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Arrrrrsteindruck

Review: Our Flag Means Death S01E01 – Pilot

Mini-Spoiler
4. März 2022, 12:12 Uhr
Mini-Spoiler
Maik
04.03.22

Gestern lief die neue Piraten-Comedy „Our Flag Means Death“ in den USA auf HBO Max an. Seit dem ersten Teaser zur Serie bin ich angefixt, der offizielle Trailer zur namhaften Produktion hatte meine Vorfreude noch intensivieren können. Jetzt gibt es also die ersten drei der insgesamt zehn jeweils rund halbstündigen Folgen zu sehen (leider ist noch nicht klar, wann und wo auch in Deutschland). Hier mein Ersteindruck zum Piloten, der unspektakulärer Weise den Titel „Pilot“ trägt. Das war es dann aber auch an lieblosen Belanglosigkeiten.

„Pirate‘s life, short but nice!“ (Barde Frenchie)

Wir schreiben das Jahr 1717 und befinden sich auf hoher See. Schreiben und Lesen ist vor allem unter Piraten nicht wirklich weit verbreitet, gut, dass es den aristokratischen Gentleman Stede Bonnet gibt! Der ist gebildet und möchte sich als Pirat versuchen. Auf einem Schiff, das in Ausstattung wie Besatzung ziemlich kunterbunt und exklusiv daher kommt.

Darunter finden wir unter anderem Kristian Nairn als John Feeney, der bereits wundersamen Eindruck dadurch schinden kann, mehrere Worte am Stück zu reden, hat der Darsteller doch in „Game of Thrones“ den eher wortkargen Hodor gespielt. Dafür hat er direkt mal einen eindrucksvollen Auftritt als er eine geschlossene Tür einbricht. Joel Fry (auch „Game of Thrones“, „You, Me and the Apocalypse“) singt ein bisschen vom melancholischen Piratenleben, Ewen Bremner („Trainspotting“) gibt gute Ratschläge, Nat Faxon („Die Conners“) schaut dumm aus der Wäsche und Guz Khan ist auch dabei.

Regie in dieser ersten Folge führt übrigens niemand Geringeres als Taika Waititi, der noch keinen eigenen Auftritt hatte, dafür aber aufzeigt, wie viel Qualität in der Inszenierung steckt. Die Bilder sind – nicht zuletzt aufgrund des cineastischen Breitbildformates – schön anzuschauen und die Sets wirklich aufwendig gestaltet.

„Aight, this is it! Places, everyone. Look scary!“ (Stede Bonnet)

Zur Handlung: Nachdem der Möchtegern-Pirat Stede Bonnet eindrucksleer sein Können im Entern von kleinen Fischerbooten unter Beweis stellt, bekommen wir seine weiche Hand im Umgang mit der Crew zu sehen. Die Mitarbeiter-Entwicklung in Puncto Soft Skills steht im Vordergrund, was wohl etwas der Zeit voraus und vor allem im falschen Berufszweig angesiedelt zu sein scheint. Im Zuge einer Näh-Stunde, bei der eine neue Flagge für das Schiff gefunden werden soll, kommt es zu ersten Meuterei-Plänen. Der Captain wird aber vorerst nicht umgebracht, weil er „Pinocchio“ und andere Bücher so schön mit verstellten Stimmen als Gute-Nacht-Geschichten vorlesen kann.

„Eye!“ (Captain Nigel Badminton)

Der „Augen-Befehl“ des britischen Kapitäns hat mir sehr gefallen und war ein schönes Beispiel für den abstrusen Humor in „Our Flag Means Death“. Es ist schon zu sehen, dass nicht nur das verpeilt-naive Treiben des „Strombergs auf See“ für diese Noten sorgt. Spontan wird die Crew royalisiert, damit man einer kleinen Verlegens-Lüge entkommen kann. Ein herrliches Setting, das gekonnt mit damaligen Gesellschafts-Problemen und dem Kontrast zwischen Royals und Piraten spielt. Dabei bekommen wir auch einige der herrlichen Flaggendesigns präsentiert („No more buttons, aghhhhh!“).

Interessant ist zudem noch, dass wir Rückblenden in die Kindheit von Stede Bonnet sowie dessen Leben vor dem Quereinstieg ins Piratenleben zu sehen bekommen. Das gibt der Figur Hintergrund und Motivation für das, was wir da beobachten dürfen.

Am Ende der Folge zeigt „Our Flag Means Death“ dann auch noch, dass die Serie deutlich mehr zu bieten hat, als abstruse Situationen und eindimensionale Gags. Nicht nur gibt es eine Überraschung, was den finstersten und fähigsten Piraten an Bord anbelangt, es gibt auch noch ein paar schöne Rückbezüge auf vorherige Elemente. So liest der Captain seiner Crew noch ein bisschen vor, ehe die Kamera auf den Hauptmast des Schiffes schwenkt, den alle Flaggendesigns der Crew schmücken. Awwww! Das demonstriert wunderbar, welch kuriose Herzlichkeit hier in die sonst so rauhe Piratenwelt gebracht wird.

Das war jetzt kein absolutes Feuerwerk der Originalität, aber mir hat der Auftakt sehr gefallen! In Sachen Humor kann das meiner Meinung nach noch zulegen, aber einige subtile Momente haben gesessen und ich mag, dass es im Vokabular und Gehabe einzelner (richtiger) Piraten dann doch ordentlich zur Sache geht. Insgesamt lebt „Our Flag Means Death“ natürlich vom Kontrast des dunklen Settings und der zarten Führung des Captains. Das wirkt schon anders als bei zum Beispiel „Fluch der Karibik“.

Den Schritt von 3,5 auf 4 Kronen bin ich dann letztlich doch noch hochgegangen, weil mir neben der abstrusen Handlung vor allem auch die Inszenierung gefallen hat. Die Bildgestaltung ist hochwertig, die Sets wirken ausgereift und alles besitzt eher Kino- denn TV-Qualität (begrenzt zwar, aber dennoch gut). Dazu haben die Entwicklungen am Ende der Folge gezeigt, dass man durchdacht an die Story geht, was mich auf spannende Entwicklungen und Überraschungen hoffen lässt. Ich freue mich jedenfalls darauf, weiter zu schauen und werde mit Sicherheit nach Abschluss der Staffel (Ende März) nochmal ein Gesamtreview einreichen. Bis dahin: frohes Entern!

Bilder: HBO Max

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