden.

  • ganz ehrlich: wenn man geile serien mit potential auf die unmöglichsten sendeplätze setzt, brauch man sich auch nicht über die quoten wundern. aber hauptsache so ein müll wie die ultimative superchartshow sucht deutschlands supermodeltalent für hausfrauentausch kommt zur besten sendezeit

  • Schade. War lustig.


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