TV-Aufreger der Woche: Paramount+ streicht deutsche Produktionen

Eine gewisse Euphorie war spürbar bei deutschen Produktionsgesellschaften, als es hieß, dass Paramount mit seinem Streamingdienst Paramount+ nach Deutschland kommen würde – und Eigenproduktionen in Deutschland produzieren lassen wollte. „Kohlrabenschwarz“ ist dabei ein gutes und erfolgreiches Beispiel. Doch jetzt macht sich Ernüchterung breit: Laut einem Beitrag von DWDL werden die deutschen Produktionen eingestampft, viele lokale Produktionen sind auch schon aus Paramount+ entfernt worden. Das kennen wir schon aus dem vergangenen Jahr von Sky – bei dem Streamingdienst wird ebenfalls in Sachen deutscher Eigenproduktionen massiv gekürzt.

Deutsche Produktionen bei Paramount+? (Demnächst) Fehlanzeige!

Hintergrund ist laut DWDL ein Townhall Meeting von Paramount+ Chef Bob Bakish, der die Mitarbeitenden informierte, dass man massiv sparen müsse. Die Idee: Nationale Produktionen, die mutmaßlich nicht aus globaler Sicht nicht viel einbringen, werden eingestellt, dafür konzentriert man sich eher auf die großen Franchises – im Fall von Paramount eben auf „Star Trek“ oder „Yellowstone“ – also US-Serien, die mehr Erfolg versprechen.

Laut DWDL gehören die für 2024 konkret angekündigten Serien „Turmschatten“ und „Zeit Verbrechen“ sowie „Miss Fallaci“ aus Italien zu den Streichkandidaten, obwohl sie bereits fertig produziert oder in der Produktion weit fortgeschritten sind. „Zeit Verbrechen“ soll auf der Berlinale Weltpremiere feiern – doch wo die auf dem gleichnamigen Podcast basierende Serie dann regulär zu sehen sein wird, ist nach der Entscheidung von Paramount unklar, heißt es bei DWDL. Schon veröffentlichte deutsche Serien wie „Kohlrabenschwarz“, „A Thin Line“, „Die Chemie des Todes“ oder „Der Scheich“ sind bereits nicht mehr bei Paramount+ zu finden und dürften demnächst als Lizenzprodukt in einem der anderen Streamingdienste auftauchen – so könnte Paramount noch Geld einnehmen mit diesen Produktionen.

Damit wird’s für nationale Produktionsgesellschaften definitiv nicht leichter. Die Euphoriewelle nach den Aufträgen großer Streamingdienste dürfte weitgehend abgeebbt sein.

Bilder: Paramount