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Serientipp: „Loudermilk“

Mini-Spoiler
6. April 2024, 19:29 Uhr
Mini-Spoiler
Michael
06.04.24

Schon seit einigen Jahren ist die Serie „Loudermilk“ auf dem Markt – aber erst jetzt, da sie zu Netflix gekommen ist, habe ich sie mir einmal vorgenommen. Drei Staffeln gibt es aktuell, jeweils zehn Folgen im handlichen 25-Minuten-Comedy-Format. Im Fokus steht Sam Loudermilk, ein ehemaliger Musikkritiker und Alkoholabhängiger, der eine Selbsthilfegruppe in einem Gemeindehaus leitet und mit einem Mitglied aus seiner Gruppe, Ben Burns, zusammenwohnt. Loudermilk ist dauergenervt von allem und jedem – und lässt das auch alle spüren. Diese Tatsache, und dass die Serie auch nicht vor sehr schwarzhumorigen und manchmal fast grenzwertigen Elementen zurückschreckt, macht den Unterhaltungswert von „Loudermilk“ aus.

Serientipp: „Loudermilk“

Tatsächlich verschießen die Autoren der Serie gleich in den ersten Folgen relativ viel von ihrem humoristischen Pulver, doch auch später noch gibt es immer wieder witzige Einfälle und Momente, die „Loudermilk“ sehenswert machen. Dazu kommen verschiedene Handlungsstränge, die über die Situationskomik in den einzelnen Folgen hinausgehen und dafür sorgen, dass man als Zuschauer:in ein Interesse dafür entwickelt, erfahren zu wollen, wie es mit den Figuren weitergeht.

Der Aufbau der einzelnen Handlungsstränge ist dabei recht klug gewählt: Jede Nebengeschichte steht für etwa eine halbe Staffel im Fokus, ehe man wieder auf die normale Handlungsebene zurückkehrt. Das ist die Geschichte mit Claire Wilkes ganz am Anfang, die abgelöst wird von Tom Blitts Story. In Staffel 2 geht es erst um Loudermilks Vater, später um Loudermilks Bruder. Man denkt dann, dass es auch in Staffel 3 so weiter geht – was es am Anfang auch tut – aber am Ende holen die Autoren die meisten Handlungsebenen zurück und verknüpfen es zu einem klugen Ende am Schluss von Staffel 3.

Dazu glänzt die Serie mit einem tollen Cast: Die Figuren sind klasse besetzt, und die Charaktere werden im Laufe der Staffeln prima entwickelt. Das Gute an der recht großen Selbsthilfegruppe ist, dass sich die Autoren für die Weiterentwicklung der Stories immer Figuren aus der Runde nehmen und in den Vordergrund stellen können. Und die Gruppe ist schon extrem unterschiedlich besetzt, so dass sich daraus ganz unterschiedliche Geschichten ergeben können. Wird darüber hinaus noch jemand gebraucht, ist dieser einfach plötzlich in der Runde dabei – und genauso schnell wieder verschwunden. Die Hauptcharaktere wachsen einem natürlich schnell ans Herz, und man leidet mit, wenn plötzlich jemand vor einem Rückfall steht oder ihn ein anderer Schicksalsschlag droht. Die Selbsthilfegruppe ist wie eine große Familie, die sich unterstützt und da ist, wenn man sie mal braucht. Aber es ist auch ein Ort, an dem man sich guten streiten kann – und nachher trotzdem wieder zusammenfindet.

Serientipp: „Loudermilk“

Einen roten Faden gibt es über die drei Staffeln hinweg auch: Klar, da ist natürlich die Selbsthilfegruppe und Loudermilk selbst, aber auch ein weiteres Thema: die Musik. Immer wieder nehmen sich die Autoren Zeit, Loudermilk über Musik sprechen zu lassen, der mitunter dabei etwas nerdig wirkt, aber was schon ganz gut zum Gesamtbild passt. Dazu wählen die Showrunner Peter Farrelly („Dumm und Dümmer“) und Bobby Mort auch behutsam die passenden Songs zur Serie aus, und ab der Mitte der 2. Staffel wird die Musik auch ein handlungsrelevantes Element – wenn es zum Beispiel um die Ben Rogers Band geht, die es auch in Wirklichkeit gibt, oder um die Sängerin Lizzie Poole, die es als Lissie ebenfalls im echten Leben gibt (hier gibt’s einen ganz guten Artikel von House of Solo zu Lissies Auftauchen in der Serie). Und natürlich hat auch die Schlusspointe der Serie (oder zumindest der bisherigen drei Staffeln) etwas mit Musik zu tun.

„Loudermilk“: Gibt es eine 4. Staffel?

„Loudermilk“ kann man also jedem ans Herz legen, der etwas übrig hat für kaputte Typen, schwarzen Humor und gute Musik. Und wer die 30 Folgen schon gesehen hat, wird hoffen, dass es doch noch weitergeht mit Loudermilk – auch wenn die Serie aktuell schon ein passendes, solides Ende gefunden hätte. Fertig geschrieben sind weitere Staffeln allerdings offensichtlich schon – nur produziert und abgedreht noch nicht. Das hängt damit zusammen, dass die Showrunner noch einen passenden Sender suchen. Die Staffeln 1 und 2 liefen auf AT&T, doch mit dem Ende des Senders war auch für „Loudermilk“ erstmal Schluss, obwohl die 3. Staffel bereits abgedreht war. Die übernahm dann Amazon Prime Video. Aktuell hat Sony die 3 Staffeln an Amazon und Netflix lizensiert – bleibt zu hoffen, dass sich jemand des weiteren Materials noch annimmt.

Serientipp: „Loudermilk“

Bilder: Sony / Netflix

2 Kommentare

  • Ich bin so froh, dass die Serie endlich ein größeres Publikum findet, aber vor allem, dass man hierzulande endlich die beiden anderen Staffeln sehen kann!

    Damals, so um 2018 herum, tauchte Staffel 1 ohne Ankündigung auf Amazon Prime auf und seitdem klar wurde, dass es noch weitere gab, hatte ihre Social Media Kanäle jeden Monat mit „Und wann kommt LOUDERMILK?“ Anfragen genervt.


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