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Review: „The Bear“ – Staffel 4

3. Juli 2025, 14:49 Uhr
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Seit letzter Woche Donnerstag ist die vierte Staffel von „The Bear“ (Trailer) auf Disney+ verfügbar. Erneut haben wir die Möglichkeit, zehn Episoden lang das emotionale Leben einer Truppe Kochwütiger zu verfolgen – oder wie es treffend (und äußerst diplomatisch formuliert) selbst in der Staffel beschrieben wird:

„It‘s a lot of people with very specific and unique personalities that feel things very strongly…“ – „…and experience life intensely.“ – Claire & Stevie

Eine erfreuliche Entwicklung, die „The Bear“ mit den neuen Episoden nimmt, ist eine Rückkehr zu mehr komisch-lustigen Momenten, wie es die vermeintliche Comedy-Serie noch in der ersten Staffel zuhauf zu bieten hatte. Danach war die Serie immer mehr in die chaotischen Tiefen eines Dramas abgedriftet, so dass nicht wenige Leute irritiert darüber waren, dass „The Bear“ bei z.B. Award Shows in der Kategorie „Comedy“ aufgeführt wurde. In der vierten Staffel sind aber wieder einige gelungene Auflockerungsmomente dabei, sei es z.B. das Aufeinandertreffen von Computer und Albert Schnur („I respect that.“), Richies Reden oder das Diagramm „Good versus Fucked“.

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Leider gibt es im Gegenzug auch einige besonders langatmige Passagen zu sehen. Man spürt, dass die Intensität und Hektik der vergangenen Staffeln dieses Mal beiseite geschoben werden sollte. Allgemein gibt es kaum wirkliches Küchenchaos zu sehen, die eigentliche Restaurant-Arbeit wird auf wenige Montagen reduziert. Dieses Mal geht es viel mehr um all das Drumherum und die persönlichen Auseinandersetzungen und Weiterentwicklungen der Figuren. Bei einigen Szenen hat man es dann aber zu gut mit der Szenen-Reduktion gemeint und Gespräche zu sehr ausarten lassen. Insgesamt wirkt das erzählerische Konstrukt jedoch deutlich abgerundeter als in der vorangegangenen dritten Season.

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Allgemein widmet sich die Staffel vor allem der individuellen Problembewältigung, was ich als sinnvollen und notwendigen nächsten Schritt erachte. Alle wollen bessere werden – in ihren Taten und als Mensch allgemein. Eine wichtige Lektion für uns alle: Beim Aufarbeitung merken einige, dass ihre Gegenüber oft ähnliche Kämpfe kämpfen, wie man selbst. Besonders intensiv ist dabei ein Gespräch, das DD und Carmen in Folge 9 führen. Aber auch die finale Folge zeigt sich mutig und behandelt letztlich ein ungeschnittenes rund halbstündiges Klärungsgespräch zwischen Figuren.

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Außerdem wird auch wieder ein großer Fokus auf das Konstrukt Familie gelegt. Neben den vielen Liebesbekundungen, die vor allem Neil auf sich vereinen kann, steigt auch mal wieder ein großes familiäres Wiedersehen. Die siebte Episode ist eine gute, keine Frage, fühlt sich aber ein bisschen wie eine Kopie der Folge „Fishes“ (S02E06) an, in der etliche Gaststars auftauchen. Neben einigen der bereits von damals bekannten, gibt es dieses Mal aber auch Brie Larson als zickige Sugar-Kopie und Hassliebe-Erzfeindin Francine Fak zu sehen. Und einen der größten Tische der Filmgeschichte!

Allgemein finde ich gut, dass Carmen nicht mehr derart zentral als Hauptfigur positioniert ist und man mehr Raum für andere Charaktere lässt. Vor allem Syd rutscht dort hinein und wirkt deutlich präsenter. Eine meiner Lieblingsszenen der kompletten Staffel ist ihr Gespräch mit einem Mädchen, in dem sie versucht, ihre missliche Entscheidungs-Problematik anhand einer Übernachtungs-Metapher zu eruieren. Rat von einer 11-Jährigen einholen – das ist nicht nur unterhaltsam sondern zeigt auch, wie verzweifelt Syd an dieser Stelle ist. Vermutlich fast so verzweifelt wie ich als Zuschauer, der sich fragt, wie viele Folgen und Staffeln man diese ganze „Geht sie oder unterzeichnet sie die Partner-Vereinbarung?“-Schose noch weiter in die Länge ziehen möchte… Aber immerhin haben wir eine kunstvoll Neonlicht-getränkte Küchenszene sowie eine fiktive „The Bear“-Kochshow mit ihr zu sehen bekommen.

Riesen-Highlight á la „Forks“ (S02E07) oder die Tina-zentrierte Episode „Napkins“ (S03E06) waren zwar dieses Mal nicht dabei, insgesamt war das aber deutlich verbessert zur 3. Staffel. Einige Entwicklungen haben sich zwar noch immer enorm in die Länge gezogen, aber es konnten auch endlich Prozesse beendet oder zumindest in Gang gesetzt werden. Zudem bin ich mit dem Ende recht zufrieden, da man nicht den offensichtlichen Ausgang gewählt hat. So mag ich „The Bear“ deutlich lieber als in den letzten beiden Staffeln, das hat sich mehr wie die Debüt-Season angefühlt, auch wenn es noch immer einige Sequenzen gab, die sich zu sehr in die Länge ziehen.

Kommt eine 5. Staffel von „The Bear“?

Ja, „The Bear“ wurde bereits offiziell verlängert, so dass wir voraussichtlich im Juni 2026 eine fünfte Staffel zu sehen bekommen werden. Ich freue mich darauf und bin gespannt, wie weit es mit dem Restaurant und den Figuren noch gehen wird. Allerdings denke ich auch, dass man mit einer weiteren Staffel inhaltlich einen guten Abschluss hinbekommen könnte.

Bilder: FX

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Donnerstag, 3. Juli 2025, 14:49 Uhr
DramaReview
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