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Der Anfang vom Ende

Review: Haus des Geldes – Teil 5 (Ausgabe 1)

Mini-Spoiler
10. September 2021, 16:12 Uhr
Mini-Spoiler
Maik
10.09.21

Vor genau einer Woche kamen neue Folgen von „Haus des Geldes“ raus. Hat man kaum bemerkt, oder? Klar, Netflix hat die einverleibte Serie prominent auf den eigenen Kanälen gefeatured, aber man hatte bereits bei den Trailern zur neuen und letzten Staffel das Gefühl, dass das Interesse in der breiten Masse abgenommen hat. Das dürfte mit dem eher enttäuschenden vierten Teil der Serie zu tun haben, bei dem gerade zu Beginn viel Effekthascherei und In-die-Länge-ziehen zu ertragen war, ehe ein sehenswertes Ende den Gesamteindruck noch zu retten wusste. Jetzt gab es also den ersten Unterteil (offiziell „Ausgabe“) des fünften Teiles – mit gerademal fünf Folgen. Im spoilerarmen Review möchte ich euch sagen, was dabei wieder besser gemacht worden ist (einzelne Spoiler wird es geben, die kennzeichne ich aber entsprechend vorab bzw. verdecke sie, keine Angst).

Lagebesprechung. Lissabon ist wieder bei der Truppe und eigentlich läuft alles nach Plan. Naja, bis auf die Tatsache, dass Sierra am Ende der vierten Staffe- äh, ich meine, des vierten Teiles, beim Professor aufgeschlagen ist. Das hat zumindest mal zu einer interessanten Situation geführt, waren die Dieb:innen in der spanischen Zentralbank fortan auf sich allein gestellt. Mit der anfänglichen Dynamik hat das Produktionsteam durchaus gut umzugehen wissen. Gerade in den ersten Folgen wirkt vieles angenehm stringent und nachvollziehbar. Vermutlich auch, weil man erstmal auf unnötige und vor allem unsinnige Twists verzichtet hat. Die guten Wendungen waren ja DER große Star der ersten Staffel (also zwei Teile), fühlten sich später aber auferzwungen an. Twists einfach nur der Twists halber – das war schon immer eine schlechte Idee. In diesem Teil wird größtenteils darauf verzichtet, man scheint gelernt zu haben.

An manchen Punkten jedoch vielleicht etwas zu sehr. Ohne Dinge vorwegnehmen zu wollen, aber das Foreshadowing war teilweise unausstehlich aufdringlich. Ich meine, dass Helsinki was passieren würde, hat wohl jede:r von uns riechen können, oder etwa nicht?

Raub im Raub

Als angenehm empfand ich die Einbindung von Rückblenden. Die haben uns nicht nur die Möglichkeit gegeben, mit der ein oder anderen verstorbenen Figur konfrontiert zu werden, sondern haben auch gekonnt Charaktere feingezeichnet. Vor allem Tokio hat ordentlich das Fundament verziert bekommen, wobei der aus der Netflix-Produktion „Sense8“ bekannte Miguel Ángel Silvestre als Schauspiel-Partner zu sehen ist.

Aber allem voran hatte Berlin mal wieder seinen einschneidenden Auftritt. Um im Rahmen der zum einen sehr düster-gewaltigen Action-Lage ein bisschen Lockerheit entgegensetzen zu können, aber eben auch wieder einen gewissen Coup-Charme entfachen zu können, wurde einfach mal ein kleiner Raub inmitten des großen Raubes nacherzählt. Das war schon charmant gemacht (auch wenn über die Durchführbarkeit zumindest mal debattiert werden könnte…).

Hinten raus dann doch holprig inszeniert

Wirklich zum Nachdenken haben dann aber die Ereignisse der letzten beiden Episoden Anlass gegeben. Leider nicht aus Gründen der Vieldeutigkeit, nein, hier wurden meiner Meinung nach ein paar Fehler begangen. Sei es die Tatsache, wie absolute Militär-Ausnahme-Maschinen von militärisch zumindest mal weniger ausgebildeten Bankräuber:innen in Schach gehalten werden können, vor allem aber der zuvor nicht aufgefallene Küchenfahrstuhl. Da gab es einige Ungereimtheiten, die offenkundig zur Inszenierung der finalen Szenen zurechtgebogen worden sind. Ja, Spannung gab es eigentlich durchweg, aber erneut wirkte das nicht konsequent durchgezogen und vor allem allumfänglich durchdacht. Hier und da schießen Leute blind durch Wände und treffen wie sie wollen, an anderen Stellen wird x-fach irgendwo gegen geschossen oder das Feuer nicht mal eröffnet. Ne, das passt nicht immer zusammen.

Was man „Haus des Geldes“ noch immer lassen muss, sind die Charaktere. Weil diese einem mittlerweile derart ans Herz gewachsen sind, fiebert man noch immer mit – so viel Pathos da auch in einigen festgefrorenen Momenten auch fließen mag. Und man möchte eben wissen, wie es für unsere Truppe ausgeht. Und das schafft die Serie noch immer, dass man „nur noch eine Folge“ schauen möchte.

Man scheint sich auf einem neuen Niveau eingespielt zu haben. Und das, obwohl die Bewertungsparameter dieses Mal durchaus anders ausfallen, als in der enttäuschenden vierten Staffel. Die ganz großen Fehler bleiben aus, aber viele kleine nervige Dinge sowie ein meiner Meinung nach unnötig geschaffener Punkt am Ende schmälern meine Begeisterung. Es bleibt weiterhin kurzweilig mit vielen charmanten Momenten, dem einen oder anderen smarten Schachzug, wobei es dieses Mal deutlich weniger Genialität und eher Kriegs-Taktik zu sehen gibt. Das ist vielleicht auch der größte Nachteil, den sich „Haus des Geldes“ eingebrockt hat: Die Situation ist mittlerweile derart ins Extrem ausgeweitet worden, dass es sich wirklich wie ein Krieg anfühlt – und das leider viel zu lang und viel zu intensiv für die Anzahl an Leuten, die darin involviert ist. Das wirkt bisweilen wieder aufgeblasen und nicht ausgewogen genug erzählt. Man davon abgesehen, dass es immer wieder komisch erscheint, dass da zehn Räuber:innen einen gigantischen Gebäude-Trakt problemlos im Griff behalten können, aber das ist ein anderes Thema.

Teil 5 Ausgabe 2 – wann kommt das Serienfinale von „Haus des Geldes“?

Wer sich dieses neue Fünferpack bewusst aufspart, um alle letzten Folgen (oder gar die komplette Serie) am Stück zu schauen, braucht sich nicht mehr so lange zu gedulden. Ab 3. Dezember werden die allerletzten Episoden von „Haus des Geldes“ verfügbar sein. Ich erhoffe mir dann aber doch noch eine signifikante Steigerung.

Bilder: Netflix / Tamara Arranz

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