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Der Klassiker kehrt zurück - und ist doch ganz anders

Review: Das Boot S01E01+E02 – Neue Wege + Geheime Missionen

ACHTUNG: SPOILER !!
23. November 2018, 23:00 Uhr
SPOILER !!
Michael
23.11.18

Eine Sache muss ich gleich vorneweg schicken: „Das Boot“ 2018 ist kein Remake von „Das Boot“ 1981. Also nichts mit U 96 oder so, „Der Alte“ ist auch nicht mehr an Bord, nur Klaus Doldingers bekanntes „Das Boot“-Thema hat es in die neue Fassung geschafft. Ansonsten: Neustart, neue Geschichte, neue Schicksale.

Wenn man sich von dem Remake-Gedanken gelöst hat, kann man sich ideal auf „Das Boot“ 2018 einlassen und erlebt eine spannende Geschichte – um ein U-Boot, ja, aber auch um den Widerstand am Festland, um persönliche Schicksale und vieles mehr.

Der Achtteiler startet auf hoher See. Ein bisschen verwundert es gleich, dass man sich direkt in einer Kampfhandlung befindet – die nicht besonders gut ausgeht. Natürlich war die 1981er Fassung in dieser Hinsicht prägend und wirklich beeindruckend gemacht. Bis heute hat die alte Produktion nichts von ihrer Faszination verloren finde ich. Wer sie noch nicht gesehen hat, sollte das nachholen – Material gibt es ja genug: Neben dem Original-Kinofilm von 1981, der schon 143 Minuten dichte Atmosphäre bietet, gibt es noch zwei Director’s Cuts, wovon die 208 Minuten lange Fassung damals eigentlich gezeigt werden sollte, fürs Kino aber als zu lang empfunden wurde. Dann gibt’s noch eine TV-Filmfassung mit 282 Minuten Länge – das war mein Erstkontakt mit „Das Boot“ – und eine TV-Serie mit 309 Minuten Länge. Übrigens alles nicht künstlich in die Länge gezogen, sondern wirklich gut erzählt – man merkt den Produktionen ihre Längen nicht an.

Zurück zu „Das Boot“ 2018: Auch hier wundert man sich nach dem Ende der ersten beiden Folgen, dass schon zwei Stunden vorbei sein sollen. Die Serie startet extrem kurzweilig, was auch daran liegt, dass man sich nicht mehr auf das U-Boot konzentriert, sondern eine zweite Story an Land spielen lässt. Die Produzenten mutmaßten, dass sich das heutige Publikum keine acht Stunden unter Wasser antun wollen würde, so dass Platz für einen zweiten Handlungsstrang war, der ziemlich sorgfältig mit der Boot-Handlung verwoben wird. Die Serie setzt etwa ein Jahr nach den Ereignissen von U 96 ein. Wir befinden uns in La Rochelle, und ein neues U-Boot läuft Richtung Atlantik aus.

In den ersten beiden Folgen erleben wir zunächst einmal, wie sich die Crew zusammenfügt. Regisseur Andreas Prochaska nimmt sich Zeit, die einzelnen Charaktere einzuführen und ihnen Raum zu geben, sich zu entwickeln. Einige wirken etwas blasser, andere wie Vicky Krieps als Simone Strasser oder Leonard Scheicher als ihr Bruder Frank Strasser stechen gleich hervor – sicher auch, weil sich die Geschichte in gewisser Weise an ihnen festmacht. Die Übersetzerin, die eigentlich aus dem französischen Elsaß stammt, aber in Diensten des Reichs unterwegs ist, und der Bruder, der von der Wehrmacht offensichtlich genug hat und offensichtlich kurz davor steht, zum Widerstand überzulaufen. Diese beiden konträr entwickelten Personen werden jetzt Stück für Stück sozusagen über Kreuz gegeneinander weiterentwickelt. Plötzlich wird der Bruder dienstverpflichtet und führt seine „Pflicht“ dem Reich gegenüber aus. Dafür wird die bislang reichstreue Schwester unfreiwillig zur Kontaktperson für die Résistance. Diese gegenläufigen Entwicklungen werden in den ersten beiden Folgen schön erzählt.

Dagegen bleibt die Story um Kaleun Klaus Hoffmann noch etwas blass. Der Name seines Vater hat ihn wohl in die hohe Position gebracht, die eigentlich für Karl Tennstedt gedacht war. Das sieht auch ein Großteil der Crew so – und damit sind die Konfliktpotenziale für den Handlungsstrang U-Boot gesetzt. Und nach dem Auslaufen von U 612 werden diese Konflikte auch gleich weiter geschürt. Die beklemmende Enge im Boot bekommt man als Zuschauer gleich zu spüren, weil die Kameras stets nah an den Protagonisten bleiben. Das Besondere: Die Darsteller durften ihre reale Herkunft mit in die Serie transportieren: So wird im Maschinenraum munter Bayrisch gesprochen, so dass man schnell versucht ist, die Untertitel zu aktivieren, um ein bisschen was mitzubekommen.

Wie gesagt: Die Folgen 1 und 2 sind extrem kurzweilig, spannend inszeniert und machen definitiv Lust auf mehr. Da kann man nur hoffen, dass die restlichen sechs Folgen dieses Niveau halten können und der Serie ein ähnlicher Erfolg vergönnt ist wie dem Klassiker. Nur wie gesagt: Nein, es ist kein Remake, es ist eine eigenständige Serie, mit einer eigenen Story, einem eigenen Charakter – und bislang sehr gefällig.

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