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Stirb sehr langsam

Review: Rick and Morty S06E02 – „Rick: A Mort Well Lived“

ACHTUNG: SPOILER !!
12. September 2022, 07:26 Uhr
SPOILER !!
Maik
12.09.22

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Nach der erfreulich tiefgreifenden Auftaktfolge zur neuen Staffel „Rick and Morty“ bekommen wir es in der neuen Episode mit einem eher klassisch anmutenden Wochen-Abenteuer zu tun. Wobei, was ist schon normal bei „Rick and Morty“?! Bereits die Einführung sieht nicht nur irgendwie seltsam auf, sie hört sich vor allem seltsam an, da alle Figuren mit der gleichen Stimme reden. Und wieso sieht eine ein bisschen aus wie Morty? Aufgrund der breiten Synchronsprech-Arbeit von Justin Roiland sowie die vielen intergalaktisch-durchgeknallten Elemente in der Serie konnte das alles sein, tatsächlich haben wir es aber mit einem alten Bekannt zu tun: Roy! Okay, stimmlich geht es um Morty, aber wir befinden uns in Roy – ihr wisst schon, dem Videospiel, das Rick und Morty in der zweiten Episode der zweiten Staffel spielen. Entsprechend auch der Episodentitel „Rick: A Mort Well Lived“, der eine Anspielung auf den vollständigen Namen des Spieles, „Roy: A Live Well Lived“, ist.

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Angenehm empfand ich, dass die Folge keine Zeit für Vorab-Szenen oder Einleitungen vergeudet, wir werden direkt ins kalte Wasser geworfen. Im „Blips and Chitz“ kam es zu einem Überfall, der zu technischen Problemen im Spiel gesorgt hat, so dass Mortys Persönlichkeit auf die etwa 5 Milliarden NPCs aufgeteilt wurde. So schafft es das Autor:innen-Team, den Reiz des Simulatorspieles mit dem guten alten Modell der separierten Gesellschaft zu verbinden, das sich in der Vergangenheit bereit bewährt hat.

„You’re under arrest for being religious the wrong way!“ (Soldat)

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Auch wenn es einige schöne Momente in der In-Game-Gesellschaft gibt, fühlt es sich an, als sei hier viel Potenzial auf der Strecke geblieben, was Gesellschaftskritik anbelangt. Es gab sie (z.B. mit dem „heiligen, heiligeren und heiligsten Krieg aller Zeiten“), aber da wäre noch mehr drin gewesen. Der Dialog der jüdischen Familie, die das Wissen eines Vierzehnjährigen über ihre Kultur besitzt war herrlich und wie alle beim Konzert wie Morty aussehen und in einen „Ahhh, Geeez“-Kanon einstimmen auch (das hätte man gerne noch weiter in die Länge ziehen können). Genauso verhält es sich mit der Sache mit den Witzen, die Rick im Nachgang erklären möchte – auch das hatte höheres Running-Gag-Potenzial. Letztlich verging die Zeit aber dann doch auch zu schnell im Spiel, so dass man bis auf ein paar Alterungs-Falten und eine neue Generation zu wenig Substanz zu sehen bekommen hat.

„It’s a small group of alien terrorists. Just… Do a ‚Die Hard‘.“ – „What does that mean?“ – „Sneak around, use air vents – you’ve never seen ‚Die Hard‘?!“ – „I’m seventeen, no, I’ve never seen f*cking ‚Die Hard’…“ – „Well, neither did the guy in ‚Die Hard‘, so you’re nailing it. Good luck!“ (Rick & Summer)

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Dass für die Spielewelt nicht so viel Zeit bleibt, liegt daran, dass Summer in der realen Arcade Hall mit den Aliens kämpft. Ihr Charakter hat mittlerweile (bereits seit ein paar Staffeln) eine ziemliche Entwicklung hingelegt, wie ich finde. Mittlerweile ist Summer sowohl für ordentlich Badass-Momente als auch für wirren Blödsinn zu haben, wie als sie im (wunderbar exotischen!) Alien-Walkie-Talkie angibt, doch bitte „Die Hard“ genannt werden zu wollen.

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Insgesamt war mir das aber zu viel „Die Hard“-Anspielung. Vor allem zeitlich hat das zu viel Raum eingenommen, den ich lieber im „Roy“-Spiel gesehen hätte, oder zumindest in Aktionen, die direkten Einfluss auf das Spielgeschehen haben. So wirkte vieles unnötig, auch wenn einzelne Scriptzeilen dennoch unterhaltsam bis kurios waren, wie das Alien, das „I ate a kid. It was dark and I thought it was a grown up…“ gesagt hat.

„Yippie Dippie doo, baby!“ (Summer)

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Ein bisschen Tiefgang kam sogar noch unerwartet mit dem Präsidenten, der aufzeigt, dass Rick nur ein paar Stunden seiner realen Zeit geopfert und trotz der 50 Spieljahre kein einziges Mal „Ich liebe dich“ gesagt hat. So konnte die Folge hinten raus dann doch noch Wichtiges für die Beziehung zwischen den beiden Figuren machen, auch wenn interessant sein wird, in wie fern Morty sich überhaupt an Details erinnern wird.

Am Ende läuft Morty nämlich sehr positiv gegenüber Rick gestimmt aus dem Laden. Ein beachtlicher Teil seiner Persönlichkeit ist im Spiel umgekommen oder auf dem „Roy“-Planeten geblieben. Entsprechend bleibt fraglich, ob Morty noch der selbe ist wie vorher. Aber ganz ist seine Rest-Persönlichkeit nicht verloren, wurde die „Roy“-Maschine doch ins Lager abgestellt, wo das Spiel ewig weiterlaufen soll. Na, mal schauen, wie lange das sein wird…

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Diese Folge hatte ein deutlich höheres Tempo als die erste der Staffel, wirkte aber dennoch stringent und kompakt, was vor allem daran liegt, dass beide Stränge im Grunde genommen zusammenhängen und lediglich In-Game und Realwelt zeigen. Vor allem der irritierende Einstieg hat mir dabei gefallen. Und doch hat die Folge einiges missen lassen. Der kontextuelle Übergang nach Folge Eins ist meiner Meinung nach subtoptimal gestaltet worden und auch inhaltlich konnte das Potenzial nicht gänzlich ausgeschöpft werden. Die „Die Hard“-Referenz war nett, hat aber zu viel Raum eingenommen. Die Episode war unterhaltsam, ja, aber da geht mehr.

Inside the Episode

Hier noch das offizielle Featurette zur Folge:

„Rick and Morty co-creator Dan Harmon and producer Steve Levy explore simulation theory and organized religion through Morty’s epic consciousness split.“

Bilder: Adult Swim

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