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Eine Theorie

Serien sind das neue Kino: am Beispiel von „Mr. Robot“ erklärt

Mini-Spoiler
5. Januar 2020, 12:51 Uhr
Mini-Spoiler
Maik
05.01.20

Dass ich „Mr. Robot“ verdammt super fand, konntet ihr ja bereits meinem Jahresrückblick und vor allem meinen Rezensionen zur finalen Staffel der Serie entnehmen. YouTuber Randall the Vandal fand „Mr. Robot“ auch ganz gut und hat das Format von usa Network und Serienschöpfer Sam Esmail als besonderes Exempel für eine Theorie hergezogen: „TV is the New Cinema“. Das ist der Titel des unten eingebundenen Video Essays.

Im Video geht er zu Anfang und Ende eher allgemein auf den neuen Stellenwert und Qualitätssprung von Fernsehserien ein, mittendrin folgt aber viel zu „Mr. Robot“ – auch mit Szenen aus der letzten Staffel. Da Randall hier auch einige der richtig starken Konzeptfolgen umschreibt, wird einem hier ein bisschen die Überraschung genommen, sollte man sie bislang nicht gesehen haben. Inhaltlich spoilert es dagegen recht wenig. Also wie so oft: Anschauen auf eigene Gefahr!

„While Hollywood goes creatively bankrupt in order to ensure profits, TV shows like Mr. Robot keep the spirit of cinema alive by taking risks and wowing audiences with boundary pushing stories.“

Meine Meinung: Zu Zeiten von „LOST“ hat man damals noch von den ersten „Superserien“ geredet. Davor waren Serien eher noch als Fernseh-Billigware verschrien. Ich meine, selbst der Fernsehfilm musste vor den großen Kinofilmen zurückstecken, und selbst der war noch besser produziert als billige Sitcoms, die es allerortens zu sehen gab. Aber „LOST“ war anders. Es hatte ein großes Produktionsbudget, eine komplexe Handlung und hat einen Riesen-Hype ausgelöst. Der Sprung war geschafft. Serien wurden insgesamt hochwertiger, das Stigma verkleinerte sich, so dass hochrangige Hollywood-Darsteller sich die Blöße gaben, bei einer plumpen TV-Show mitzumachen. Ein Kevin Spacey damals mit einer Hauptrolle in „House of Cards“ war total spektakulär. Heute, nur wenige Jahre später, ist das Usus.

Aber kommen wir zu Randalls These. Sind Serien das neue Kino? Hinsichtlich der Nutzungsweise natürlich in keinster Weise. Kinofilme sind noch immer die großen Highlights, die man sich gemeinsam möglichst schnell nach Release anschaut. Oder eben das allgemeine Highlight-Erlebnis, mit einem großen Screen und Popcorn – man gönnt sich ja sonst nichts. Aber ja, Hollywood ist langweilig geworden. Scheut das Risiko. Lieber die x-te Fortsetzung, die mit Gewissheit ordentlich Kohle einbringt, als ein experimentierfreudiges Neuwerk, das nur schwer zu bewerben ist. Das könnte aber auch am Nutzungsverhalten von uns Zuschauern liegen, die eben nicht mehr „einfach so“ ins Kino gehen, wenn sie sich nicht sicher sind, dass sich die 15+ Euro auch lohnen. Da spielen sicher auch IMDb oder Blogs wie seriesly AWESOME mit rein, die vorab sagen, ob das überhaupt taugt. Von illegalen Streams und Downloads ganz zu schweigen. „Das reicht mir, wenn der mal im Fernsehen läuft“ ist ein häufig genannter Satz, wenn es um Nicht-Spektakel-Filme geht. Fernsehbildschirme sind mittlerweile ja auch recht groß und teils mit schärferem Bild als im Kinosaal.

Bezüglich der Experimentierfreudigkeit kann man Randall aber denke ich durchaus Recht geben. Da trauen sich vereinzelte Serien jetzt mehr. Das liegt aber eben auch am Qualitätssprung, den ich eingangs meines Exkurses hier erwähnt hatte. „LOST“ war damals mehr oder weniger einzigartig, aber es folgte eine allgemeine Qualitätssteigerung im Genre Serien. Wie sticht man dann da heute noch raus, wenn alle ein Mindestmaß an Cinematography beherrschen, jeder Cast mit bekannten Namen gespickt und jedes Drehbuch zumindest auf gehobenem Niveau geschrieben ist? Richtig: Wagnis. Mit dem Anderssein. So war es schon immer. Heute trägt es halt die für uns Zuschauer tollen Blüten, dass das auf absolutem Spitzenniveau passiert. Klar kann das mal nach Hinten losgehen, aber bei den X neuen Serien, die Woche für Woche auf uns einprasseln, schaffen es so auch die kleinen Perlen, große Bekanntheit zu erlangen. Und uns an die Sofakante zu fesseln. Stunde um Stunde, Jahr für Jahr. Wenn wir mit unseren Figuren mitleiden, mitfreuden und mitleben. Und gerade da haben Serien dem Kino schon lange etwas voraus. Sie schaffen Begleiter fürs Leben und nicht nur für 2-4 Stunden (inklusive nerviger Klo-und-Getränke-holen-Pause).

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