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Zurück nach Stars Hollow

Rewatch-Review: Gilmore Girls (S01E01) – „Pilot“

Mini-Spoiler
19. Februar 2023, 08:32 Uhr
Mini-Spoiler
Kira
19.02.23

„Alles auf Anfang“. Das ist nicht nur der deutsche Titel der ersten Episode der „Gilmore Girls“, es beschreibt auch mein Unterfangen, nochmal von vorne mit der Serie zu starten, sehr gut. Und ich bin ein bisschen aufgeregt. Denn ich hoffe, es ist nicht nur Nostalgie, die ich am Ende noch mit dieser Serie verbinde, sondern vor allem, dass ich die „Gilmore Girls“ nach diesem Rewatch noch mögen werde.

There she goes

Wie oft habe ich diese Szene schon gesehen? Und doch lief sie so lange nicht mehr über meinen Bildschirm. Passend zu dem Song „There she goes“ von The La’s wird die Pilotfolge der „Gilmore Girls“ mit einer kleinen Kamerafahrt eröffnet, die uns die 1779 gegründete fiktive Kleinstadt Stars Hollow vorstellt und mit der wir Lorelai folgen, wie sie uns durch die Stadt zu Luke’s Diner führt, einem der wichtigsten Schauplätze der Serie. Allein die Kombination aus der Musik, der Kamera und den schon jetzt zu spürenden Kleinstadt-Vibes hat mich sofort wieder abgeholt. Ich bin zurück in Stars Hollow. Und vielleicht gehe ich auch so schnell nicht wieder.

Motive

Es dauert auch nicht lange bis wir zu einem der zentralsten Themen der Serie gelangen: Kaffee. Die Kaffeesucht der beiden Protagonistinnen, Lorelai und Rory Gilmore, ist nicht zu übersehen – und soll sie auch gar nicht. Kaffee ist das Leitmotiv, um das wir von dieser Auftaktfolge an herumtänzeln und zu dem wir im weiteren Verlauf immer wieder zurückkommen werden. Für eine Kaffeeliebhaberin wie mich ist das ein sehr schönes Motiv.

„Please Luke. Please. Please. Please.“ (Lorelai)
„How many cups have you had this morning?“ (Luke)
„None.“ (Lorelai)
„Plus?“ (Luke)
„Five. But yours is better.“ (Luke)

Doch was mir noch viel besser gefällt und was auch in dieser Pilotfolge schon extrem viel Raum einnimmt, sind die popkulturellen Referenzen, die in fast jeder Szene platziert werden. Egal, ob es eine Anspielung auf Literatur, Musik oder Film ist, ob Zsa Zsa Gabor, Stephen King oder Macy Gray genannt wird: Die Referenzen, die ich direkt erkenne und zuordnen kann, unterhalten mich ungemein, und die, bei denen ich etwas verloren bin, bieten Anreiz, mich zu informieren und etwas dazu zu lernen.

„God! You’re like Ruth Gordon standing there with a tannis root. Make a noise.“ (Rory)
„Rosemary’s baby.“ (Dean)

Die Story & die Charaktere

In der Pilotfolge lernen wir auf sehr amüsante, aber vor allem irgendwie auch sehr natürliche Art alle wichtigen Aspekte der Welt der „Gilmore Girls“ und die wichtigsten Charaktere kennen: Lorelai ist sehr jung Mutter geworden und pflegt ein sehr vertrautes Verhältnis zu ihrer mittlerweile fünfzehnjährigen Tochter Rory. Lorelai arbeitet als Managerin im Hotel Independence Inn, in dem auch ihre beste Freundin Sookie als Chefköchin und ihr Kumpel Michel Gerard als Assistant Manager arbeiten. Das Verhältnis zu ihren Eltern ist extrem schwierig, eigentlich pflegen sie kaum Kontakt und sehen sich nur an Feiertagen. Doch als Rory an der Privatschule Chilton angenommen wird und Lorelai die hohen Gebühren nicht alleine zahlen kann, bittet sie ihre Eltern um Geld. Diese zahlen es unter der Bedingung, dass sie künftig eine größere Rolle im Leben ihrer Tochter und Enkelin spielen, was durch ein wöchentliches Freitagabend-Dinner und ein wöchentliches Telefonat verwirklicht werden soll.

Rory ist eine Musterschülerin, empfindet große Freude am Lernen und an Büchern und hat den großen Traum, einmal auf die Harvard University zu gehen. Im Mutter-Tochter-Gespann mit Lorelai wirkt sie häufig wie die Erwachsenere von beiden, auch wenn sich ihr Kaffeekonsum nicht unterscheidet. Rorys beste Freundin ist Lane, die unter ihren strengen koreanischen Eltern leidet und ein Doppelleben führt: Einerseits ist sie musikbegeistert, liebt den amerikanischen Lebensstil, Make-up und außergewöhnliche Kleidung, andererseits muss sie den Schein eines streng gläubigen Mädchens aufrecht erhalten, für das es völlig in Ordnung ist, von ihren Eltern mit einem von ihnen ausgewählten koreanischen Jungen verkuppelt zu werden.

In der Auftaktepisode lernen wir auch, dass Dean ein gerade neu nach Stars Hollow gezogener Junge ist, dem Rory direkt ins Auge fällt und der sofort hin und weg von ihr ist. Dass diese Faszination auf Gegenseitigkeit beruht, erschließt sich schnell, als Rory ihre Begeisterung für Chilton kurzzeitig verliert, da sie merkt, dass sie dann von dem gerade in ihr Leben getretenen Dean räumlich getrennt wäre. Neben kleineren Nebenfiguren ist auch Miss Patty schon ab der ersten Episode der „Gilmore Girls“ dabei – wichtig, denn sie kennt alle und weiß alles, was in dieser Kleinstadt so vor sich geht. Und natürlich lernen wir Luke, den Inhaber von Luke’s Diner kennen, der zu den beiden Protagonistinnen eine sehr vertraute Beziehung pflegt – wenn auch selbst immer in grummeliger Stimmung unterwegs.

Fazit

Wieder in das „Gilmore Girls“-Universum einzutauchen, hat mir sehr viel Spaß gemacht. Die Serie ist so unterhaltsam und witzig, ihre Charaktere sind liebenswert und schlagfertig, dass es sich ein bisschen wie nach Hause kommen anfühlt. Ich mochte an der Pilotfolge vor allem, wie die Figuren meist über längere Kamerafahrten eingeführt wurden, wie sie direkt Tiefe verliehen bekommen haben und Wünsche und Ziele der Charaktere spürbar wurden. Besonders amüsiert hat mich die Tatsache, dass Alex Borstein in der Auftaktfolge als unfreundliche, abgebrühte Harfenspielerin im Independence Inn aufgetaucht ist. Ich liebe sie als Schauspielerin, die wir in einer ähnlich einzigartigen, aber viel größeren Rolle auch in „The Marvelous Mrs. Maisel“ sehen können, einer Serie, die wie „Gilmore Girls“ ebenfalls von Amy Sherman-Palladino stammt. Und was die „Gilmore Girls“ auch schon mitbrachten: einen feministischen Ansatz, der von Beginn an erkennbar ist.

Für mich war dieser Ausflug pure Unterhaltung. Die Pilotfolge der „Gilmore Girls“ hat ein paar alte Gefühle wieder hervorgebracht, aber vor allem hat sie es sehr häufig geschafft, mich zum Lachen zu bringen und die eingebauten Referenzen zu feiern. Das fühlt sich einfach gut an. Sollte ich also viel öfter wieder schauen.

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