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"Aussprache, Verschiedenes"

Review: Sky Rojo – Staffel 2

Mini-Spoiler
24. Juli 2021, 20:21 Uhr
Mini-Spoiler
Chris
24.07.21

Irgendwie war doch erst kürzlich die erste Staffel von „Sky Rojo“ on air. Ich habe nachgelesen und festgestellt, dass ich am 21. März 2021 meine Review zu dieser ersten Staffel hier veröffentlicht habe. Nicht einmal eine Woche später hatte ich mich darüber „aufgeregt“, dass diese Serie mit Attributen wie „tarantinoesque“ beschrieben/beworben wurde, was ich nicht gelten ließ. Nun, am heutigen 24. Juli 2021 habe ich es tatsächlich geschafft, die zweite Staffel dieser Serie zu schauen und auch darüber wie angedroht zu berichten. Wieder 8 Folgen, natürlich wieder bei Netflix. Keine der Folgen dauert länger als 39 Minuten, manche gar nur 23. Also ging dabei nicht allzu viel Freizeit drauf, immerhin etwas. OK, was passiert hier?

Wir steigen direkt ein, also quasi nahtlos dort, wo die erste Staffel endet. Coral ist in voller Fahrt, läuft bewaffnet durch den Club, ihr Zuhause für so viele Jahre, bedroht den einen oder anderen Türsteher und Wachmann und verteilt die von Romeo gnädigerweise „sicherheitshalber einbehaltenen“ Pässe der dort beschäftigten Damen. Natürlich ist Coral wieder total drauf, „high as a kite“ oder total zugedröhnt, wie wir das auf Deutsch ausdrücken würden. Außerdem reißt sie seitenweise Romeos großes Rechnungsbuch auseinander, in welchem er akribisch die Schulden all seiner weiblichen Beschäftigten aufführt.

Wie schon in der ersten Staffel gibt es auch hier wieder viele Rückblenden, die Szenen aus der Vergangenheit unserer mittlerweile bekannten Hauptdarsteller zeigen. Wir erleben in Ausschnitten mit, wie Wendy durch Christian rücklings „eingeritten“ wird, weil sie einem Kunden Analverkehr verweigerte und dadurch dem Club die bereits bezahlte Summe von 250€ durch die Lappen ging. Geht ja gar nicht sowas! Allgemein gibt es natürlich ein Wiedersehen mit allen Bekannten und natürlich sind nicht nur Coral und ihre Freundinnen Wendy und Gina dabei, sondern auch die beiden Brüder Christian und Moisés, ihr Chef Romeo, der Türsteher Tarzan und seine (mindestens fünf) Kollegen.

Staffel eins hatte ja auch damit geendet, dass letztlich Moisés samt seinem alten Ford eingegraben und eigentlich zum Ersticken zurückgelassen wurde. Christian erlangt aber davon Kenntnis, eilt zum Ort des Geschehens und schafft es natürlich, rechtzeitig seinen geliebten Bruder auszugraben, sogar samt Auto! Und das fährt sogar noch! Unsere drei Heldinnen sind derweil wieder auf der Flucht, also, nein, eigentlich nur zwei, Coral ist ja noch im Club. Wendy und Gina also verstecken sich in einer sehr idyllisch anmutenden Waldhütte vor den nun wieder vereinten Brüdern, die nach Rache dürsten. Verständlich, denn: wer lässt sich schon gern lebendig begraben? Nachdem Logik und Erzähltempo allgemein nicht Stärke der Serie sind, nehme ich nicht zuviel vorweg, wenn ich noch erzähle, dass es keine Toten im Wald gibt und alle vier, die beiden Damen und die Brüder, weiter ihres Weges ziehen.

Romeo hat derweil, wieder erstarkt und stinksauer auf Coral, obwohl er diese ja innig liebt, wie wir in Staffel 1 erfuhren, seinen bärbeißigen Humor nicht verloren und verwöhnt uns mit so einigen Ansichten und Einblicken in die Bordell-Branche, wie gewohnt.

„Die Soße, die dem Mädel aus der Dose läuft, zeigt was für ein geiler Stecher er doch ist. Und genau das braucht doch jedes Alpha-Tierchen, nicht wahr?“

Gönnerhaft sorgt er auch dafür, dass die im Club beschäftigten Damen auch oben herum gut gebaut sind. Ungefragt zwingt der diesen dann „DD“ auf, die sie von einem zwielichtigen Mediziner in einer ungesund wirkenden Nacht- und Nebelaktion verpasst bekommen, was schließlich nur weitere 10.000€ Minus auf dem Konto des betreffenden Opfers bedeutet. Allgemein bleibt Romeo bis zum bitteren Ende stets der coole, alles durchschauende Lenker der Szenerie. Egal ob total high oder nüchtern: er hat die Geschehnisse im Griff und damit auch all seine Untergebenen, allen voran Moisés und Christian.

Weiter erleben wir z.B. eine „Verfolgungsjagd“, die eher ein Hinterherfahren von zwei altersschwachen US-Karren darstellt, einen beherzten Tritt in eine wohlplatzierte Bärenfalle, sowie einige (unfreiwillig?) witzige Szenen in dieser Staffel, aber auch Anspielungen auf Klassiker der Filmgeschichte wie z.B. „Rambo“: In Ausschnitten dürfen wir nämlich miterleben, wie Wendys Schusswunde mit Alkohol desinfiziert und dann mittels durch Streichhölzer entzündetem Feuer kauterisiert wird. Keine Angst, man sieht nicht viel, schnelle Schnitte verhindern das. Für all das und noch mehr gibt es immerhin

Zu wenig oder nicht, das darf jeder für sich selbst entscheiden. Ich gebe gerne zu, dass mir u.a. der Soundtrack gut gefallen hat, auch das Setting, die Kostüme, die Locations, die Story selbst war im Ansatz gut. Aber deren Umsetzung hat mich gelangweilt. Ich war wirklich in allen acht Folgen nicht einmal aufgeregt bei der Sache, obwohl ich wirklich nicht nebenbei mit dem Handy gezockt, gespielt oder Zeitung gelesen hatte. Die ständigen Rückblenden ziehen die Geschichte künstlich in die Länge, die Stimme aus dem Off ist irgendwann nur noch nervig und die Erklärungen mehr als überflüssig. So komplex ist die Story dann wirklich nicht.

Coral steckt mitten in ihren Liebesgeschichten, die natürlich nur ein Ausnützen all ihrer männlichen Verehrer, nennen wir diese beim Namen: Romeo und Moisés, darstellt und nervt irgendwie auch mit ihrer stets drogeninduzierten, aufgesetzt wirkenden Coolness. Da helfen auch so coole Sprüche wie

„Du bist das Finsterste, was mir je passiert ist. Du versteckst es hinter einem Grinsen. Vielleicht macht mich ja gerade das so an. Ehrlich gesagt hätte ich gerade große Lust dich zu küssen. Oder sogar mit dir zu ficken.“

nicht viel, die sie hier Moisés entgegenschleudert, während sie lasziv auf seinen Schoß steigt. Moisés im übrigen, gibt mit freiem Oberkörper einen prima Tatortreiniger ab, wie er eindrucksvoll unter Beweis stellt. Mit solcherlei Auftritten könnte man sicherlich anderweitig Serienformate füllen!

Auch die Mutter von Christian und Moisés hat einige kurze Auftritte, hinterher wissen wir: sie liebt ihre Söhne, litt unter ihrem Mann, leidet an Alzheimer und vermutete immer schon, Christian wäre homosexuell, was sie auch einmal ausspricht. Christian selbst scheint sein Gewissen zu entdecken und hat sogar einige Auftritte, die fast auf die Tränendrüse drücken. Wendy mutiert von Folge zu Folge mehr zu einer abgeschwächt-irren Form von Harley Quinn (DC-Comicfigur, u.a. „Suicide Squad“, „Birds of Prey“ etc.), was ihr aber nicht steht. Sie neigt zu untypischen, ungewollt komisch wirkenden Gewaltausbrüchen, die sie hinterher aber immer bereut. Ach, und Gina ist ja schwanger, stimmt. Wird dann doch genau einmal nebenbei erwähnt. Hatten wir ja ganz vergessen. Alles in allem wirkt das alles etwas unrund. Egal. Schluss für heute.

Das Ende der Serie, Folge 8 also, bleibt erneut offen. Sollte es wohl gar eine dritte Staffel geben? Ein Schelm, wer Böses denkt.

Bilder: Netflix

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