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Most people have a moral compass. But compasses can break.

Review: Broadchurch S03E01 – Episode 1

Mini-Spoiler
6. März 2017, 15:15 Uhr
Mini-Spoiler
Tobias
06.03.17

In der letzten Woche startete bei ITV die dritte und letzte Staffel von „Broadchurch“ mit David Tennant als Alec Hardy und Olivia Colman als Ellie Miller. Eine finale Staffel, die bei mir unter besonderer Beobachtung steht. Denn nach der ersten und grandiosen Staffel war ich umso enttäuschter von der 2. Staffel. Das man sich zum überwiegenden Teil der Zeit mit der Gerichtsverhandlung zu den Vorfällen aus der ersten Staffel beschäftigt, hat mir überhaupt nicht gefallen. Dadurch rückte der durchaus interessante neue Fall deutlich in den Hintergrund und damit auch Tennant und Colman. „Broadchurch“ ist nun mal keine Gerichtsserie sondern hat Kriminalfälle zum Inhalt und deswegen schaut man sich auch das Ermittlerduo Hardy und Miller an, weil sie das eben sehr gut können.

Wie dem auch sei. Im Vorfeld konnte man von allen Beteiligten lesen, dass die 3. Staffel eher wieder an die Premierenausgabe anschließen wird und von den Schauspielern einiges abverlangte. Insbesondere David Tennant betonte die Intensität des Falles, die ihn als Schauspieler mehr mitgenommen hat als er sich das vielleicht vorab eingestehen wollte. Große Worte, die ich zwar gerade aus dem Gedächtnis nieder schreibe aber so ähnlich von Tennant geäußert worden sind. Die Erwartungen waren also dann doch wieder groß.

Und was soll ich sagen, als, die Erwartungen wurden erfüllt. Gottseidank.

Handlung

Im Mittelpunkt der 3. Staffel steht dieses Mal die Vergewaltigung an eine Frau. Die Ereignisse sind ungefähr drei Jahre nach der 2. Staffel angesiedelt. Und Alec Hardy ist weiterhin in Broadchurch. Warum, wissen wir noch nicht. Für alle, die am Ende der letzten Staffel darauf gehofft hatten, dass er wieder mit seiner Frau zusammen kommen könnten nachdem der alte Fall aus seiner Vergangenheit im Finale der 2. Staffel endlich aufgeklärt werden konnte, denen sei gesagt, dass von Frau Hardy in der ersten Folge nicht viel zu sehen war.

Allerdings scheint Alec Hardy wieder ein normales Verhältnis zu seiner Tochter aufgebaut zu haben und wie es scheint, wohnt sie auch bei ihrem Vater.

Auch andere Gesichter aus den bisherigen zwei Staffel tauchten in den ersten 60 Minuten auf und auch die Latimers sind wieder mit von der Partie. Und auch wenn die Drehbuchautoren uns Zuschauer für eine kurze Zeit in dem Glauben lassen, dass die Familie weiterhin zusammen wohnt und sich Beth und Mark nicht getrennt haben – wir sehen sie bei einem Lunch im Garten und diskutieren die kommenden Klassenarbeiten der ältesten Tochter Chloe – so leben die Latimers doch seit einigen Jahren getrennt voneinander. Und auch die Ereignisse vor drei Jahren arbeiten weiterhin in ihren Köpfen und liegen weiterhin auf ihrer Seele. Und beide Elternteile gehen weiterhin anders mit dieser Tragödie um.

Mark hat beispielsweise mit der örtlichen Zeitungsherausgeberin eine Interviewreihe absolviert, aus der nun ein regionaler Buchhit geworden ist. Was Mark aber schon längst wieder bereut. Und Beth? Sie engagiert sich in einer Einrichtung für bedrohte, vergewaltigte und misshandelte Frauen. Wo sie demnächst auf Trish stoßen dürfte. Denn sie ist ihre nächste Klientin.

Und das Opfer der eingangs erwähnten Vergewaltigung und somit Fall der Staffel für Hardy und Miller. So schließt sich sozusagen der Kreis aus den ersten beiden Staffel.

Meinung

Was ein dramatischer Auftakt, welch Tragödie sich da vor unseren Augen abzeichnet. Und wie grandios vor allem Julie Hesmondhalgh als Trish spielt. Sehr eindrucksvoll. Beängstigend. In den ersten 20 bis 30 Minuten ist die Stimmung mehr als finster, niederschlagend und betrüblich. Neben dem sehr zurückhaltenden Spiel der drei Protagonisten der ersten Hälfte, also Tenannt, Colman und eben Hesmondhalgh fiel mir die wiederum sehr passende musikalische Untermalung der Handlung auf. Alles sehr ruhig und bedächtig.

In der ersten Hälfte hatte ich mehrmals einen Kloß im Hals so überzeugend empfand ich Julie Hesmondhalgh als Trish. Ebenfalls gelungen fand ich den Einstieg in die kriminalistische Arbeit unseres Ermittlerduos, was ich so aus der ersten Staffel nicht mehr in Erinnerung hatte. Mit größtmöglichen Respekt und Empathie versuchen Hardy und Miller ihre Arbeit zu machen. Es werden Spuren sichergestellt und erste Fragen und Vermutungen angestellt. Um dann nach ungefähr der Hälfte der Folge von vorne beginnen zu müssen, da Trish die Vergewaltigung erst zwei Tage später gemeldet hatte und ihre Klamotten zur Tatzeit ganz andere gewesen waren.

So beginnt nun die Ermittlerarbeit und wir haben auch schon die ersten Verdächtigen und für uns Zuschauer unklare Szenen am Ende der Folge, die wir keiner Person zuordnen können. Sehr wohl aber dem Fall.

Nach gefühlt zwei Minuten war ich wieder mit „Broadchurch“ versöhnt, ich bin da wohl etwas zu leicht zu haben. Es hat wirklich nicht lange gedauert bis die Serie mich wieder hatte. Und dies lag jetzt nicht in erster Linie an Tenannt oder Colman. Sondern vor allem an diesem bedächtigen aber hoch dramatischen Einstieg und der Stimmung, welche so ganz anders ist als die aus meiner Erinnerung an die 2. Staffel. Die Schwere der Tat lag von Anfang an über die gesamte Szenerie. Grandios geschrieben, grandios umgesetzt.

Was ich allerdings nicht so toll finde, ist, dass Beth natürlich Trish als neue Klientin erhalten muss. Da hätte es in meinen Augen vollkommen gereicht, wenn man Beth hier als passive Beraterin, da sie an ähnlichen Fällen mitgearbeitet hat und eben in derselben Einrichtung tätig ist, mit in die Handlung einbezogen hätte. Vollkommen nachvollziehbar und richtig finde ich die Trennung der Latimers, das wäre in meinen Augen nicht konsequent zum Staffelfinale der letzten Staffel gewesen. Und wie wir in der kurzen Szenen am Gartentisch sehen, haben beide Elternteile den Schmerz immer noch nicht verarbeitet. Wobei mir Beth da auf dem besseren Weg zu sein scheint. Ich denke, wir werden nicht umhin kommen, auch in der finalen Staffel eine gewisse Entwicklung in dieser Konstellation beobachten zu können. Kann ich bis zu einem gewissen Grade aber akzeptieren. Nur bitte lasst sie getrennt und sorgt nicht für ein Happy End. Die reale Welt hält nun mal nicht jedem die Hand.

Und Tennant und Colman? Beide haben immer noch diese Chemie der ersten Staffel und sind als Ermittlerpaar ein eingespieltes Duo, welches sich vertraut. Aber auch mal Konter geben kann, es fällt auch mal ein ernstes Wort. Und Humor. Es gab so zwei, drei Szenen und kurze Dialoge, die schon recht lustig waren weil sie eben so gar nicht in die sonstige Situation gepasst haben. Aber zum Verhältnis zwischen Hardy und Miller schon.

„Broadchurch“ hat es daher in meinen Augen geschafft, die unsägliche 2. Staffel vergessen zu machen und die Serie befindet sich anscheinend auf einen sehr guten Weg ein angemessenes und spannendes Serienfinale zu bekommen. Das freut mich auch persönlich, denn so kann man die Serie wieder ohne Bauchschmerzen empfehlen.

Bilder: ITV

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