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Plötzlich singen alle ihre Gedanken

Review: Zoey‘s Extraordinary Playlist S01E01 – Pilot

ACHTUNG: SPOILER !!
8. Januar 2020, 11:44 Uhr
SPOILER !!
Maik
08.01.20

Ende letzten Jahres hatte ich euch den Trailer zur neuen NBC-Serie „Zoey‘s Extraordinary Playlist“ gezeigt, in der Nacht zu heute hat die Pilotfolge in den USA Premiere gefeiert. Ich habe trotz der offenliegenden „Crazy Ex-Girlfriend“-Analogien Interesse für das Format aufgebaut und mal reingeschaut.

Es beginnt direkt mit schmalziger Musik, die ich etwas besser durchstehen kann, da Protagonistin Zoey ebenfalls eher missmutig dazu aufwacht. Nachbarin Mo (Alex Newell, „Glee“) spielt nicht nur gewaltig laut gewaltig früh gewaltig poppige Musik durch die anscheinend dünnen Wände des Wohnhauses (es ist sogar ein Hausflur dazwischen), sie erinnert mich auch von der Habe her sehr an Titus Andromedon aus „Unbreakable Kimmy Schmidt“). Das tut aber nicht wirklich was zur Sache.

„What music are you listening to? I‘m happy to take requests for the next time.“ – „Sorry, you wouldn‘t know the band…“ (Nachbarin & Zoey)

Aber wie bereits im Trailer zu sehen war, wird schnell klar, dass der Cast sehr gut zusammengesetzt ist und einem als geneigter Serienzuschauer viele der Gesichter bekannt vorkommen. Selbst Familie der Hauptfigur Zoey ist Fernseh-bekannt. Peter Gallagher („The O.C.“), Mary Steenburgen („The Last Man on Earth“) und Andrew Leeds („BARRY“, „Get Shorty“) mimen Eltern und Bruder, wobei beim durch eine schwere Erkrankung weder Gestik noch Sprache mächtigen Vater schnell klar wird, dass das ideale Voraussetzung für ein Gedankenwunder ist. Selbst die Verlobte des Neuen im Büro ist mit India de Beaufort aus „Kevin (Probably) Saves the World“ besetzt, was ganz gut passt, da dort ja auch das Universum in abstrakter Manier zu einer Person „spricht“, die anderen helfen soll.

Zunächst muss Zoey sich aber selbst helfen. Ihr internes Beförderungsgespräch verläuft eher mittelprächtig und dann sind da diese ständigen Kopfschmerzen. Aufgrund der Familienhistorie (ganz gelungen verargumentiert, wie ich finde), wird nicht auf normalen „Du bist jetzt um die 30“-Stress geschlossen, sondern sicherheitshalber der Gang ins MRT veranschlagt. Dass „It‘s the End of the World As We Know It“ von R.E.M läuft, zeigt erstmals, wie bedachte die Songauswahl in dieser musikorientierten Serie ist. Der Song und ein Erdbeben führen zu einem Synapsenfeuerwerk in Zoeys Hirn und sie beginnt, die Gedanken und Gefühlslagen der Leute um sie herum in gesungener Form mit den Lyrics bekannter Hits zu hören. Gerade die irritierte (Heraus)Findungsphase ist wie so oft in solchen Origin Stories recht unterhaltsam anzusehen.

„Where you just.. singing to me?“ – „No. why?!„ *singt* (Zoey & Passantin)

Schnell wird klar, dass viel Energie in die Choreografie größerer Gruppen-Musical-Szenen gelegt wird. Nicht nur Zoey möchte davor fliehen, ich eigentlich auch, aber sie muss scheinbar das Ende des jeweiligen Songs abwarten, ehe alle Leute wieder ihrer Wege gehen. In der ersten Folge sind diese Massen-Darbietungen aber zum Glück recht gering und abwechslungsreich gestaltet. Die Musik wagt gar moderne Schritte, so dass wir auch Hip-Hop-Elemente zu sehen bekommen. Von daher: Passt selbst für Musical-Meh-Leute, wie ich es bin.

„Can I get you anything? Water? Vodka? Xanax…“ (Nachbarin)

Eine kleine Unstimmigkeit war, wie ich finde, dass alle Überstunden schieben sollen, aber neben den zwei Beförderungs-KandidatInnen ist der Neuling Simon (John Clarence Stewart, „What/If“, „Marvel’s Luke Cage“) am längsten im Büro. Auch, dass niemand darauf kommt, dass die falschen Werte die Default-Werte sind, die beim Testen genutzt wurden (zumal diese anscheinend bewusst im irrealen tot-Bereich angesetzt waren), empfinde ich als wenig authentisch.

Aber gut, es gibt deutlich Wichtigeres. Zum Beispiel, den allgemein in der zweiten Hälfte der Folge stattfindenden und für mich zumindest überraschenden Dreh. Es ist eben nicht alles „Happy-People-Uptempo-Musical-Freude“, es wird dann doch deutlich ernster und thematisch dramatischer, als ich annahm. Schwere Krankheiten, Tod.

„Oh, good – a dance break.“ (Zoey)

Vor allem die abschließenden Szenen mit Zoey und ihrem Vater sind sehr ergreifend, obwohl man wusste, welches Wunder geschehen würde. Das liegt vor allem am guten Spiel von Jane Levy, aber auch das Script und die wohlbedacht gewählten Kameraeinstellungen haben die Emotionen gut konservieren können.

Und auch die Liebeserklärung am Ende zeigt, wie kompliziert das Ganze für „Zoestradamus“ noch werden könnte. Mit großer Macht kommt große Verantwortung…

Das war doch ein gefälliger Auftakt! Entgegen der Pilotfolge von „Crazy Ex-Girlfriend“ hat mir das gut gefallen. Natürlich war das keine perfekte Überflieger-Episode, aber neben dem sehr angenehm zusammengestellten Cast hat mir die Mischung aus leichter, seichter Wohlfühl-Comedy und ernsteren Drama-Elementen gut gefallen. Auch ist die ganze Gesang-Tanz-Performance noch in einer guten Balance dargeboten. Bleibt halt fraglich, wie sich das noch intensiviert, wie es in einer möglichst stringenten Logik für uns und Zoey weiter erklärt wird und ob die Pilotfolge zunächst nur von der Frische und dem Konftrontationsprozess der Hauptfigur mit ihrer neuen „Superkraft“ gelebt hat. Um das herauszufinden müssen wir uns jedoch gedulden, denn nach diesem eher klassisch gehaltenen Piloten soll es erst ab 16. Februar regulär weiter gehen.

Bis dahin kann man sich die Zeit ja mit der offiziellen „Zoey‘s Extraordinary Playlist“ auf Spotify vertreiben:

Bilder: NBC

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