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Interview mit Lucia Haslauer zur neuen Webserie von "ZDF Quantum / Das kleine Fernsehspiel"

Provokation, Frustration, Innovation: Familie Braun

ACHTUNG: SPOILER !!
5. Februar 2016, 14:00 Uhr
SPOILER !!
Michael
05.02.16

Hintergrund: Stimmen zur Produktion

Familie Braun

Produzent Uwe Urbas: Wir sind täglich auf der Suche nach Geschichten und Charakteren, die uns fesseln und faszinieren, denen wir in einem Spielfilm oder einer Serie folgen wollen. Häufig landen wir bei immer widerkehrenden Berufsbildern, Konstellationen und Charakteren. Ärzte. Anwälte oder Polizisten. Selten spiegeln sie die Lebensrealität in Deutschland wieder, müssen zwingend hier und heute erzählt werden. Im Gespräch kamen Autor Manuel Meimberg und ich auf eine solche Konstellation zu sprechen: zwei Männer und ein Baby. Meine spontane Reaktion war: das interessiert doch keinen. Es sei denn, die Männer sind Nazis und das Kind ist schwarz. Uns war sofort klar, das müssen wir erzählen. Im Netz. Als Webserie.

Regisseur Maurice Hübner: An ‚Familie Braun‘ hat mich die Herausforderung gereizt, in einem ungewöhnlichen Format arbeiten zu können. Kurz und knackig, lässt es sich kaum in eine Genreschublade stecken. Diese Freiheit gibt unglaublichen Raum für viele Möglichkeiten des Erzählens. Klischees an manchen Stellen bewusst zu bedienen und sie an anderen konsequent zu vermeiden – das war ein wichtiger Bestandteil unserer Vision. Sich dem Thema Rechtsradikalismus und Fremdenhass mit schwarzem Humor zu nähern, ist für mich genau der richtige Weg, um die Brüchigkeit und den Stumpfsinn einer Ideologie zu entlarven, die besonders in letzter Zeit wieder allgegenwärtig ist. Durch das Zusammentreffen der ungewöhnlichen Figurenkonstellation des schwarzen Mädchens Lara und der beiden Neonazis Thomas und Kai, lässt sich in meinen Augen wunderbar ein wichtiger Zusammenhang erzählen: Hass und Angst entsteht fast immer nur dann, wenn man konsequent vermeiden will, sich nicht mit dem Fremden auseinanderzusetzen. Wenn man keinen Kontakt, keine Annäherung schafft. Genau diese Konfrontation findet durch die Prämisse unserer Geschichte statt und deckt in Sekundenschnelle auf, wie schnell einem die Möglichkeit zu hassen und zu hetzen genommen wird, wenn man beginnt, das Fremde kennen und lieben zu lernen.

Autor Manuel Meimberg: Die Konstellation zwischen Lara, Thomas und Kai ist bewusst metaphorisch vereinfacht und satirisch überhöht, das liegt schon an der Prämisse. Aber die Geschichte hat einen zweiten Fokus: Die Beziehung der beiden Jungs. Während rechtes Gedankengut etwas ist, das – zum Glück – nicht jeder nachvollziehen kann, ist Freundschaft universell. Thomas spürt, dass er Kai als Freund verlieren wird, wenn er sich auf seine Tochter einlässt. Und stellt sich und dem Zuschauer damit die Frage: Wie echt kann eine Freundschaft sein, die nur auf leeren Ideologien basiert?

Familie Braun

Hey, den kenn‘ ich doch? Kooperation mit YouTubern

Das Projekt ist als Web-Serie entstanden und wurde mit Unterstützung einiger Webvideoproduzenten aus dem Verein 301+ produziert. Neben dem Hauptcast sind einige bekannte YouTuber in kleinen Gastrollen zu sehen: Florian Mundt (LeFloid), Max Krüger (Doktor Froid), Rick Garrido und Steven Schuto (Space Frogs), Zhong To und Florian Balke (CuBirds). Elisa Tölle (alive4fashion) unterstützte die Ausstattung, genau wie Marie Meimberg, die außerdem gemeinsam mit der Band „Fewjar“ (Jako Joiko und Felix Denzer) sowie Marti Fischer (theclavinover) und Max Krüger (frodoapparat) Teile des Soundtracks beisteuerte.

Familie Braun

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Ein Kommentar

  • „Dass er sich ab sofort um Lara kümmern muss. Sie selbst könne das nicht mehr, da sie abgeschoben werde“

    Also lesen tut sich das arg unglaubwürdig. Eine Mutter die ihr Kind bei zwei wildfremden Nazis zurücklässt ohne schwer psychisch gestört zu sein? Eine Abschiebung bei der sich niemand um den Verbleib des Kindes Gedanken macht? Klar das Setting ist charmant, aber der Weg dahin klingt arg nach „was nicht passt, wird passend gemacht“.


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