Heute muss ich mich mal in eine Richtung aufregen, die eigentlich nichts mit Serien zu tun hat: und zwar geht es um die Weltpolitik.
Die letzten Wochen waren hart. Donald Trump hat die Präsidentschaft in den USA gewonnen. Und auch wenn ein knappes Rennen vorhergesagt wurde, hätte ich nicht gedacht, dass Donald Trump, mit all dem, was er von sich gegeben hat und was er verbrochen hat, es schaffen würde. Dabei verblüfft und enttäuscht mich weniger, dass die Amerikaner erzkonservativ wählen, sondern eine Person, mit der man nicht mal befreundet sein möchte, selbst wenn er der letzte Mensch auf der Erde wäre. In diesem Unglauben, dass es tatsächlich geschehen ist, platzt die Ampel-Bombe. Wie wir jetzt wissen, lange von Lindner geplant, motiviert von Macht und nicht vom Wohle des Landes. Eine weitere Enttäuschung des menschlichen Verhaltens und Wesens.
2016 habe ich mich eigentlich eher gewundert, dass die fiktive, ominöse Serie House of Cards die Realität in Sachen Skandale und Machtspiele so schnell von der Realität überholt wurde. Und ich dachte, das wäre ein Ausrutscher. Aber jetzt sind wir wieder hier und man wird nichts ändern können.
Die Frage lautet deshalb: Wie kann man damit umgehen? Im Kleinen ist es, glaube ich, wichtig, sich im eigenen Geltungsbereich so zu verhalten, wie man es auch von der Spitze der Gesellschaft erwartet. Der Vorteil daran: Wer mit Rücksicht, Verständnis und dem Willen, es besser machen zu wollen, agiert, bekommt in den meisten Fällen dies auch zurück. Stichwort Reziprozität.
Die zweite Lektion ist, dass wir als Deutsche und Europäer endlich selbstbewusster unsere Belange vertreten müssen und dem Trubel um Trump aus dem Weg gehen sollten. Ich würde mich auch freuen, wenn der Trump-Wahn in den deutschen Medien abgebaut wird. Alles wurde zu Trump berichtet. Und ja, auch ich habe diese Meldungen selbst gerne gelesen – oft mit Schadenfreude und Kopfschütteln, aber ich habe sie konsumiert. Das Gefühl war nie gut, ein bisschen so wie Instagram-Doomscrolling. Stattdessen werde ich – und das gleiche erhoffe ich mir von der deutschen Medienlandschaft – mich mehr mit Innenpolitik und Europa auseinandersetzen.
Vielleicht sogar politisch engagieren? Eigentlich wäre das jetzt angebracht. Aber da muss ich dann doch ehrlich sein und Respekt vor den (guten) Politikern zollen. Einfach ist es nicht und es kostet viel Kraft.
Wie ist es bei euch? Verzweiflung, Resignation oder Jubel? Weil ihr ein ganz anderes Bild von der Lage weltweit habt?
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