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Review: Mr. Robot S04E08 – 408 Request Timeout

ACHTUNG: SPOILER !!
25. November 2019, 12:25 Uhr
SPOILER !!
Maik
25.11.19

Nach der grandiosen letzten Episode, die übrigens aktuell bei IMDb nach 8.110 Bewertungen noch immer einen (gewichteten) Durchschnitt von 10,0(!) besitzt, war es natürlich schwer, nachzulegen. Aber da dürften die Erwartungshaltungen der „Mr. Robot“-Zuschauenden auch realistisch genug sein, dass da nichts mehr zu toppen ist. Entsprechend weiß auch der Folgen-gewordene Fehlercode „408“ nicht zu enttäuschen.

Direkt zu Beginn sind wir zurück im Queens Museum als Elliot acht Jahre alt und dran mit Verstecken war. Doch statt nur sich selbst versteckt er auch noch etwas anderes, was uns zunächst verborgen bleibt. Er spricht jedoch bereits mit sich selbst und als kleine Anspielung für Mr. Robot bekommen wir im Lagerraum auch einen Papp(?)-Roboter zu sehen. Elliot im Hier und Jetzt (also Weihnachten 2015) steht noch mehr unter Schock als Krista, die sich ihres gerade an Vera begangenen Mordes bewusst wird. Veras Handlanger stehen tatsächlich lediglich unten vor der Haustür, statt vor der Wohnungstür, kommen trotz mehrfacher Anrufe gar erst aufgrund eines Toiletten-Notfalls überhaupt hoch, finden jedoch nur noch Veras Leiche vor.

„That was some cliffhanger shit, he left us with…“ (Javi)

Elliot und Krista sind bereits auf dem Weg zur Polizei, doch Elliot schafft es nicht auf die Wache. Mehrmals sieht er sein jüngeres Ich, welches als weiterer interner Ansprechpartner fungiert (aber ja noch immer nicht die angeteaserte weitere Persönlichkeit verkörpern dürfte).

Von Elliot-Junior wird er wieder in das Museum zurückgeführt, wo er eine „Beavis and Butthead“-Tasche aus dem Versteck holt. Darin liegt der Schlüssel zum Kinderzimmer, mit dem sein Vater auch hinein kam, wenn Elliot eigentlich abgeschlossen hatte. So lernt er, dass er nicht etwa nur passiv alles hat über sich ergehen lassen – er hat zurückgekämpft!

„I‘M SO FUCKING SORRY!“ (Elliot)

Parallel bekommen wir eine etwas seltsame aber doch allen irgendwie bekannt vorkommende Familien-Situation zu sehen. Maskierte Männer überfallen die Familie(nfeier) Dominiques. Mir imponiert immer wieder, dass sich selbst bei solch vermeintlich weniger relevanten Szenen eine derartige Mühe gemacht wird, alles als One-Shot zu drehen. Zumal ja auch einige Kinder in der Szene involviert waren.

„Destruction can be SO productive!“ (Janice)

Ein absolutes Highlight war mal weder Ashlie Atkinson als Janice, mit einer mal wieder sehr positiven und unterhaltsamen Bösewicht-Performance. Mit viel Wortwitz und Kalkühl und dem guten alten Sheldon-Cooper-Satz „Meine Mom hat mich testen lassen!“. Letztlich setzt sie Darlene gewalttätig unter Druck, wobei mir trotz der Zuneigung zwischen den beiden gefangenen Frauen nicht zu 100 Prozent einleuchten will, weshalb sie den Standort ihres Bruders preisgibt. Vielleicht dachte sie, dass er sich schon irgendwie schützen könne.

„I‘m not a doctor, but I‘m 99 percent sure, I punctured a lung.“ (Janice)

Die Kamera-Drehfahrt als Janice die Ermordung Dominiques Mutter am Telefon anordnen will hat mir sehr gefallen. Der dynamische Dialog, der Aufbau der Spannung, das wurde so alles gekonnt eingefangen und intensiviert. Auch die um 90 Grad gedrehte Kameraperspektive, die die Sicht Dominiques auf Darlene zeigt, war klasse, sowie allgemein das Aufrollen der Szene. Denn die eigentlich simple Geschichte wird um eine Ebene erweitert. Zunächst geht keiner ran und das Kopfkino von uns Zuschauern wird angefeuert. Dann bekommen wir ein blutvermiertes Display zu sehen. Und dann den „Lucky Irish Bastard“ zu hören. Der hat die Familie abgeholt und bringt sie in Sicherheit, wohl wissend, dass er den Zorn der (teils von ihm ermordeten) Dark Army auf sich ziehen wird. Und als wäre dieser Move nicht schon überraschend und gut genug gewesen, setzt Dominique auch noch zum (wortwörtlichen) Mörder-Move an. Dass sie die Achillessehne mit dem in ihr hängenden Messer durchschneiden würde, hatte man ja kommen sehen, aber die zwei Kopfschüsse direkt hinten dran? Wow. Um es in den Worten von Janice zu sagen: „Ich bin kein Arzt, aber“ keine Ahnung, ob das so wirklich realistisch ist. Für das Drama war es jedenfalls zuträglich. Aber schade um Janice….

„I am not your father. I never was.“ (Mr. Robot)

Abschließend bekommen wir einen vor Unsicherheit enorm langsam codenden Elliot zu sehen, der Mr. Robot wieder in sein Leben lässt. Das kam für mich dann doch früher als erwartet, aber vermutlich bleibt der Serie einfach zu wenig Zeit, um noch vieles zu schaffen. Immerhin wäre da ja noch der gewaltige Hack, der kurz bevorsteht. Doch anscheinend ist Elliot zu dessen Durchführung emotional schlichtweg nicht mehr in der Lage. Ich denke aber, da werden Darlene und ggf. Mr. Robot noch ein Wörtchen mitzureden haben.

In dem Moment, in dem Mr. Robot quasi sein Herz ausschüttet und sich entschuldigt, hatte ich kurz angenommen, er habe eine dritte Persönlichkeit geschaffen, um auch sich vor den bösen Taten des Vaters abschirmen zu können. Da war so ein „auch ich konnte/wollte es nicht sehen und habe einen Fehler gemacht“. Da aber kein großer Twist mehr folgte, gehe ich hier erstmal nicht davon aus, dass es eine konkrete Andeutung in diese Richtung war. Aber bedeutet das weggefallene „L“ bei „Al(l)safe“ vielleicht auch einfach „Al(derson safe“, also ein Ort, an dem Elliot sich sicher fühlen kann?

Wir sind wieder zurück im geregelten Handlungsstrang der Serie. Das war zwar anders als das theaterliche Spektakel vergangene Woche, aber dennoch sehr gut. Die große Liebe zum Darstellungs-Detail war erneut spürbar und allgemein weiß sich die Handlung von Folge zu Folge auch im Hinblick auf die komplette bisherige Serie weiter zu entwickeln und zu öffnen. So werden die Figuren, allen voran natürlich Elliot, noch tiefgehender Charakterisiert und erhalten weitere Schichten in ihrer Erzählung. Das ist wirklich sehr große Kunst!

So langsam müssten wir aber mal wieder zu sehen bekommen, was Whiterose so treibt. Bis auf indirekte Zeit-Angaben bzgl. des angedachten Deus-Group-Treffens und einem (vorher aufgezeichneten) Weihnachtsgruß von Tyrell gab es da zuletzt wenig bis gar nichts. Aber das dürfte sich mit Fehlercode 409 ändern, denke ich.

Bilder: usa Network

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