Amazon Prime nimmt „Shameless“ aus dem Programm

5, 4, 3, 2, 1…. Was ist das? Klar, ein Countdown – welcher, wofür und wohin? Und… Was will er jetzt hier im Aufreger der Woche damit? AMAZON PRIME stellt mir ein Ultimatum! Mir? Nein, nicht nur mir, uns, jedem, der Bock auf „Shameless“ hat.

„…nur noch 38 Stunden bei Prime verfügbar.“
Das steht da, wenn man als guter Prime Kunde „Shameless“ streamen möchte (Stand: 22.02.2023, 09:47 Uhr). Und, wie es sich für jeden Countdown gehört, bleibt dieser nicht stehen. Spätestens dann kann man von den bisher erhältlichen elf Staffeln dieser tatsächlich coolen Serie nur noch mehr die letzte, Staffel 11, via Amazon kostenlos streamen. Staffel eins bis 10 fliegen raus.

Wieso ich gerade jetzt auf diese Tatsache komme? Weil ich als Serienfan eben nach einigen Jahren mal wieder auf die dämliche Idee kam, gerade zum Jahresstart 2023, dieser Serie noch eine Chance zu geben. Jetzt, mitten in Staffel vier von „Shameless“ steckend, überraschte mich Amazon mit dieser Hiobsbotschaft. Klar, ich muss als Serienkonsument nicht wirklich ähnlich leiden wie einst der gute, fromme Hiob, aber sehr lästig ist diese Nachricht trotzdem. Nun darf ich mich umorientieren, muss versuchen Alternativen zu finden, wie ich die verbleibenden Staffeln noch sehen kann. Am Ende kommt es noch so weit, dass ich mir, wie vor Anbruch des Streamingzeitalters, BluRays mit den Folgen kaufen werde. Damit hätte ich kein Problem, allerdings… Ich verzettle mich, stop. Was wenn ihr gar nicht wisst, worum es in „Shameless“ geht und mit dieser Serie gar nichts anfangen könnt?

Eine kurze Einführung sei mir vergönnt: Die Serie dreht sich um Frank Gallagher, auf dem Papier das Oberhaupt einer immerhin 6-köpfigen Familie, bestehend aus ihm und seinen fünf Kindern. Frank arbeitet seit mindestens dreißig Jahren nichts, sieht auch keine Notwendigkeit dafür und lebt im Haus einer verstorbenen Tante. Fiona, die älteste Tochter, schmeißt nicht nur den Haushalt, sondern kümmert sich als Übermutter um alle Geschwister und beiläufig auch minimal um den stets besoffenen, opportunistischen und notorisch lügenden Dad. Dieser verursacht, stets in Geldnot, auch allerhand Probleme, stirbt nebenbei allmählich vor sich hin und nervt sein Umfeld mit seiner Lebenseinstellung und unnötigen philosophischen Ergüssen. Klingt vielleicht alles nach Klischee über Klischee, doch hat man sich wie ich einmal dieser Serie ausgesetzt, entwickelt diese einen Sog, der dich als Zuschauer trotzdem vor dem Bildschirm fesselt.

Und jetzt soll nach 5 Jahren „Shameless“ auf Prime Video streamen Schluss damit sein? Mal ehrlich, da kann man das auch weiter laufen lassen, oder? Vielleicht ergeht es euch auch ebenso und ihr seid ausgerechnet jetzt, kurz vor dem virtuellen Rauswurf bei Amazon Prime auf „Shameless“ gestoßen, dann leidet still mit mir!

„Leiden macht dumme Menschen böse und intelligente weise.“
(Werner Braun)

Bilder: Amazon Prime, FOX