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Mini-Serie, Serie oder Film?

Kommentar: Müssen alle neuen Stoffe als Serien verwertet werden?

Mini-Spoiler
27. März 2019, 08:41 Uhr
Mini-Spoiler
Fabio
27.03.19

In der Comedy Noir Mini-Serie „Arthurs Gesetz“ mit Jan Josef Liefers kommt es zu einer Vielzahl von skurrilen Morden. Gleich zu Beginn, als der arbeitssuchende Arthur anlässlich seines 50. Geburtstages eine Prostituierte kennenlernt, die er nicht bezahlen kann, bekommt er es mit ihrem Zuhälter zu tun. In Notwehr sprüht Arthur dem Angreifer Isolierschaum in den Mund, der sich im Körperinneren ausbreitet und ihn schließlich tötet. Die makabere Tötungsart hätte man so oder so ähnlich auch in einem Kinofilm der Coen-Brüder sehen können. Bei der Umsetzung des Stoffes hat man sich aber stattdessen auf eine 6 Episoden umfassende Mini-Serie entschieden. Die Gesamtlaufzeit von 300 Minuten kommt der Serie zu Gute, da so insbesondere auch Nebenfiguren vielschichtiger präsentiert werden. Außerdem findet so zumindest auch ein jüngeres Publikum Zugang zu den beiden deutschen Schauspiel-Hochkarätern Jan Josef Liefers und der ebenfalls mitwirkenden Martina Gedeck.

Arthurs Gesetz Arthur und Jesse Jan Josef Liefers Cristina do Rego

Dennoch habe ich zuweilen das Gefühl, dass kleinere, unspektakulärere Geschichten oft zu einer großen Serie umgesetzt werden, nur um auf den Serienhype aufzuspringen. Vergangene Woche brachte beispielsweise TNT Comedy die komplett improvisierte Serie „Andere Eltern“ an den Start. Darin geht es um eine Gruppe hipper Eltern, die eine Kita gründen. Dabei gehen die Ansichten der Eltern über die Kindererziehung weit auseinander.

Die Serie umfasst sieben Folgen, aber trägt die Geschichte wirklich eine ganze Staffel? Oder wäre hier vielleicht eine 90-minütige Mockumentary vielleicht besser geeignet? Auch bei anderen Serien, die von vornherein eine vorgegebene Anzahl an Episoden haben, kommt es immer wieder zu Folgen, die wie eine Füllepisode daherkommen und die Story nicht wirklich voranbringen. Stattdessen werden uninspiriert Nebencharaktere aufgebaut. Dank Streamingdiensten, wie Netflix und Amazon, können Serienschöpfer allerdings je nach Belieben und Bedarf die Anzahl an Folgen auf die jeweilige Geschichte anpassen. Ob 8 Folgen für die Zeitschleifen-Komödie „Matrjoschka“ oder mal 8, 10, sowie 13 Episoden für die Marvel-Netflix-Serien, das Erzähltempo profitiert von der Lage. Die Staffeln werden komplett veröffentlicht und müssen nicht länger dem Werbeduktus des linearen Fernsehens Folge leisten. Bevor aber entschieden wird, ob eine Stoff als Kinofilm, als Serie auf einem TV-Sender oder auf einer Streamingplattform ausgestrahlt wird, steht die Frage, wer sich die Serie anschauen wird. Eine Zielgruppendefinition kann bei der Formatfestlegung hilfreich sein. Ein Kinofilm muss in der Regel sehr viel mehr Zuschauer erreichen als eine Serien, um die Kosten wieder einzuspielen. Kommende Woche startet zum Beispiel mit „Shazam!“, nur kurze Zeit nach dem Filmstart von „Captain Marvel“, die nächste Superheldenverfilmung in den Kinos. Die Woche darauf wütet dann auch schon der Comic-Held „Hellboy“ in einem Filmreboot auf der großen Leinwand. Und Ende April erwartet uns das Großspektakel „Avengers: Endgame“.

Shazam! Zachary Levi

Hollywood setzt seit einigen Jahren zunehmend auf sichere Projekte. Spannende Stoffe, die innovativ umgesetzt werden, findet man immer seltener im Kino. Umso erfreulicher, dass der Serienmarkt ein Hafen für all die kreativen Köpfe geworden ist, die auch bislang unbeschrittene Pfade gehen. Auch wenn die ein oder andere Idee vermutlich als Spielfilm angedacht war und erst später zu einer Mini-Serie oder eine mehrere Staffeln umspannende Serie entwickelt wird. So kommen wir auch weiterhin in den Genuss von guten Geschichten. Die Comedy-Serie „The Kominsky Method“ mit Michael Douglas und Alan Arkin, hätte zum Beispiel im Kino vermutlich eine kurze Auswertungszeit erfahren. Als Serie konnte die Serie, um zwei alternde Freunde, viel Aufmerksamkeit generieren und sogar zwei Golden Globes einheimsen. Auch Ricky Gervais‘ Selbstinszenierung in „After Life“ hätten wir vermutlich nie zu sehen bekommen, wenn daraus ein Kinofilm hätte werden sollen. Ich freu mich jedenfalls, dass interessante Geschichten auf diese Weise auch weiterhin den Weg zu uns Empfängern finden.

Bilder: TNT Comedy | Warner Bros.

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