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Jonas ist mit der Gesamtsituation unzufrieden

TV-Aufreger der Woche: Machen uns Serien zu träge, die Welt zu retten?

Spoilerfrei
19. März 2022, 20:35 Uhr
Spoilerfrei
Jonas
19.03.22

Ich sitze hier und schaue auf ein leeres Textdokument. Dieses Dokument will gefüllt werden, denn es ist Samstag und Zeit, sich kritisch mit einem Serienthema auseinander zu setzen. So machen wir das auf serieslyawesome.tv und es gibt durchaus Themen, über die ich mich echauffieren könnte. Da wäre beispielsweise die vertane Chance, mit „Star Trek: Discovery“ eine große Science-Fiction Serie zu realiseren. Oder mein Unverständnis, dass man bei einer großartigen Science-Fiction Serie wie „The Expanse“ einfach den Stecker gezogen hat, obwohl noch gar nicht alles erzählt wurde. Oder Serien wie „Yellowjackets“, die zwar auf einer super Idee basieren, aber diese so verwässert und in die Länge gezogen wird, dass man sich schon fragt, ob das noch Serie oder schon Homöopathie ist.

Aber dann denke ich, was ist das alles im Vergleich zu der Welt, in der wir gerade leben? Seit drei Wochen müssen wir zusehen, wie die Ukraine von Russland unprovoziert angegriffen und dem Erdboden gleich gemacht wird. Dann schafft es die Regierung gegen alle Vernunft (weil steigende Infektionszahlen) Corona Lockerungen durchzusetzen. Und falls das noch nicht schlimm genug ist, dann sei die Klimakrise ins Gedächtnis gerufen. Jede Generation hatte ihre existenzbedrohenden Probleme, aber das macht es mir und euch auch nicht leichter. Und damit habe ich vielleicht doch noch mein Thema gefunden: Müssen wir Serien – oder die Serien sich selbst mehr in die Verantwortung nehmen? Beispielsweise bei dem Thema Fake News. Nach wie vor demonstrieren Leerdenker und behaupten, wir lebten in einer Diktatur, während man nur ein paar Kilometer in den Osten schauen muss und dort sieht, was demonstrieren in einer Diktatur bedeutet. Angetrieben werden diese Leute davon, dass sie Erzählungen von Verschwörungstheoretikern glauben, welche, während sie ihren Hass und ihre Falschmeldungen verbreiten, stets auch nach „Unterstützung“, sprich Geld fragen. Je härter die Bedrohung, desto eher sind dann die Verblendeten auch bereit zu spenden.

Wie wäre es also mit einer Serie, die unterhält, aber dieses Schema aufbricht und entlarvt? Und ja, ich weiß, dass es sowas durchaus schon mal gab. Unter anderem wurde in einer „Homeland“ Staffel ein fiktiver Alex Jones eingebaut, ein Verschwörungs-Superstar aus den USA. Oder eine Serie, die den Grundgedanken der Demokratie und der Teilhabe und Gestaltung gesellschaftlicher Themen behandelt? House of Cards, aber eben in gut – ein politischer Held, der die Vorzüge des Systems aufzeigt? Oder das korrekte Lesen und Verstehen von wissenschaftlichen Erkenntnissen näherbringt? Also dass es einen Unterschied macht, ob ein Artikel von anderen Wissenschaftlern gegengelesen wurde (Peer Review) und damit eine andere Qualität hat als Vorabveröffentlichungen mit dünner Datenbasis und fragwürdigen Interpretationen.

Aber würde das helfen und die Welt besser machen? Oder würde das doch nur dahin führen, dass wir auf dem Sofa verweilen und alles so bleibt wie es ist? Gestern Nacht habe ich ein paar Minuten Running Man geschaut. In diesem dystopischen Film wurde eine kaputte und unterdrückte Gesellschaft mit einer mörderischen Spielshow bei Laune gehalten. Das klassische Brot und Spiele Prinzip. Und irgendwie fühle ich mich da ertappt. Bin ich nicht auch Teil des johlenden Publikums in diesem Film? Ich rümpfe die Nase über all das, was passiert, spende ein paar Euro an Hilfsorganisationen oder Kleidungsstücke, aber schalte dann ab und vertiefe mich in fiktive Welten auf der Konsole oder im Streaming-Dienst. Ablenkung gab es immer, aber die heutige Technik und Qualität von Unterhaltungsangeboten macht es uns vielleicht viel zu einfach, uns aus dem Spiel zu nehmen und die Scheuklappen aufzusetzen.

Wer jetzt am Ende dieses Textes auf eine Moral oder eine Idee hofft, was man machen müsste oder könnte, den muss ich enttäuschen. Ich weiß es nicht. Aber ich würde mich freuen zu lesen, wie ihr das ganze seht. Machen uns moderne Unterhaltungsangebote – insbesondere Serien – zu träge, um die Probleme der Welt zu lösen? Oder erfüllen diese Angebote einen wichtigen Zweck, nämlich den, dass wir nicht komplett durchdrehen und uns eine Auszeit von dieser schrecklichen Welt nehmen können?

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