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Soundtrack der Woche #65

Musik in: Penny Dreadful (Abel Korzeniowski)

ACHTUNG: SPOILER !!
31. Oktober 2016, 20:59 Uhr
SPOILER !!
Michael
31.10.16

Die Musik

Um es vorweg zu nehmen: Abel Korzeniowski trifft genau die richtige Tonalität in seinem Score. Auch ohne Bilder der Serie vor Augen zu haben, ist man schnell in einer entsprechenden Stimmung angekommen, es fühlt sich alles etwas dunkel und gothic-artig an, ohne ganz gruselig daher zu kommen. Er setzt im Score nur wenige Instrumente ein, vor allem das Cello natürlich, oder auch das Klavier. Üppiger instrumentiert geht es eher selten zu – in „Abomination“ zum Beispiel. Generell setzt er auf viele Streicherpassagen – natürlich ein beliebtes Element für das Dramatische und leicht Beängstigende, aber auch eine Art musikalische Heimat für Abel Korzeniowski, wie er Classical MPR erklärt:

I have a Master’s degree in cello. I played it for 21 years and then I concentrated on composition, but this is my Eastern European heritage. We love strings, can do all kinds of things with them, and perhaps because we love them so much we can be a bit more sophisticated with them. On the other hand, British composers have their brass — incredible tradition of writing for wind instruments — and obviously percussionists have their own world of doing great energetic textures, but not necessarily developing proper themes, which is important to me. This is always my first goal to create identity, which I believe comes from a strong theme in the first place.

Streicher bilden sozusagen den Kern vieler Komponsitionen für „Penny Dreadful“. Intimere Stellen werden gerne mit Klaviereinlagen interpretiert, im tollen „Street. Horse. Smell. Candle.“ zum Beispiel, eines der Highlights des Albums. Dazu nochmal aus dem Interview mit Classical MPR:

There’s always a matter of fitting your orchestration into the spaces the characters are in. For example, I would use prepared piano only in enclosed spaces like the one when they pledge to each other. Because this is an intimate instrument that you associate with listening to it in a living room, in my mind when you use piano in an outdoor scene, it provides a certain intimacy immediately. Depending on the scene, this can be a good thing or a bad thing. If music is supposed to be neutral and fitting the general surroundings it would not be great because it will be too emotional. On the other hand, if you need that, if you need this element of close-up to music, a focus or spotlight, then having piano is the right thing to do. There’s always choices like this. In my view, this is why the strings work well for Penny Dreadful: there’s a lot of intimate space around the corridors, there’s small wooden rooms with wooden walls. If you try to imagine different kinds of sounds, or come at it with some brassy, shiny things it would be much more than the visual space could handle. This is the connection I try to make.

Er verbindet hier eine kammerspielartige Streicherschicht, auf der sich Klavier- und Cellomelodielinien entwickeln können. Weitere Anspieltipps sind:

Penny Dreadful Main Title Sequence

– das Hauptthema der Serie, für das der Komponist auch eine Emmy-Nominierung erhielt. Die verbindung aus Streicherteppich im Hintergrund und führendem Soloinstrument, der Viola, ist hier einfach großartig gelungen. Korzeniowski nimmt die Elemente später nochmal auf, in „Welcome to the Grand Guignol“ zum Beispiel.

– „Mina“ – wieder ein sehr streichergeprägtes Stück, wobei der Komponist hier ziemlich stark mit synthetischen Streichern arbeitet – weil er so das Übernatürliche besser herausarbeiten kann, was mit akustischen Instrumenten nicht so machbar ist.

– „Never say no“ – ein sehr getragenes, ruhiges Streicherstück mit einer dominierenden Soloinstrument-Melodie. Sehr zurückhaltend, sehr kurz gehalten.

Fazit

Was mir an dem Score zu gut gefällt, ist Abel Korzeniowskis perfekte Tonalität, die er für diese Serie hinbekommt. Es fühlt sich irgendwie richtig an und lässt einen die ganze Dramatik, aber auch die Tragik der Serie und der einzelnen Figuren spüren. Uns das gesamte Album fühlt sich ebenfalls wie eine Einheit an – wie eine dunkle und mysthische, aber irgendwie auch warme und vertraute Symphonie voller intimer und herzergreifender Momente – einfach klasse.

Das müsst Ihr wissen

Das Album gibt’s bei den bekannten Streaming-Portalen und auf CD zum Beispiel auch bei Amazon – vielfach allerdings zu etwas höheren Preisen um die 20 Euro. Das Album gibt’s auch auf Vinyl – da muss man aber schon ganz schön suchen, da in Deutschland eigentlich nicht offiziell erschienen. Zur Serie gibt’s einen weitere Soundtrack – zu den Staffeln 2 und 3, den stellen wir demnächst mal vor.

Abel Korzeniowski – Penny Dreadful

1 Demimonde (Main Title)
2 First Blood
3 Right Behind You
4 Modern Age
5 Street. Horse. Smell. Candle.
6 There Is A Place
7 Welcome To The Grand Guignol
8 Everyone Likes Oranges
9 Abomination
10 Pull The Trigger
11 Mina
12 Allegiance
13 Dorian Gray
14 Never Say No
15 Where Do They Go?
16 Transgression
17 Asylum
18 Closer Than Sisters
19 Too Many Monsters
20 Mother Of Evil
21 Secret Room
22 I’m Not Myself
23 Let Me Die
24 To Be Beautiful Is To Be Almost Dead
25 The Last Rites
26 Back Hand Of God
27 In Peace
28 I Was Never Going To Go To Africa
29 Reborn
30 Up The Side Of A Mountain

30 Tracks, 2014 Concord

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Ein Kommentar

  • Danke dir!
    Ich mag Penny Dreadful so so gerne und bin dementsprechend traurig, dass sie die Serie beendet haben.
    Die Musik hat bei Penny Dreadful immer super gepasst, es war wirklich eine Freude das Zusammenspiel aus eben jener, der Story sowie Schauspiel genießen zu können. Das Theme versetzt mich wirklich sofort in die richtige Penny Dreadful Stimmung.
    Vielen Dank für die Hintergründe zum Komponisten etc, dafür war ich bisher nämlich zu faul ;)


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