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Spoilerarmer Blick auf die Serie mit Seth Rogen und Rose Byrne

Review: Platonic (Apple TV+ Mini-Serie)

Mini-Spoiler
5. August 2023, 19:19 Uhr
Mini-Spoiler
Michael
05.08.23

Apple gönnt uns auf seinem Streamingdienst Apple TV+ mal wieder eine leichtere Komödie: „Platonic“ heißt sie, stammt von Francesca Delbanco und Nicholas Stoller (haben schon bei „Friends from College“ zusammengearbeitet) und hat Seth Rogen und Rose Byrne (haben schonmal zusammen in „Bad Neighbors“ gespielt) als Hauptdarsteller:innen. Aber derweil ich ja von Apples Comedy „Trying“ zum Beispiel ein großer Fan bin, ist „Platonic“ doch etwas oberflächlicher, vorhersehbarer, klischeehafter. Macht aber trotzdem auch an einigen Stellen Spaß. Und: Man identifiziert sich schnell mit den Hauptfiguren, was dazu führt, dass man bei den 10 Folgen dabei bleibt, weil man wissen will, was mit Will und Sylvia, den beiden Hauptfiguren, passiert.

Ich hatte „Platonic“ eigentlich viel weiter unten auf meiner Watchlist stehen, aber zwei knapp dreistündige Flüge in den Ferien passten einfach perfekt zu den etwas mehr als fünf Stunden „Platonic“: Mutmaßlich keine zu aufdringliche Handlung, der man konzentriert folgen muss, keine herausragende Optik, die man unbedingt auf dem Big Screen sehen muss, einfach seichte Unterhaltung, die einem die Zeit vertreibt. Insofern hat „Platonic“ meine Erwartungen voll erfüllt. Aber die zehn Folgen können wie gesagt ein bisschen mehr.

Zunächst einmal zum Inhalt: Sylvia führt eine normale Ehe mit einem erfolgreichen Mann als Anwalt, derweil sie Haushalt und Kinder als Tagesthema hat. Nicht ihr Traum, aber es hat sich einfach so ergeben. Tatsächlich ist sie auch Anwältin, hat die Karriere aber für die Familie sausen lassen. Eines Tages bekommt sie eine Nachricht, dass sich ihr ehemals bester freund Will scheiden lässt. Seit der Hochzeit hat Sylvia von Will nichts mehr gehört – sie hatte ihm damals von ihr abgeraten. Jetzt traut sie sich allerdings, wieder auf ihn zuzugehen, und man trifft sich halbwegs unverfänglich in einem Café. Sie entschuldigt sich für damals, er hingeben weist darauf hin, dass sie ja wohl Recht gehabt hätte. Das ganze Treffen artet aus in ein Hin und Her von Peinlichkeiten und unangenehmen Momenten und ist schneller vorbei, als man jetzt gedacht hätte.

Aber: Die beiden bleiben in Kontakt und sind schnell wieder auf einer Wellenlänge. Man kennt das ja mit besten freunden. Die kann man auch ruhig mal Jahre nicht sehen – beim ersten Treffen ist dann schnell wieder alles so wie früher. Der Kniff von „Platonic“ ist jetzt: Mit Will hat Sylvia wieder Spaß, kommt aus dem Alltag raus, kann ihre verrückte Seite ausleben lassen, die über Jahre geruht hat. Das merkt auch Sylvias Ehemann Charlie, der leicht eifersüchtig reagiert, vor allem aber Sylvias verrückte Seite ebenfalls wieder entdeckt, in die er sich damals verliebt hatte und de er jetzt auch vermisst hat. Ganz schön ist dann, dass „Platonic“ einfach alles in einen Topf wirft: Will und Sylvia haben Spaß, egal ob auf der Straße (ok, das Umtreten der e-Scooter nervt schnell) oder in Wills Brauerei-Bar; Charlie schleppt Will ins Stadion, und beide haben auch schnell zusammen Spaß (wobei das wirklich eines der Highlights der Serie ist), später sind alle in der Bar versammelt nd haben Spaß – da macht „Platonic“ viel richtig, weil da auch mal Unkonventionelles, Abgedrehtes passiert, was alles recht improvisiert und unkoordiniert wirkt. Klar ist auch hier manches platt, aber das ist dann nicht so schlimm wie die offensichtlichen einfachen Momente der Serie, wo auf billige Gags, Peinlichkeiten und vorhersehbare Klischees gesetzt wird. Unter letzterem leider die Serie tatsächlich dann auch ein bisschen und unterscheidet sie von durchweg ausgezeichneten Beziehungscomedy-Serie wie eben „Trying“ oder auch „Netflix‘ LOVE“.

Trotzdem hat auch „Platonic“ Momente, die einem in Erinnerung bleiben werden. Eben die Party aller in der Brauerei, dann aber auch Sylvias Versuch, ins Berufsleben zurückzukehren. Die Momente mit den jungen Kolleg:innen, die Rechtfertigungen bei der HR-Managerin, bei der Sylvia gar nicht versteht, dass sie gerade gefeuert wird, oder der Moment nach der Kündigung, wenn sie extra langsam durchs Büro geht oder dann schwebend in Slowmotion das Büro verlässt – richtig gut. Und zu alem gibt’s den passenden Soundtrack. Bei den übrigen Charakteren wird dann leider auch viel zu sehr auf Klischees gesetzt – man merkt richtig, wie das Ensemble mosaikartig zusammengesetzt wurde aus unterschiedlichen Personen, die alle eine bestimmte Haltung repräsentieren sollen. Auch das ist ein bisschen schade.

Rose Byrne und Seth Rogen in „Platonic“ – das passt einfach

Dafür lebt die Serie extrem vom Zusammenspiel von Rose Byrne und Seth Rogen. Die beiden sind einfach perfekt eingespielt und von der ersten Minute an glaubhaft die besten Freunde, die man sich vorstellen kann. Da passt jeder Dialog, jede Aktion, jede Wendung in der Handlung. Dabei war ich am Ende auch froh, dass die Serie nicht dieses „Können Männer und Frauen miteinander befreundet sein?“-Fass aufmacht und es auf merkwürdige Situationen zwischen den beiden ankommen lässt. ja, es wird einmal von Freunden von Will angesprochen, der antwortet aber einfach mit einem „Klar geht das“, und damit ist das für ihn und für „Platonic“ erledigt und die Geschichte kann weitergehen. Hier macht’s dann wieder richtig Spaß, die beiden miteinander zu erleben – mit einer der Gründe, warum man „Platonic“ auf jeden Fall bis zum Ende schaut. Aporpos: Beim Finale bin ich mir unsicher, ob ich das so gut finde. Einerseits finde ich’s schade, dass die Serie da einen Zeitsprung macht und andeutet, dass sich beide beruflich neu orientiert und deswegen offensichtlich nichts miteinander zu tun gehabt haben. Auf der anderen Seite merkt man auch: Sobald sie sich wieder sehen, sind sie gleich wieder auf einer Ebene. Das wird charmant eingefädelt, indem Sylvia einfach den Faden der letzten Party aufnimmt, wo beide glaubten, ein UFO gesehen zu haben – auch ein total abgedrehter Moment, der mutig und witzig ist. Was auch immer passiert – die beiden finden immer eine Ebene für ein Miteinander – da kann noch so viel Zeit zwischen liegen und noch so viel passiert sein – das ist richtig so und gut, dass es „Platonic“ so deutlich erzählt.

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