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Romero würde sich im Grab umdrehen...

Review: Day of the Dead S01E01 – The Thing in the Hole

ACHTUNG: SPOILER !!
19. Oktober 2021, 17:10 Uhr
SPOILER !!
Maik
19.10.21

Eine Serie, die angeblich nicht nur namentlich sondern auch inhaltlich an die Klassiker von Zombie-Großmeister George A. Romero anknüpfen soll? Oh ja, bitte! Mit gewisser Hoffnung, mal etwas Abwechslung zum „The Walking Dead“-Einerlei zu erhalten, habe ich die erste Folge von „Day of the Dead“ eingeschaltet. Statt eine hochwertige und seriöse Produktion, die sich den Basis-Stärken des Genres widmet, gab es aber billige Kost zu sehen, die einen erstmal merken lässt, was wir an „The Walking Dead“ und Co. überhaupt haben. Ne, das Einschalten bei Syfy Deutschland könnt ihr euch denke ich sparen…

Bereits der Auftakt bedient sich lieber einer modernen Hinhalte-Technik denn des guten alten atmosphärischen Aufbaus. Wir werden direkt reingeworfen – in die Handlung und Apokalypse…

„Did we get him? Is he dead?!“ – „Yes! And no…“ (Luke & Cam)

Wir befinden uns in Downtown Mawinhaken, alles ist voller Zombies und Figuren, die wir nicht kennen, die aber beinahe alle direkt mal einen schlechten Eindruck hinterlassen. Meine ersten Zweifel an der Ausrichtung der Serie kamen mit einer schießwütigen Mutter einher.

„How‘s the second ammenment taste, mother-fuckers?!“ (Paula)

Nachfolgend meine Notiz im Smartphon: „Trashy?“ – Ja, leider mehren sich die Indizien. Glücklicherweise folgt dann doch noch der Blick zurück auf die Anfänge.

In einem Steinbruch wird eine seltsame Leiche gefunden. Statt Jim Carrey bezüglich seiner verlorenen Maske anzurufen, wird die Polizei hergebeten. Und bis auf anderthalb nette Momente, in denen mit unseren Erwartungen gespielt wird, häufen sich ab hier die Unannehmlichkeiten.

Zunächst mal ist das Erzähltempo verdammt langsam. Es ist nicht so, als würde nichts passieren, aber Szenen sind zu lang gezogen, Figuren werden auf langweilige Art und Weise eingeführt und nicht immer passt die Dynamik zu 100 Prozent. Die teilweise enorm platten Verhaltensweisen gipfeln in einer Szene, wo Bauarbeiter mit einem Achselzucken die Polizeiarbeit behindern. Ja, netter Comic-Humor, in diesem eigentlich ersten Setting aber schlicht unpassend.

„Looking good, Jerry.“ (Lauren)

Einzig die Szenen mit Lauren im Leichenschauhaus können eine dichte Atmosphäre und so etwas wie Spannung generieren. Aber auch hier gelingt beileibe nicht alles. Als sie nochmal hinunter geht, um ihren Chef zu suchen, übersieht sie anscheinend die gigantischen Blut-Flächen, die eigentlich im Flur zu sehen sein müssten. Die unnötige Grimasse Laslos dann auch noch… Von einem Arschloch-Chef zum anderen: Dass der tatsächlich seine neue Mitarbeiterin einfach mal K.O. schlägt ist doch wohl total drüber?

Auf dem Friedhof wird es leider auch nicht besser. „There he is!“ rufen die zwei Trottel, obwohl sie doch eigentlich direkt hinter ihrem Opfer herlaufen…? Dann kann Cam ein „Kratzen“ unter der Erde wahrnehmen, was zumindest mal fragwürdig erscheint, und plötzlich sind die Zombies überall um ihn herum! Dass er darauf erpicht, den lahmen Rasenmäher zu benutzen, statt vermutlich deutlich schneller und agiler zu Fuß loszurennen, hat schon beinahe Slapstick-Niveau. Spätestens als Eimerweise Erdbeer-Smoothie über die Grabsteine geschüttet wird war ich raus und habe mir gewünscht, „Shaun of the Dead“ zu sehen. Das ist wenigstens lustig!

Denn nein, leider ist „Day of the Dead“ nicht mal das. Genre-Parodien wie „Z Nation“ haben es ja geschafft, den Trash zu zelebrieren und hatten wenigstens interessante bis charismatische Charaktere. „Day of the Dead“ will aber eine ernstzunehmende Zombie-Serie sein, schafft das aber nicht im Ansatz. Dafür sind die Effekte zu schlecht (vor allem am Ende der Folge, wie billig war das denn bitte?!), die visuelle Aufmachung bestenfalls Standardware und so gut wie keine Figur konnte derart gezeichnet werden, dass ich an ihrer Geschichte weiter interessiert wäre.

Nein, was war nichts. Mit der Güte alter Klassiker George A. Romeros hat „Day of the Dead“ bei Weitem nichts zu tun. Klar, man könnte aus heutiger Sicht auch die Film-Klassiker auseinander nehmen, aber die sind nun mal einige Jahrzehnte alt, natürlich wirken die nicht mehr allzu modern. Aber diese Serie fühlt sich höchstens genauso altbacken an. Wenn ich alleine daran denke, wie uneinheitlich die Zombies in dieser einen Folge dargestellt werden… Sind die nun schnell oder langsam? Mal das eine, mal das andere. Gut, das kann man vielleicht noch mit Impuls-Beschleunigung im Trieb-gesteuerten Moment argumentieren, auch wenn mir hier die klassisch langsamen besser gefallen hätten. Aber diese eine Wrestling-Einlage eines Zombies zu Beginn, die war dann doch so ein Moment, da dürfte sich George A. Romero im Grab umgedreht haben…

Ich schaue ja wirklich gerne mal angetrashte Zombie-Produktionen mit B-Movie-Charakter. Aber bei „Day of the Dead“ bin ich erstmal raus. Das kann leider in keine Richtung wirklich punkten. Ich bin mal gnädig und gebe zwei Kronen dafür.

Bilder: Syfy

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