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Eine kleine Geschichte des seriellen Fernsehens

Bonanza, Dallas und Co.

Spoilerfrei
28. September 2014, 22:03 Uhr
Spoilerfrei
Daniela
28.09.14

“Bards, jongleurs, griots and yarn spinners, to say nothing of parents and nurses, have all long known the value of leaving their listeners wanting more, of playing on that mix of repetition and anticipation, and indeed of the anticipation of repetition, that underpins serial pleasure.”
Richard Dyer in Only Entertainment (2002, S. 71)

Serielle Unterhaltung ist ein nicht gerade neues Phänomen. Schon die Geschichten von 1001 Nacht hielten die Zuhörerinnen und Zuhörer durch einen Cliffhanger am Ende jeder Episode bei der Stange – bzw. den Sultan davon ab, die Erzählerin Scheherazade zu köpfen.

Dieses Prinzip der Publikumsbindung machten sich später die Massenmedien zunutze: Die Romane von Charles Dickens (wie z. B. die Pickwick Papers oder Oliver Twist) erschienen zum Beispiel zunächst als Fortsetzungsgeschichten in Zeitungen bzw. Zeitschriften. (Stumme) Kinoserien waren ein ebenso großer Publikumshit wie die ersten großen Radio Soaps. Die Karriere der Fernsehserie begann 1952 mit ‚The Guiding Light’ in den USA; eine Serie, die bis 2009 ununterbrochen ausgestrahlt wurde. Einer der ersten deutschen Fernsehserien war ‚Unsere Nachbarn heute Abend: Die Familie Schölermann’ (ARD 1954-1960). Die Serie wurde live ausgestrahlt und ähnelte eher einem Theaterstück als einer Serie wie wir sie heute kennen.

Erst ab 1960 bekamen die Deutschen auch erste US-amerikanische Serien zu sehen. 1962 startete z. B. ‚Bonanza’ in der ARD (mehr Sender gab es damals ja noch nicht). Die Ausstrahlung geschah nur sehr zögerlich, denn die deutschen Programmmacher waren damals von einer bewahrpädagogischen Haltung beseelt: Man wollte das Publikum belehren, nicht unterhalten. Diese sog. audiovisuelle Heftchenliteratur war da fehl am Platz. Lediglich erzieherisch wertvolle Serien wie ‚Holocaust’ (WDF 1979) oder ‚Roots’ (ARD 1978) ließ man durchgehen.

Erst in den 1970er Jahren ging es dann langsam los mit der seriellen Unterhaltung. Mittlerweile gab es ja auch das ZDF, da musste mehr Sendezeit gefüllt werden und dafür eigneten sich Serien besonders gut. Zunächst gab es aber nur Episodenserien (zur Klassifikation von Serien später mehr), die nach dem Prinzip ‚Harmonie – Störung – Wiederherstellung der Harmonie’ funktionierten. Und zwar in jeder einzelnen Folge. Das war, so nahm man an, den Sehgewohnheiten des deutschen Publikums angemessener. Damals startete auch der ‚Tatort’ (ARD 1970 -).

Und dann kam „die Serie die das Fernsehen für immer veränderte“ (so Larry Hagman, einer der Hauptdarsteller): ‚Dallas’ (ARD 1981-1994). Das war die erste Fortsetzungsserie, die zur Prime Time ausgestrahlt wurde und erzählstrategisch vergleichsweise komplex war (zumindest für damalige deutsche Verhältnisse). Außerdem ging sie mit einem großen medialen Begleitbrimborium einher. Auch das war neu.

Spätestens zu dem Zeitpunkt war das Prinzip, durch serielles Erzählen das Publikum zu binden und verlässlich Werbeerlöse zu erzählen, etabliert. Durch die Einführung des dualen Systems 1984 (sprich die Einführung von Privatfernsehen) und den damit einhergehenden Kommerzialisierungsschub wurde es zementiert.

To be continued.

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