Ja, ich weiß, normalerweise erwartet man in unserer AWESOME 5-Rubrik die besten fünf Tipps zu irgendwas, ich hab’s dieses mal aber ein kleines bisschen umgedreht, weil mir bei den letzten Serien, die ich so geschaut habe, einfach dieses Thema so offenbar geworden ist: Nämlich einmal die fünf nervigsten Kinder in Serien zu benennen. Ihr wisst schon, diese kleinen Quälgeister, die alles besser wissen, so unsagbar clever sind und dermaßen altklug daher kommen, dass man schnell dabei ist, in diesem kleinen Wesen den eigentlichen Bösewicht der Serie auszumachen. Und nein, ich rede nicht von meinen Kindern zu Hause, die Serien mitschauen…
Klar, sie können natürlich eigentlich nichts dazu, sind von den Autoren so reingeschrieben und von den Regisseuren so inszeniert wurden, aber trotzdem – manchmal ist es einfach so anstrengend, dass einem diese Kinder alles vermiesen an der Serie. Dabei geht es ja auch anders, man denke nur an den tollen Brian aus „ALF“, an die charmante Samantha in „Wer ist hier der Boss?“ – oder einfach an alle Kinder aus „Wunderbare Jahre“ oder „Stranger Things“. Aber da gibt’s eben auch diese Negativbeispiele – und an denen arbeite ich mich heute dann mal ab – AWFUL 5, sozusagen.
Wesley Crusher in „Star Trek – The Next Generation“
Wesley Crusher! Wenn es einen Charakter bei der Rückkehr der Enterprise auf den Bildschirm gab, die so ziemlich jeder Fan nicht ertragen konnte, dann war es – nein, nicht Commander Riker, sondern Wesley Crusher. Wobei ich mir vorstellen könnte, dass William Riker als Kind bestimmt genauso nervig war, wie Wesley Crusher. Er weiß einfach auf alles immer eine ach so kluge Antwort, verpasst aber die Aufnahmeprüfung zur Sternenflottenakademie – einmal war sein Testergebnis zu schlecht, ein anderes mal musste er gerade mal wieder Crew retten. Und was macht man mit Leuten, die es nach den regulären Kriterien nicht schaffen? Genau, sie werden ehrenhalber befördert. So auch Wesley, benannt übrigens nach dem Star Trek-Urvater Gene Wesley (!) Roddenberry. Die Reinkarnation von Roddenberry auf der Brücke der Enterprise hatte es wenigstens unter Picard nicht leicht, der generell nicht gut mit Kindern zurecht kommt – hier vollkommen zurecht. Immerhin wurde die Rolle schnell reduziert, Darsteller Wil Wheaton musste aber erstmal mit den Auswirkungen zurecht kommen. Das wurde gefühlt besser, als er ironischer mit seiner Rolle umging, zum Beispiel als fester Gaststar bei „The Big Bang Theory“, wo ihm auch der blanke Hass von Sheldon Cooper entgegenschlägt, der Wil Wheaton als seinen Erzfeind bezeichnet. Das legt sich im Laufe der Zeit, und auch die Star Trek-Fans haben nach und nach ihren Frieden mit diesem nervigen Kind auf der Brücke geschlossen.
Hilde Lisko in „Home Before Dark“
Wer meine Reviews zur Apple-Serie „Home Before Dark“ gelesen hat, der weiß, welche Sorge ich hatte, dass die Serie vor allem deswegen ein Fiasko werden könnte, weil die Hauptfigur eine junge Nachwuchsreporterin ist, die so nebenbei eine Zeitung herausbringt. Erfreulicherweise hielt sich das in Staffel 1 in Grenzen – sie war zwar hier und da besserwisserisch und dickköpfig, nahm aber auch Ratschläge an und hielt sich zurück, wo es sein musste. Aber in Staffel 2 artete es dann leider aus – sie wusste alles besser, stellte alle Menschen bloß, brachte sich und andere in Gefahr, war trotzköpfig und mitunter altklug. Das verhagelte mir so ein bisschen die zweite Staffel, war meiner Meinung nach für die Entwicklung der Story auch vollkommen unnötig, aber vermutlich wollte man den Charakter noch mehr Ecken und Kanten geben für die weitere Entwicklung der Serie. Mal sehen, was in einer zu erwartenden dritten Staffel passiert.
Allie in „Steven Spielberg’s Taken“
„Taken“ ist eine Mystery-Miniserie in zehn Teilen vom Produzenten Steven Spielberg aus dem Jahr 2002. Ich habe sie nicht nur deswegen hier aufgenommen, weil das Kind darin besonders anstrengend ist, sondern auch, weil es Allie war, die mich zum ersten Mal bewusst als Kind so richtig genervt hat. Ich meine, ich hatte „Star Trek – The Next Generation“ vorher schon gesehen, klar, und ich mochte Wesley Crusher nun wirklich nicht, aber Allie war nun wirklich ein Musterbeispiel eines nervigen Kindes. Wann immer es wenigstens ein bisschen gefährlich wurde, fing sie dermaßen an zu kreischen und zu schreien, dass man bald einfach nur noch schnell vorspulen wollte, wenn es ansatzweise wieder spannend wurde. Das war vor allem deswegen ärgerlich, weil die Serie die ersten sechs Folgen über wirklich einen guten Eindruck hinterließ. Dann kam Allie auf die Welt – und damit in die Serie. Sie hat natürlich übernatürliche Kräfte, nutzt sie aber unsinnig oder gar nicht ein, und opfert sich am Ende, indem sie mit den Aliens mitgeht – immerhin ohne großes Geschrei. Dargestellt wurde sie von Dakota Fanning, und jetzt fallen vermutlich auch bei den Filmfans die Groschen, denn sie war auch Hauptdarstellerin an der Seite von Tom Cruise in „Krieg der Welten“. Und was ist da von ihr in Erinnerung geblieben? Genau, lautes Gekreische und Geschrei. Dass sie es als Kind auch anders konnte, zeigte sie in „Ally McBeal“, „Emergency Room“ oder „Friends“ – und als erwachsene Darstellerin später sowieso.
Doogie Howser in „Doogie Howser, MD“
Ja, schwierig, weil ich weiß, dass viele diesen Serienklassiker schätzen, aber bei mir ist „Doogie Howser, MD“ schnell durchgefallen. Ein Teenager, der als Arzt durchs Krankenhaus stolziert und es allen erwachsenen Medizinern zeigt – das war für mich einfach keine passende Serienunterhaltung. Immerhin wurden am Rande auch seine Probleme mit der Rolle thematisiert, mir ging das Gehabe und auch die Schauspielerei von Neil Patrick Harris ziemlich auf die Nerven – so sehr, dass ich mich echt später dazu zwingen musste, mir später Sachen mit ihm anzuschauen, wie das wunderbare „Eine Reihe betrüblicher Ereignisse“ zum Beispiel.
Carl Grimes in „The Walking Dead“
Ich weiß nicht, wie oft Carl Grimes die Zombies an den Hals gewünscht wurden von den Fans von „The Walking Dead“. Er war einfach ein unangenehmes Kind, dass die gesamte Gruppe mehr als einmal durch unüberlegte Aktionen in Gefahr gebracht hat. Er will immer mehr Verantwortung übernehmen, vermasselt es aber regelmäßig. Wie dämlich es aussah, wenn er mit dem doofen Hut durch die Gegend stolzierte! Und als es dann in Staffel 7 besser wird, nehmen ihn die Autoren schnell aus der Serie – blöd gelaufen.
Und sonst?
Soweit von meiner Seite: Wie sieht’s bei Euch aus – welche Kinder in Serien rauben Euch so ziemlich den letzten Nerv? Gerne ab in die Kommentare damit.
COOOOOOAAAAARRRRRLLLL!!!!!1elf
Du sagst es, Maik, Du sagst es…
Kein König Joffrey in der Aufzählung?
Der war doch so beliebt…
Also für mich ist es aber definitiv und mit Abstand Carl. War ich froh als der endlich das Zeitliche gesegnet hat.
Judith folgt allerdings auch direkt dahinter auf der Antipathie-Skala.
Joffrey – ja, auch guter Punkt. Und Judith, klar – hätte ich eine TOP 10 gemacht, wäre die mit drin gewesen. ;-)
Ich habe die Serie zwar nicht gesehen, aber es wundert mich schon, dass der kindliche Charakter in „Steven Spielberg’s Taken“ dermaßen übel rüberkommt. Denn ausgerechnet Spielberg gehörte schon immer zu den Filmemachern, die ein ausgesprochen gutes Händchen für mitunter sehr erwachsene und auch eben nicht nervige Kinderrollen hatte.
Das dies hier nicht so ist, lässt vermuten, dass er tatsächlich nur Produzent war und sich ansonsten aus Inhalt und Umsetzung herausgehalten hat.
Autor:innen gesucht!
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