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Am Flughafen Oslo gestrandet

Review: „Ein Sturm zu Weihnachten“ – Netflix-Miniserie

Mini-Spoiler
22. Dezember 2022, 09:09 Uhr
Mini-Spoiler
Michael
22.12.22

Derweil viele Weihnachtsserien-Fans immer noch auf eine 3. Staffel der Netflix-Serie „Weihnachten zu Hause“ warten, hat der Streamingdienst dieses Jahr eine neue Weihnachtsserie aus Norwegen in den Dienst gestellt, „Ein Sturm zu Weihnachten“. Dieses Mal ist es eine Miniserie, sechs Folgen mit 28 bis 35 Minuten Länge, mit jeder Menge Herzschmerz, großen Gefühlen und Happy-Ends. Eine Weihnachtsserie, wie sie eben klassischerweise sein sollte; zwar seicht, vorhersehbar und mal so gar nicht anspruchsvoll, aber trotzdem sehenswert, um in Weihnachtsstimmung zu kommen.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Ein Wintersturm legt den Flughafen Oslo lahm, nichts geht mehr. Die Passagiere und Mitarbeitenden sitzen fest, und so entwickelt sich unter den Gestrandeten ein Beziehungsgeflecht, das Serienschöpfer Per-Olav Sørensen, der auch „Weihnachten zu Hause“ geschrieben hat, sehr schön ausbreitet und am Ende wieder zusammensetzt. Dabei sind die einzelnen Beziehungen und Momente der Charaktere sehr schön inszeniert: Wir erfahren etwas über Person 1 – zum Beispiel Popstar Ida (gespielt von Elise Broch, die auch Hauptrolle in „Weihnachten zu Hause“ spielte), und derweil sie durch den Flughafen läuft, bleibt die Kamera an Person 2 hängen, zum Beispiel an Barkeeper Marius, gespielt von Jon Øigarden, und folgt diesem. Das geht dann immer so weiter, so dass wir es alle paar Minuten mit der nächsten Person zu tun bekommen. Die ersten beiden Folgen braucht Per-Olav Sørensen, um alle wichtigeren Figuren einzuführen, und derweil entwickeln sich schon die einzelnen Beziehungen untereinander. Die Wege zweiter Personen kreuzen sich, gehen wieder auseinander, beeinflussen sich hier und da.

Per-Olav Sørensen versucht, die Charaktere so unterschiedlich wie möglich zu gestalten, damit’s abwechslungsreicher wird. Dass er dabei bei der einen oder anderen Person etwas überzeichnen muss, um Unterschiede stärker herauszuarbeiten, liegt natürlich auf der Hand. Das ist auch nicht schlimm, sondern tut der Handlung eher gut. Ein paar Personen schaffen es auch nach draußen und erleben abseits des Flughafens ihre „Abenteuer“. Für meinen Geschmack wäre es nicht nötig gewesen, aus dem Ökosystem Flughafen auszubrechen – der liefert auch so ausreichend Spielfläche, so dass man sich das hätte schenken können. Überhaupt ist natürlich die Frage, wie viele Charaktere einer solchen Geschichte gut tun. Ein paar Personen weniger wären aus meiner Sicht auch okay gewesen, aber immerhin verliert man noch nicht den Überblick.

Im zweiten Teil der Serie geht’s dann um die Auflösung der Geschichten. Per-Olav Sørensen versucht, einige Geheimnisse der Charaktere aufzulösen, allerdings sind diese entweder sehr vorhersehbar oder so abstrus aufgelöst, dass man da schon ein wenig irritiert ist. Jetzt wirkt’s an einigen Stellen so, als sei der gesamte Plot eher weniger durchdacht und schnell am Reißbrett erdacht, weil Netflix kurzfristig noch eine neue Weihnachtsserie benötigte.

Ist aber alles nicht schlimm, einfach weil’s eine typische Weihnachtsserie sein soll, ohne großen Anspruch. Man kann sie gut weggucken und macht wohlwollend an der einen oder anderen Stelle einen Haken dran. Auch, weil die Darsteller:innen allesamt überzeugend sind (allen voran Jon Øigarden als Barkeeper Marius), und weil auch „Ein Sturm zu Weihnachten“ ein paar große Momente hat. Highlight ist sicher, wenn Dennis Storhøi als Arthur Berg kurz vor Schluss der Serie minutenlang „Over the Rainbow“ am Klavier der großen Flughafenhalle spielt und Per-Olav Sørensen dabei optisch nochmal alle Charaktere durchgeht. Hier nimmt er sich richtig Zeit, Dennis Storhøi spielen zu lassen – ein ruhiger, nachdenklich stimmender Moment, toll in Szene gesetzt. Und wirklich ganz am Ende kriegt mich Per-Olav Sørensen dann natürlich noch, wenn er zwei Akteure ins „Paris des Nordens“ reisen lässt – ins nordnorwegische Tromsø, wo auch ich unbedingt mal wieder hin muss. Ich vermisse es.

Bilder: Netflix

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