„Zigaretten?“ – „Ich weiß.“ Wenn’s um wirklich schräge Dialoge geht, muss man in Police Squad!“ reinschauen – eine nur sechsteilige Comedyserie aus den 1980er Jahren mit Leslie Nielsen. Die Serie war die Basis für die später erfolgreichen „The Naked Gun“-Filme, ebenfalls mit Leslie Nielsen. Serie und Filme stammen aus der Feder des für Filme und Serien dieser Art bekannte Trio Jim Abrahams, David Zucker und Jerry Zucker („Top Secret!“, „Airplane!“, „Scary Movie 3-5“, „Hot Shots!“).
Man kann sich also auf jede Menge Slapstick und verrückte Einfälle einstellen. Im Mittelpunkt der sechs Folgen steht Polizist Frank Drebin – welchen Rang er hat, kann man nicht so genau sagen, weil sein Rang von Folge zu Folge munter wechselt. Drebin muss von Folge zu Folge einen Fall lösen – was ihm wie in den späteren Filmen mit jeder Menge Zufall, fremder Hilfe und eigenem Versagen der Täter gelingt. Was die Serie dabei so unterhaltsam macht, sind die wirklich witzigen Kommentare, Dialoge und Sprüche, bei denen vieles einfach wörtlich genommen wird. Und in jeder Folge wird einfach alles mit einbezogen – schon im Vorspann sind die ersten Gags versteckt, und der Ideenreichtum der drei Autoren macht auch vor dem Abspann nicht Halt. Im Vorspann zertrümmert Drebin mit seinem Wagen regelmäßig am Rand stehende Mülltonnen – in der Regel passt die Summe der Tonnen zur jeweiligen Nummer der Episode. In jedem Vorspann wird auch ein Gaststar angekündigt – der allerdings auch direkt im Vorspann schon stirbt. In jedem Vorsoann wird auch der Titel der Folge gezeigt, ein Sprecher nennt dazu aber einen ganz anderen Episodennamen – das wurde bei der Synchronisation ins Deutsche übrigens erst bei der DVD-Ausgabe gemacht.
Am Ende gibt’s jeweils eine Schlusspointe in Drebins Polizeirevier, und nach der Pointe erstarrt das Bild und die Texte mit den Beteiligten werden eingeblendet- ein zu der Zeit übliches Stilmittel in Krimiserien der 70er und 80er Jahre. Allerdings friert hier das Bild nicht wirklich ein, sondern Drebin und sein Partner Ed halten nur ihre jeweils letzte Bewegung. Im Hintergrund geht es einfach weiter. So kann ein Verdächtiger entkommen, als er merkt, dass alle stehen bleiben. Oder in einem anderen Abspann stürzt das ganze Polizeirevier – ohne das Drebin und Ed eine Mine verziehen.
Seriensteckbrief
Genre: Comedy
Laufzeit: 25 Minuten
Folgen (Staffeln): 6 (1)
Erstausstrahlung: 4. März 1982 auf ABC, 11. November 1994 auf Pro Sieben
Darsteller: Leslie Nielsen, Alan North, Ed Williams
Was mir an der Serie so gefällt sind die bereits erwähnten wirklich schrägen Ideen, dialogtechnisch wie von der Inszenierung her. Das wurde ja zumindest in dem ersten „The Naked Gun“-Film ja noch perfektioniert. Leslie Nielsen ist hier natürlich auch wirklich die perfekte Besetzung für den leicht trotteligen Polizisten, dem trotzdem immer das Glück des Tüchtigen zur Seite steht, um Fälle zu lösen. Nächstes Jahr wird die Serie zwar schon 35 Jahre alt, sie hat aber trotzdem nichts von ihrem Charme und Witz verloren – empfehlenswert für jeden, der auf Filme wie „Hot Shots!“ und eben „The Naked Gun“ steht, der sich aber auch so einfach mal kurz und knapp gut unterhalten lassen möchte.
Ich stimme voll und ganz zu – eine wirklich aberwitzige Reihe.
An unnützem Wissen anzumerken wäre noch, dass Nielsens Rolle in der Serie (zumindest in der deutschen Übersetzung) Dwebin genannt wird, während er in den späteren Filmen Drebin heißt.
Police Squad, rocking the mannequin challenge before it was cool.
Trackbacks
Autor:innen gesucht!
Neueste Beiträge
„Euphorie“: RTL+ produziert deutsche Adaption von „Euphoria“
„Ronja Räubertochter“-Serie: Deutschland-Start im Dezember 2024 (ARD Mediathek & Das Erste)
ZappGPT – Das KI-Serienrätsel (Folge 36)
Zufalls-Serientipp
Serientipp: Grace and Frankie
Aufreger der Woche
TV-Aufreger der Woche: Amazon wird bei Prime Video noch mehr Werbung zeigen
Partner
WERBUNG