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Ripley_Atrani_Beach

Habt ihr schon in „Ripley“ reingeschaut? Für mich eine absolute Serienperle, die Netflix uns da beschert hat. Und auch, wenn die Serie in Schwarzweiß gehalten ist, das kristallklare Meer, die sengende Sonne und die erdfarbenen Gassen der darin gezeigten Orte dadurch nur zu erahnen sind, dachte ich durchweg: Hier möchte ich hin! Wohin genau? Nach Italien!

Tom Ripley, ein kleinkrimineller Gauner aus New York City, verkörpert von dem talentierten Andrew Scott, wird von dem Vater seines vermeintlichen alten Freundes Richard Greenleaf damit beauftragt, nach Italien zu reisen, um „Dickie“ nach Hause zu holen. Der hat sich mittlerweile aber ein entspanntes Leben in Atrani aufgebaut und dass er seine Villa am Meer nicht so gerne aufgeben möchte, ist verständlich. Für mehr Einblicke in die Geschichte und eine Einordnung der Serie, schaut gerne in Fabios Review vorbei. Doch heute machen wir im Zuge unserer noch ganz frischen Beitragsreihe erstmal eine erneute kleine Sightseeing Tour: Wir schauen uns an, wo „Ripley“ gedreht wurde und reisen (gedanklich) an viele schöne Orte in Italien – und lassen zahlreiche ästhetisch beeindruckende Szenen der Serie Revue passieren. Achtung: Es gibt zwar keine großen Spoiler in diesem Beitrag, aber ich verknüpfe einige Orte mit den Geschehnissen in der Serie.

Drehorte aus „Ripley“

Ripley_Karte

© Netflix

Die Miniserie „Ripley“ wurde an mehr als 200 Orten gedreht. Wahnsinn! Und nein, die schauen wir uns heute wirklich nicht alle an. Aber lasst uns eintauchen in das italienische Flair, das die Serie so gut zu übermitteln schafft. Den Anfang macht einer der wichtigsten Orte der Serie.

Atrani, Amalfi Küste

Ripley_Atrani

Es ist kein einfacher und durchaus kein schneller Weg, der Tom Ripley nach Atrani an der Amalfi Küste bringt. Fähre, Bus, Taxi, Fußwege. Doch der Weg lohnt sich. Nicht nur kommt Ripley seinem Ziel – Dickie – hier deutlich näher, die kleine Gemeinde in Italien mit weniger als eintausend Einwohner:innen ist auch besonders ansehnlich. Bislang war dieser Ort weniger bekannt, während nebenan im Ort Amalfi der Tourismus schon seit längerer Zeit boomt. Das könnte sich nach der Serie nun schlagartig ändern und so manche Besucher:innen auch hinüberlocken. Atrani und seine Häuser liegen direkt an einem Steilhang – mit vielen, sehr vielen Treppen und steilen Gassen, wie wir in der Serie nur allzu deutlich zu sehen und irgendwie auch zu spüren bekommen. Dazu gibt es eine zentrale Piazza, Piazzetta Umberto, und einen kleinen Strand, an dem Ripley und Dickie das erste Mal nach langer Zeit wieder aufeinander stoßen. Was überrascht: Die Villa von Dickie befindet sich in Wirklichkeit jedoch nicht in Atrani, sondern auf Capri. Es handelt sich um die Villa Torricella, die sogar über Airbnb gebucht werden kann. Ab Oktober sind aktuell auch wieder freie Daten verfügbar.

Neapel

Tom reist in der zweiten Folge mit Dickie nach Neapel. Wir sehen im Verlauf der Serie des Öfteren den in einer kurvigen Straße gelegenen Busstop, der in Tondo di Capodimonte gefilmt wurde. Die Bar, in der Freddie Miles die beiden trifft und sich bei ihm die ersten Zweifel Tom gegenüber breit machen, befindet sich in einer kleinen Gasse von Vico San Nicola a Nilo, die im historischen Zentrum von Neapel zu finden ist. In Neapel schauen sich Dickie und Tom auch einen echten Caravaggio an, „Sieben Werke der Barmherzigkeit“. Caravaggio war ein bedeutender italienischer Maler, zu dessen Leben in der Serie einige Parallelen zu Tom gezogen werden. Dieses ist das einzige echte Werk des Künstlers, das in der Serie gezeigt wird. Es hängt in der Kirche Pio Monte della Misericordia und die Aufnahmen in dieser Szene sind beeindruckend, denn sie ist in einem Achteck gebaut und Caravaggios riesiges Werk schmückt den Alter.

Ripley_Caravaggio

Anzio

Tom und Dickie reisen in Folge drei gemeinsam nach San Remo, doch die Aufnahmen für die Serie wurden am Strand von Anzio gefilmt, einer Hafenstadt an der italienischen Westküste, die in Wirklichkeit etwa 700km von San Remo entfernt liegt. Die Wasserszenen wurden zudem überwiegend in einem Pool gefilmt. Also nichts da mit San Remo. Dennoch spielt dieser Ort in der Serie eine ganz entscheidende Rolle.

Ripley_Boot

Rom

Weiter geht es nach Rom, wo Tom sich längerfristig niederlässt und wo wir ihn vor allem in den Folgen vier bis sechs hauptsächlich sehen. Aber auch hier wurde ein Großteil der Szenen, die drinnen spielen, unter anderem in Toms Apartment, gar nicht in realen Räumlichkeiten in Rom gedreht, sondern in den Cinecittà Studios, die außerhalb des Stadtzentrums liegen. Ich durfte die Studios vor ein paar Jahren, während eines Rom-Aufenthalts, schon einmal selbst besuchen und kann nur sagen: Ein Besuch lohnt sich! Während sich also ein Großteil der Szenen auf Soundstages abspielt, sind auch ein paar echte Rom-Einblicke zu sehen: Die Spanische Treppe hat einen Auftritt, das Nationaldenkmal Viktor Emanuels II. sowie das Gebäude des Palazzo dei Congressi sind ebenfalls zu sehen. Tom besucht auch die Kirche San Luigi dei Francesi, in der er weitere drei Gemälde von Caravaggio betrachtet. Die Szene, in der der Pastor hereinkommt und sagt „The light. Always the light.“ ist mir besonders im Gedächtnis geblieben.

Ripley_Caravaggio_2

Neben einigen Straßen und Gassen ist auch die berühmte Via Appia Antica kurze Zeit Schauplatz der Geschehnisse. Diese erstreckt sich mehr als 500km bis nach Brindisi und auf die ungemeine Länge wird auch in der Serie kurz Bezug genommen. Alle Aufnahmen des Hotels Excelsior allerdings wurden nicht wirklich in diesem Hotel gemacht, sondern lassen sich auf verschiedene Hotels zurückführen, eines davon sogar aus New York City. Dafür wiederum wurden andere Szenen, die nicht in Rom spielen, beispielsweise die Innenaufnahmen aus dem Hotel Bolivar in Palermo, in Rom gedreht. Klingt verwirrend, ist es auch, aber das ist die Magie und Kunst des Films, uns denken zu lassen, alles wäre so, wie wir es sehen.

Palermo, Sizilien

Palermo auf Sizilien dient Tom als kurzzeitiger Fluchtort in Episode sieben. Dort besucht er das Oratorio di San Lorenzo und die Dreharbeiten dafür fanden auch wirklich in der kleinen Kapelle statt. Das dort hängende Bild „Christi Geburt mit den Heiligen Laurentius und Franziskus“ von Caravaggio ist nur ein Replikat, da das Original vor einiger Zeit gestohlen wurde. Auch hier findet sich wieder eine sehr schöne Parallele zu Tom, der mit seinem Diebstahl ebenfalls vor hochwertiger Kunst keinen Halt macht. Neben der Kapelle erhaschen wir Blicke auf die Kathedrale von Palermo, auf die Piazza Vigliena, die auch Quattro Canti genannt wird und die Wallfahrtskirche Santuario di Santa Rosalia. Und wie oben erwähnt wurden die Außenaufnahmen des Hotels Bolivar auch in Palermo aufgenommen, da das Leuchtschild den Machern der Serie so passend erschien.

Ripley_Palermo

Venedig

Venedig stellt den Spielort der finalen Episode der Serie dar. Ikonisch für die Stadt und ihre Kanäle sind natürlich die dort zum Transport eingesetzten Gondeln, mit der auch Tom zwischenzeitlich unterwegs ist. Toms überdurchschnittlich großes Zuhause stellt der Palazzo Contarini Polignac dar, in dem auch tatsächlich gedreht wurde. Auch wenn all die Möbel und Requisiten für die Dreharbeiten mitgebracht wurden, so ist all die Kunst an den Wänden und natürlich die Türen und Fenster mit all ihren besonderen Details original. Eine Zeitlang konnten die Räumlichkeiten des Palasts sogar für einen Aufenthalt gebucht werden. Aktuell ist das jedoch nicht mehr möglich. Dazu kommt, dass Venedig aufgrund der anhaltenden Tourist:innen-Ströme mittlerweile Eintrittsgeld verlangt. Zwischen 8:30 Uhr und 16 Uhr müssen Besucher:innen fünf Euro zahlen, um die Stadt zu besichtigen. Kommt mit Veröffentlichung der Serie zum Schutz der dort lebenden Personen ja vielleicht sogar ganz passend.

Ripley_Venedig-1

Wer sich wie ich noch so über den Gastauftritt von John Malkovich gefreut hat, kann sogar wie Tom und er im gleichen Café sitzen. Das berühmte und angeblich schon seit dem 18. Jahrhundert existierende Caffé Florian ist auf der Piazza San Marco zu finden und wurde auch schon im Film „Der talentierte Mr. Ripley“ als Location genutzt. Sogar Oscar Wilde soll schon hier gewesen sein.

Unabhängig davon, ob wir diese oder einige dieser Orte jemals bereisen werden: In die Welt von „Ripley“ einzutauchen, ist ein Genuss, vor allem für das Auge. Die Bilder fesseln und jede Einstellung, jeder Shot kommt einem Gemälde gleich. „Ripley“ ist eine äußerst visuelle Serie, die uns viel fühlen lässt. Nicht nur Gutes. Aber meine Augen bekamen einfach nicht genug. Und mein Fernweh nach Italien ist nun definitiv geweckt.

Bilder: Netflix

Beitrag von:
Sonntag, 5. Mai 2024, 09:30 Uhr
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