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Plagen der Seriengeschichte #12

Hassiker der Woche: House of Cards

ACHTUNG: SPOILER !!
5. November 2017, 12:17 Uhr
SPOILER !!
Jessie
05.11.17

Ich habe lange über die zweite Serie nachgedacht. Weil die erste ganz klar war. Da war der Hass noch frisch auf American Gods. Da gab es keine Frage. Nach den vier Folgen von American Gods wusste ich, ich würde diese Serie NIE wieder gucken oder jemals loben. Nein! Nein! Nein!

Und es gab viele andere schöne Beispiele für Hassiker. Auch unschöne, die ohne wirkliche Argumente waren und eine meiner favorisierten Serien kritisierten. Aber so ist das eben. Denn wir lassen jedem seine Meinung. Denn dafür ist diese Kategorie da… Für pure Emotionen ohne „Wenn und Aber“…(auch wenn mir da nicht jeder Supernatural-Fan zustimmt ;) )

Und hier beginnt der Hass…

Aber genug von den anderen. Zurück zu meinem Hass. Es gibt einige Serien, die ich direkt wieder aus meiner Watchlist verbannt habe oder nie rein gelassen habe. Und falls es diese Rubrik in den nächsten Monaten noch gibt, teile ich sie natürlich gerne mit Euch. Ich bin da nicht so. Großzügig wie immer. Denn es gibt einige Serien auf meiner Hate-Liste.

Aber mein heutiger Hassiker ist sehr aktuell. Ganz frisch noch. So aktuell, dass ich ihn Anfang der Woche noch in meinem Durch die Woche mit… empfohlen habe…

Na, findet Ihr es?

Aber so schnell kann es sich ändern. So schnell kann aus Liebe Hass werden. Aus Interesse Gleichgültigkeit. Es braucht nur weitere vier Folgen der neuesten Staffel.

Doch warum hasse ich House of Cards? Sie ist großartig produziert, hat namenhafte Schauspieler (wenn wir die aktuelle Hintergrundgeschichte des männlichen Hauptdarstellers mal ignorieren – wovon ich dringend abraten möchte! Aber dieses Thema würde hier den Rahmen sprengen. Und unweigerlich zu richtig viel Hass führen…) und eine sehr gute Story. Es ist eben Hollywood. Mit einer Prise Apple. Oder etwas mehr.

Aber was ist es? Was macht diese scheinbar fantastische Serie so katastrophal?

Am Anfang macht es Knall-Bum-Peng…

Es ist wie mit einer dieser Beziehungen. Am Anfang macht es Knall-Bum-Peng. Überall Feuerwerk. Schnelles Tempo. Alles lodert. Die Spannung treibt das Blut in die Adern. Das Herz rast. Und man kann nicht aufhören. Die Nächte werden zum Tag. Man ist müde, aber voller Adrenalin.

Und ganz langsam und sanft schleicht sie sich ein. Die Langeweile. Das Gefühl, das alles schon einmal erlebt und gesehen zu haben. Und irgendwie bleibt alles gleich. Nur auf anderen Ebenen. Und ohne die anfängliche Spannung. Der Reiz ist weg. Die sprichwörtliche Luft ist raus.

Es sind immer die gleichen Gesichtszüge. Die gleichen Pläne. Die gleichen Posen. Die gleiche kalte Marionetten-Frau, die sich ohne jede Menschlichkeit bewegt. Der gleiche skrupellose Mann. Frank und Claire eben. Claire und Frank.

Was habe ich die Serie am Anfang gefeiert… Die ersten zwei Staffeln. Immer noch eine Folge… Es war ekelig. Es war gruselig. Es war unschön – die beiden mit ihren perfiden Plänen. Man fühlte sich mitschuldig. Ekelte sich vor ihnen. Und auch ein bisschen vor sich selbst. Einfach nur fürs Zuschauen. Und verstand einfach nicht, warum keiner um sie herum etwas merkt? Warum alle mitmachen? Sich einschüchtern lassen? Und nach zwei eigenartigen Toden nicht ein paar Fragen mehr gestellt werden?

Und dann wurde Frank Präsident! Alles, was ab der ersten Folge geplant wurde, schien aufgegangen. Es hatte funktioniert. Er hatte es allen heimgezahlt.

Punkt. Aus. Ende.

Leider nein. Es ging weiter. Und das eigentliche Drama begann.

… und dann kommt die Langeweile…

Es startete mit Kampagnen-Kram. Er will nicht wiedergewählt werden. Er will wiedergewählt werden. Alle anderen Kandidaten werden aus dem Weg geschafft. Er wird durchschaut. Bekommt Gegenwind. Reporter, die er nicht zum Schweigen bringen kann. Wird angeschossen.

Alles ganz nette Dramatik. Aber nix Neues. Alter Hut. Schnee von gestern.

Und dann verlieren wir uns in der Langeweile der vierten und fünften Staffel. Claire – einst war sie noch weiblich, zärtlich, verletzlich und menschlich gemeinsam mit Adam – baut eine unglaubliche Mauer aus Stahl und Eis um sich auf. Zwischen dem hier und jetzt wollte sie Frank eigentlich verlassen – aber das scheint weit in die Vergangenheit gerückt zu sein. Jede Emotion wurde zubetoniert mit dem Wunsch nach Macht. Sie ist kaum noch ein Mensch. Mehr nur eine Porzellanpuppe. Mit schönen, neuen Brüsten.

Und Frank. Frank war nie nett. Pflasterte seinen Weg seit jeher mit Leichen. Lässt alles und jeden zurück. Kennt keine Freunde. Keine Liebe. Will nur gewinnen. Will Macht. Und ist dabei cholerisch und jähzornig wie ein kleiner Junge. Was jeden kleinsten Funken Respekt direkt wieder erlöschen lässt.

Aber seien wir doch mal ehrlich – Wer beneidet diese beiden um ihre Beziehung? Wer möchte gerne mit ihnen tauschen. Nun ja – ich definitiv nicht.

…und bleibt bis zum Schluß.

Das Finale der vierten Staffel war noch ein kurzer Grund zur Hoffnung. Der Atem stockte kurz. Die Neugier auf die fünfte Staffel war geweckt. Und versandete direkt mit den ersten Folgen…

Es dümpelt so vor sich hin. Frank wird wohl nicht mehr gewählt.
Oder doch?
Oder nicht?
Oder doch?
Oder nicht?
Ich weiß es nicht. Denn die letzten zwei Folgen zeigen den Wahltag. Und kein Resultat. Und ab dann war auch mir meine Zeit zu kostbar. Dann doch lieber die Gebrauchsanweisung vom Herd auf schwedisch lesen, als noch eine weitere Folge über diese spannende gähn-langweilige Wahl zu sehen…

Denn ab jetzt ist es mir egal. Es wurde künstlich Spannung aufgebaut, die nicht notwendig war. Und erinnert mich damit stark an die letzte Staffel How I met your mother, in der die Hochzeit von Barney und Robin über diverse Folgen künstlich in die Länge gezogen wird.

Das hat nichts mit Spannungsaufbau zu tun. Oder mit leiser Erzählweise. Es ist schier und einfach die immer gleiche Geschichte nochmal und nochmal erzählt. Ausgeleiert. Wie ein alter Kaugummi. Durchgekaut. Schmeckt jetzt einfach fade…

Hass, Ärger und Wut!

Und das ärgert mich. Und zwar so richtig. Das lässt mich aber wiederum nicht hassen. Aber an den Pranger stellen und fragen: Warum? Warum hat diese anfangs doch brilliante Serie so schlechte Drehbuchautoren? Weil Kevin Spacey zuviel Geld will? Oder weil Robin Wright und Kevin Spacey mit produzieren? Warum hat man die Kurve nicht bekommen? Warum sitzt man zusammen und sagt: Ich habe eine Idee: Frank und Claire krempeln wieder alles um, stricken Intrigen und alle sind gegen sie! Und irgendjemand sagt – genial! So machen wir’s! Während alle anderen am Tisch ein kreatives Nickerchen halten. Die Serie trägt sich schließlich selbst.

Falsch!

Keine Serie kann diese Arroganz und Selbstverliebtheit tragen. So viele Serien sind mit katastrophalen Storylines den Bach runtergegangen. Oder haben sich in der Langeweile verloren. Oder verzettelt. Bis nur noch der Name der Serie blieb…

Mir ist es egal. Ja, tatsächlich ist es mir sehr egal. Und das ist schlimmer als Hass. Soviel schlimmer als Hass. Fragt Eure Ex-Freundin. Gleichgültigkeit kommt nach der Wut. Mich interessiert es nicht, wie es weiter geht. Ob sie gewinnen, ob sie verlieren… Ob sie zusammen bleiben, ob sie sich die Haare wieder dunkel färbt… Es ist mir einfach egal.

Diese Serie hat jede Spannung – jeden Reiz verloren.
Es ist vorbei. Wie bei einer dieser Beziehungen.

Schade, schade, schade…

Und es bleibt nur ein bitterer Nachgeschmack und der Wunsch, man hätte mit seiner Zeit etwas Sinnvolleres angestellt.

2 Kommentare

  • Sehe ich ganz genauso und jetzt will man die Serie womöglich sogar ohne Kevin Spacey weiterführen?! Da erliegt Netflix leider den gleichen Mechanismen wie die Verantwortlichen der hundertsten „Big Bang Theory“ oder Walking Dead Staffel, wo auch längst alles auserzählt ist.

    • Da schauen wir mal, wie es weitergeht. Ohne Kevin Spacey ist die Serie doch leer. Und wenn sich die Vorwürfe gegen ihn bewahrheiten, dann will auch niemand die Serie mehr sehen… Denke ich.
      So oder so – die Geschichte ist erzählt. Schauen wir andere gute Serien!


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