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Cliffhanger zum Staffelende

Review: „The Good Doctor“ – Staffel 5

Mini-Spoiler
18. September 2022, 18:11 Uhr
Mini-Spoiler
Michael
18.09.22

Wer die bisherigen vier Staffeln von „The Good Doctor“ verfolgt hat, der hat festgestellt, dass das Kernteam im San Jose St. Bonaventure Hospital so eine Art Familie geworden ist. Jede:r ist für die anderen da, man kann sich aufeinander verlassen. Das bedingt natürlich auch, dass das Hospital etwas anders geführt wird als normal, und möglicherweise nicht immer wirtschaftlich. Als mit der neuen Leiterin Salen Morrison ein anderer Wind in die Einrihtung hineinweht, wird’s für alle ungemütlich – sogar für uns Zuschauer:innen.

Dass mir das Konzept und die Figur nicht gefallen, hatte ich schon in meinem Review zu den beiden Auftaktfolgen mitgeteilt (hier geht’s zum Review). Ich hatte ja am Ende schon gesagt, dass ich einfach hoffe, dass Salen Morrison nicht allzu lange dabei sein wird. Und tatsächlich, nach etwa der Hälfte werden wir dann doch erlöst.

Bis dahin lassen wir allerdings einige Nerven, weil Salen Morrison als Figur ziemlich anstrengend ist und ihre Art und Weise, das St. Bonaventure zu führen, nicht das ist, was wir uns als Zuschauer:innen gerne wünschen oder lieber sehen würden. Der Krankenhausbetrieb wird für Salen Morrison zum Business, und da werden Entscheidungen getroffen, die nicht immer zum Wohle des Patienten sind oder die unserem Ärzteteam Gewissensfragen stellen.

Das ist auf der einen Seite zwar ganz spannend, weil es diesen Dissens zwischen unbedingter Fürsorge für alle Patienten und wirtschaftlichem Handeln ziemlich gut herausarbeitet. Da spielen dann natürlich auch viele Charaktereigenschaften der handelnden Personen mit hinein, die sich in diesem neuen System zurechtzufinden versuchen, gemeinsam mit Salen Morrison den Weg gehen wollen oder aber auf Widerstand aus sind. Im Vorfeld hätte man dast schon erraten können, wer welcher Seite zuzuordnen ist.

Die Serie setzt in dieser Phase aber noch andere Akzente: Sie spielt mit dem Autismus von Shaun, den Salen Morrison als Werbeelement einsetzen möchte, und Shaun muss sich fragen, ob das für ihn so passt. Natürlich helfen ihm die Erfahrungen aus seinen gerade aktuellen Fällen wie gehabt dabei. Die Serie nimmt im Zusammenhang mit dem Autismus auch die Frage auf, wie weit Medien gehen können – und heutzutage wollen. Shaun und Lea sollen eine Art Reality-Doku zu ihrer Hochzeit drehen lassen, die natürlich auch Shauns besondere Eigenschaften zeigen soll, aber auch die besondere Beziehung der beiden. Es zeigt sich bald, dass das, was man sich wohl allgemein unter Traumhochzeit vorstellt, nicht das ist, was die beiden wollen.

Das Thema Hochzeit steht mir dann in der Staffel zu sehr im Vordergrund. Es nimmt mal mehr, mal weniger Raum ist, wäre für mich als weitere durchgehende Geschichte gar nicht notwendig gewesen. In beiden Strängen ist aber Dr. Glassman unschlagbar, insbesondere bei seiner Flucht nach Montana, wenn ein:e Krankenhaus-Mitarbeiter:in nach der anderen bei ihm landet, um ihn um Rat zu fragen, zum Widerstand zu animieren und ihn zum Zuürckkehren zu bewegen versucht. Richard Schiff als Glassman-Darsteller macht das hier wirklich wunderbar und spielt den Arzt wirklich hervorragend.

Zwischendurch befürchtet man immer, dass auch er sich aus der Serie verabschieden könnte. Denn damit wäre es ja nicht der Erste: Staffel 5 ist ja nicht mehr mit dem kompletten Team an den Start gegangen: Dr. Neil Melendez hatte ja wenigstens noch zwei Gastauftritte in Staffel 4, aber am Ende der Staffel schied ja dann überraschend mit Dr. Claire Browne ein Hauptcharakter aus – schade, sie fehlt auch direkt in den ersten beiden Folgen der neuen Staffel, wie ich finde. Kleine Überraschung am Ende: Claire kehrt am Staffelende für einen Gastauftritt zurück, und man merkt sofort wieder, was für ein Gewinn für die Serie dieser Charakter ist.

Ansonsten muss man sagen, dass dieses Mal auch einige schwächere Folgen dabei waren, die in der Gesamtzahl von 18 Folgen vielleicht nicht ganz so auffallen, in dieser Staffel aber besonders schwach waren. Ich denke da an Folge 14, in der das Team Halluzinogene zu sich nimmt, was für eher peinliches Chaos sorgt. Mit anderen Folgen versucht man fast krampfthaft, aktuelle Themen mit in die Serie hineinzuziehen. Dr. Asher Wolke religiöse Erziehung und dessen Homosexualität zum Beispiel, oder auch die Themen Biohacking und Start-Ups. Das finde ich alles wichtig, ist hier aber sehr bemüht und gelingt leider nicht wirklich. Dafür sind auf der anderen Seite ein paar charmante Einfälle dabei, wie zum Beispiel Episode 15 mit einer Frau, die an einer eisernen Lunge hängt. Das ist schön erzählt und ganz gut inszeniert.

Am Ende setzen die Autor:innen einen starken Cliffhanger, der die Fans der Serie fürchten lässt, dass der Abschied einer weiteren Hauptfigur droht. Bis wir das erfahren, müssen wir uns noch etwas gedulden und blicken auf eine insgesamt durchwachsene Staffel zurück die dramaturgisch und erzählerisch ein paar Schwächen hatte, aber natürlich immer noch einen gewissen Charme mitbringt. Auch deswegen freue ich mich neben der Cliffhanger-Auflösung auf Staffel 6.

Bilder: ABC

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