Ja, ich weiß, 42 ist die Antwort auf alle Fragen, aber Halt: Das trifft nicht ganz zu: In den frühen 90er Jahren klärten uns Herbert Feuerstein und Harald Schmidt auf, dass die richtige Antwort immer N lautet. Zumindest galt dies für das Zuschauer-Spiel in der Sendung „Schmidteinander“ eine Kreuzung aus Late-Night, Talk, Comedy und vielem mehr. Konzipiert und gesteuert wurde im Prinzip alles von Herbert Feuerstein, Harald Schmidt, damals noch in den Anfängen seiner Karriere, mimte den Moderator. Feuerstein bekam für seine Konzeption später den Adolf-Grimme-Preis, Schmidt eine „richtige“ Late-Night-Show, mit der er die Jahre über durch Sat.1, die ARD und Sky tingelte.
Die Show bestand im Prinzip aus mehrere klassischen Show-Elementen, die aber alle auf witzige Weise miteinander verbunden wurden oder mit grotesken Manövern jeglicher Ernsthaftigkeit beraubt wurden. Es gab Interviews mit ungewöhnlichen Menschen, später dann öfters mit Prominenten, dann Live-Schaltungen an bestimmte Orte in der Stadt, wo Interviews mit Passanten geführt wurden. Großes Highlight waren immer die Einspielfilme, in der Feuersteins schräger Humor besonders gut zur Geltung kam. Der offizielle Witz von verschiedenen Zielgruppen zum Beispiel, oder die Soap-Persiflage Familie Lucky, oder Feuerstein als Superstein – Retter der Hausfrauen, oder Kindergedanken von Hänschen Klein, oder, oder, oder…
Schmidt konnte mit seiner schauspielerischen Leistung glänzen, zum Beispiel als Comtessa Gunilla, Peer Theer oder in Worte für Millionen. Dazu kamen unzählige Running Gags, wie das Schließgeräusch des Studiokühlschranks, Feuersteins aberwitzige Statistiken, Schmidts Dr. Dressler-Parodie und vieles mehr. Zahlreiche Elemente konnte man später in anderen Comedy-Sendungen wiederfinden, auch in Schmidts Late Night gab’s ja durchaus wiederkehrende Einspieler.
Genre: Show
Laufzeit: ca. 60 Min.
Staffeln (Folgen): 1 (50+8 Best of)
Ausstrahlung: 1990-1995 auf West 3, später ARD
Darsteller: Harald Schmidt, Herbert Feuerstein, Marga Maria Werny, Andreas Kunze, Carlos Perón
Die Show startete mit monatlichen 90-Minütern in West 3, ab Folge 6 dann nur noch mit 60 Minuten, dafür 14-tägig. Ab Folge 33 schaffte man es ins Hauptprogramm der ARD, leider ab da auch mit einigen Einspieler-Wiederholern, die nur im WDR, nicht aber im restlichen ARD-Programm zu sehen gewesen sind. 50 tolle Folgen sind insgesamt entstanden, und die Sendung funktionierte auch deswegen so gut, weil Schmidt und Feuerstein für sich großartige Künstler sind und weil sie im Duo so toll harmoniert haben. Beide waren damals wirklich in Bestform und konnten dank des WDR ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Später hieß es, die beiden hätten sich dann im Streit getrennt, und ganz ausgeräumt wurde das glaube ich nie, obwohl Feuerstein später auch häufiger mal in Schmidts Late-Night zu Gast war. Auch hier harmonierten sie weiter, auch wenn die eine oder andere Spitze untereinander ausgetauscht wurde.
Wer in die Sendungen reinschauen möchte: Es gibt eine DVD-Box mit 8 Best of-Folgen. Auch wenn die Sendung schon 20 Jahre alt ist – sie lohnt sich einfach immer noch zu schauen. Der Humor ist absolut zeitlos. Oder man schließt gleich für 90 Minuten Facebook & Co. und schaut sich hier nochmal in die erste Folge in Gänze an:
Es war einfach die allerbeste Sendung!! <3 Unvergessen auch Fotzi Bär, die Zwergbrillenratte, Siegfried und Roooooy und Gabi aus Bad Salzdetfurth. Ich hab es so geliebt!
Peer Theer sagt Dankeeee.
Wie passend, dass ich just gestern die offizielle SCHMIDTEINANDER-Gruppe bei Facebook gegründet habe (https://www.facebook.com/groups/1825282171058488/). Danke fürs Erinnern an diese gepflegte Unterhaltungsshow!
Na, dann komm‘ ich doch gleich mal rüber in die Gruppe, Moment… :-)
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