Mit dem Erfolg des Kabelfernsehens hielten auch Programmzeitschriften Einzug in die Wohnzimmer und boten den Zuschauern einen Überblick über die kommenden TV-Highlights. Im Jahr 1991 lag erstmals die TV Movie in den Kioskregalen aus und ich erinnere mich gut daran, wie ich mich alle 14 Tage aufs Neue darüber freute, wenn meine Eltern sie mit nach Hause brachten. Ich war meist der erste, der sich mit der umfangreichen Zeitschrift hinsetzte und mit einem Bleistift kleine Kreuze zu meinen Lieblingssendungen setzte. Im Grunde hat sich daran bis heute nichts geändert, nur dass sich jetzt meine Methodik geändert hat. Ich setze keine Kreuzchen mehr mit dem Stift, sondern füge meine präferierte Sendung per Knopfdruck auf meine digitale Watchlist. Anders als früher, verschwindet das Programm aber nicht nach 14 Tagen in der Altpapiertonne, sondern verweilt dort, meist mehrere Monate. So häufen sich die Titel, die man unbedingt sehen will, solange an, bis man bei einer dreistelligen Zahl angekommen ist. Das kann einen ganz schön frustrieren und ja, sogar regelrecht stressen. Mit ein paar Tricks, kann man dem aber entgegenwirken, denn jede Serie beginnt mit der ersten Folge.
Die Übersicht behalten
Nachdem die TV Movie ausgedient hatte, hielt ich die Serien, die ich mir ansah in einer Excel-Tabelle fest, in der ich die Serien und die jeweiligen Staffeln aufführte und jene farblich markierte, die ich schon gesehen hatte. Das Pflegen der Liste nahm aber soviel Zeit in Anspruch, dass ich mir stattdessen lieber eine Folge „Drake & Josh“ ansah. Heute lassen sich problemlos und bequem eigene Listen auf den Streamingplattformen erstellen. Um bei mehreren Anbietern aber den Überblick zu behalten, nutze ich beispielsweise die Watchlist-Funktion auf IMDb oder die der Streamingdienstdatenbank justwatch.
Hier können sämtliche Serien hinzugefügt werden und beispielsweise nach Veröffentlichungsterminen sortiert werden. Jetzt hat man aber immer noch eine ewig lange Liste mit unzähligen Serien. Daher hilft es, die Auswahl zu verfeinern, indem man sich nur ein bestimmtes Genre anzeigen lässt, auf das man gerade Lust hat. Zudem hilft ein Blick auf die Episodenlaufzeit, um eventuell zu lange Folgen auszuschließen. Obwohl ich gerne eine Staffel abschließe, bevor ich etwas anderes schaue, habe ich dennoch stets zwei bis drei Serien, die ich parallel schaue. Die kurzen 20 bis 30-Minüter, wie zum Beispiel „Fleabag“, die man sich auch zwischendurch ansehen kann. Oder die langen, abendfüllenden Serien, die bei mir den Filmfreitag abgelöst haben. Zuletzt lief in dieser Kategorie die Superhelden-Abrechnung „The Boys“ über meinen Bildschirm, aber auch Anthologie-Serien, wie „Black Mirror“ fallen hierunter. Dann ist da noch die Samstagmorgen Unterhaltung, die zumindest bei mir meist aus einer aktuellen Zeichentrickserie besteht (alte Gewohnheiten). Zu guter Letzt habe ich noch die „Bügel“-Kategorie, hierunter fallen jene Serien, die man bestenfalls schon gesehen hat, sodass man nebenher immer noch etwas anderes erledigen kann. Seit Kurzem sorgt der liebenswerte Außerirdische „Alf“ für beste Unterhaltung.
Die Last In – First Out – Methode
Der Last In – First Out (kurz LIFO) Begriff stammt eigentlich aus der Lagerhaltung und bezeichnet, dass die jüngst hinzugefügten Bestände als erstes verbraucht werden. In meinem Fall, werden Neuheiten daher auch als erstes geschaut. Mit Hilfe von serienspezifischen Websites und Blogs (wie serieslyAWESOME.tv) halte ich mich über Neuheiten auf dem Laufenden. Wird eine Serie, die mich anspricht ausgestrahlt, versuche ich sie so zeitnah wie möglich anzuschauen. Damit vermeide ich (meist) lästige Spoiler und kann mich mit Leuten, die sie ebenfalls zum Starttermin schauen, gleich austauschen. Habe ich eine Serie geschaut, verschwindet sie auch wieder aus der Watchlist. So bleibt die Watchlist überschaubarer und da ich mich über weitere Staffeln eigentlich auf dem Laufenden halte, wird auch keine neue Staffel verpasst. Netflix bietet unter den Kommunikationseinstellung auch eine Erinnerungsfunktion an, um über Neuerscheinungen informiert zu werden. Bleibt zwischen dem Ende der einen Serie und dem Neustart der nächsten Serie noch etwas Zeit, dann geht es an die Bestandsliste, auf der sich Klassiker oder Serien, die man schon immer mal sehen wollte angehäuft haben. Hin und wieder bietet sich auch eine Aufräumaktion an. Wenn ich nach zig Monaten über die erste Folge von „The Protector“ nicht hinausgekommen bin, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich weiterschaue gering. Hier sollte man ehrlich und realistisch sein und so kann die angefangene Serie auch wieder von der Liste entfernt werden. Mit einer aufgeräumten Watchlist lässt es sich dann auch wieder viel entspannter Fernsehen.
Wie handhabt ihr das denn? Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen.
Meine Rettung: https://episodecalendar.com/de.
Benutze ich seit Jahren, synchronisiert aktuelle Episoden in den Kalender und die zusätzliche Mail Funktion funktioniert auch tadellos.
Für Serien bin ich immer noch bei der guten alten Excel-Tapete hängen geblieben. Nur Filme werde bei mir inzwischen mit moviepilot in Listen sortiert. Bin damit eigentlich ganz zufrieden.
Ich nutze trakt.tv (Web) und SeriesGuide (Android) um (mehr oder weniger) den Überblick zu behalten….
Die App „TV Time“ erfüllt den Job wirklich tadellos… Perfekt zum nachhalten, erinnern und wie im Artikel beschrieben „frustrieren und ja, sogar regelrecht stressen.“
Trackbacks
Autor:innen gesucht!
Neueste Beiträge
Galya Gubchenko malt Digital Paintings von Serienfiguren
Kolumne: Lohnt sich ein Besuch der „Game of Thrones“-Studios in Nordirland?
Lasst den Raab doch einfach machen
Zufalls-Serientipp
Review: The Afterparty – Staffel 1
Aufreger der Woche
TV-Aufreger der Woche: Amazon wird bei Prime Video noch mehr Werbung zeigen
Partner
WERBUNG
seriesly AWESOME - Das Blog-Zuhause Deiner Lieblingsserien!